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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 26 -
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Seite - 26 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55

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Mennig 26 Menzig S. 33^ kennen und trat zu Beiden, welche nicht unwesentlichen Einfluß auf ihn übten, in freundschaftliche Bezie- hungen. Im Jahre l848 besaß er infolge seines bisherigen Verhaltens bereits in solchem Grade das Vertrauen der Herr- schenden Partei, daß er in den nationalen Aussckuß gewählt wurde. Uin diese Zeit richtete er sein Hauptaugenmerk auf drei Punkte.' auf das Schulwesen, dann darauf, daß sich die Deutschen mit der Literatur, dem Lande und deu Geschichte Böhmens bekannt machten, und auf die nationale Dichtung. Was nun das Schulwesen betrifft, so wirkte er zunächst dahin und ließ es sich selbst auch ange- legen sein, daß die Schüler das Üechische regelrecht schreiben und sprechen und die erforderlichen Geschäfte in dieser Sp'ache ordnungsmäßig ausführen lern- ten. I n Bezug auf die Kenntniß des Landes war sein Vorbild der berühmte Geograph Rit ter , und in der Geogra- phie die Hauptquelle zur genauen Kennt- niß des Landes, in dem man geboren, erkennend, bezeichnete er sie als die vor- bereitende Grundlage für die übrigen Gebiete des Wiffens. Er war nach dieser Richtung auch schriftstellerisch thätig, gab eine „Vorschule der Erdkunde" und Anderes — die Uebersicht seiner Schriften folgt S. 29 — heraus und förderte diesen Wissenszweig mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln. Die Methodik, welche er darin einschlug, war eine so praktische, daß. als Leo Graf Thun das Ministe« num des Unterrichts angetreten hatte, Wenzig's „Vorschule der Erdkunde" als Lehrbuch empfohlen, öfter aufgelegt und selbst ins Ungarische übersetzt wurde. Im Jahre 1849 ward Wenzig zu den ministeriellen Berathungen über die Re formen im Unterrichtswesen berufen. „Schon damals", heißt es in einem ihm gewidmeten Nachrufe, „gehörte, wenn er auch deutsch schrieb, doch sein Herz ganz dem sechischen Volke." ( In jenen Tagen lernte ich den Schulrath Wenzig persönlich kennen, und damals barg der» selbe so vortrefflich seine öechische Gesin» nung, daß ihn Jeder für einen heiß' blütigen Partisan der Deutschen halten mußte, wie auch seinen Zeitgenossen, den Buchhändler Kober. Beide zeigten sich dann freilich, als die Dinge sich wen- deten, in ihrer wahren Farbe, und sie würden sie wohl auch wieder gewechselt haben, sobald sich die Umstände danach gestaltet hätten.) I n den oben erwähnten Berathungen über das Unterrichtswesen betrieb Wenzig vornehmlich die Errich- tung einer selbständigen Realschule in Prag mit öecbischen Lehrkräften. Es war dies die erste öechische Mittelschule im Königreiche Böhmen, denn das Gym» nasium in der Prager Altstadt wurde erst im folgenden Jahre für ein öechisches erklärt. Ueberdies hatte er damals mit nicht geringen Schwierigkeiten für die Realisirung der Pläne, die er sich gestellt, zu kämpfen, da es ebenso an geeigneten Lehrkräften, wie an den erforderlichen Lehrbüchern in öechischer Sprache fehlte. Aber diese Schwierigkeiten rasch über» blickend, schaarte er sofort die geeignet» sten vorhandenen Lehrkräfte um sich, und mit Krejöy, Valenta, Muzak, Dr. A. Majer, später mit Niklas, Zap, ätaf tn^, Erben und Anderen im Vereine arbeitete er an der Durch» führung seiner Zwecke. Als dann 1830 der neue Landesfchulrath ins Leben trat, betraute man ihn mit der, Aufsicht der Gemeinde» und Realschulen in Böhmen und übertrug ihm zugleich die Organist' rung der höheren Realschulen nach eigenem Entwürfe. Zu gleicher Zeit wurde unter dem Vorsitze P. I . 8afa-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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