Seite - 25 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
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Wendig
bürger ernannt worden war, unter ge«
wissen Bedingungen zur Erbin seines
Vermögens im Betrage von 10.000 st.
eingesetzt.
d'E l, o e r t (Christian). Geschickte des Bücher« und
Steindruckes, des Buchhandels, der Bücher'
censur und der periodischen Literatur u. s. w..
auch unter dem Titel: „Beiträge zur Ge<
schichte und Ttat!stik Mährens und Oesterrei-
chisch'Schlesiens" I. Bd, (Bmnn l8^>4. Rohrcr.
gr. t>".) S. ^N .
Wenzelius, Nicolaus Franz, siehe:
Wenzel, Johann j^S. 21, in den Quellen,
Nr. 8^.
Wenzelius von Bochov, Paul, siehe:
Wenzel, Johann ^S. 24, in den Quellen,
Nr. 9^.
Wenzell von Wenzelli, siehe: Venzel,
Johann sS. 23, in denQuellen^Nr. l4^j.
Wenzjg Joseph (Schulmann und
der eigentliche Urheber des Sprachen-
zwangsgesetzes in Böhmen, geb. zu Prag
am i8. Jänner 1807, gest. daselbst
am 29. August 1876). Die Versuche, die
polnische Familie We5yk und die böh-
mische Wenzig als zusammengehörig
— als stammverwandt — zu erweisen,
sind in keiner Hinsicht aufrecht zu er-
halten. Was den nationalen Ursprung
der Familie anbelangt, so ist derselbe
theils deutsch, theils öechisch, aber schon
der Vater Josephs bediente sich mit
Vorliebe der oechischen Sprache. Letzterer,
dessen Großväter mütterlicher- und väter-
licherseits, dessen Oheime und Ge-
schwifterkinder alle in der kaiserlichen
Armee gedient hatten, und dessen Vater
Hauptmann in einem kaiserlichen Infan«
terie-Regimente war, sollte eine andere
Lausbahn einschlagen und dafür auch die
Erziehung erlangen. Er besuchte die
Hauptschule und das Gymnasium bei
den Piaristen in Prag, welche in deut- scher Sprache unterrichteten. Da er sich
für ein Gymnafiallehramt vorbereitete,
bezog er die Prager Hochschule, wo
Anton Hansgirg M . VII , S.
und Fr. Iarosl. Vacek M
S. 178 j^ seine (5ollegen waren, und
namentlich durch diese Beiden angeregt,
begann er die öechischen Volkslieder und
Sonette Kollar's ins Deutsche zu über-
setzen. Nach beendeten Studien unterzog
er sich der Lehramtsprüfung für das
Gymnasium und die Hnmanitütsclassen
und ertheilte bis zur Erlangung einer
Stelle Unterricht in verschiedenen Fami»
lien, so unter anderen durch sechs Jahre
in jener des Grafen Chotek, damaligen
Oberstburggrafen von Böhmen. Auch
kam er in beständige Berührung mit den
Vertretern der deutschen und öechischen
Literatur in Böhmen, mit Karl Hugo
Rößler, Egon Ebert, Glaser,
Gerle, mit öelakovsk)', Vina>
rick)', Chmelenskv, Svoboda und
Anderen. Zu jener Zeit bestand noch
zwischen Deutschen und öechen kein
solcker Gegensatz, nickt solcd erbitterter
Haß, wie derselbe in der Gegenwart
i.eide Stamme die gebieterische Zu-
sammengehörigkeit zu einem Gesammt-
staate völlig vergessen läßt. Indeß vertrat
Wen zig zeitweilig die damals bekannten
Professoren Klicpera, Iungmann
und Zimmermann, bis er 1833 eine
Supplentur und im folgenden Jahre
eine wirkliche Professur der deutschen
Sprache und der Geographie an der eben
neu errichteten ständischen Realschule in
Prag erhielt, an welcher er durch
jt> Jahre wirkte, die Muße seines lehr-
amtlichen Berufes in lilerarischen Stu»
dien und praktischen Arbeiten ausnützend.
Auch lernte er den Katecheten Franz
Schneider Md. XXXl, S. 17^> und
den Professor B. Volzano sBd. I I ,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Band 55
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weninger-Wied
- Band
- 55
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon