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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 61 -
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Werner, Joseph Freiherr 6 l Werner, Joseph Freiherr Sonderbundsfrage und die schon er» wähnte holländisch-belgische Streitsache. Der durch die Märzrevolution des Jahres 4848 hereingebrochene Umsturz der Dinge bestimmte Werner, sich von den Ge» schuften zurückzuziehen. Doch nicht lange dauerte für ihn diese Zeit der Ruhe, denn schon am 3. Juni nahm ihn Minister Freiherr von Wessen berg mit nach Innsbruck und behielt ihn auch nach der Rückkehr nach Wien bei sich, bis der 6. October Minister und Hofrath zu- gleich aus Wien vertrieb. Nach Wieder» Herstellung der Ordnung berief der neue Ministerpräsident Fürst Felix Schwär» zenberg den Freiherrn in der Eigen, schaft eines Unterstaatssecretärs in sein Cabinet, und in der That erfolgte am 1. Jänner 4849 dessen Ernennung zu dieser unter den damaligen Verhältnissen schwierigen Stelle. Fürst Schwarzen- berg war nämlich bei Antritt seines Amtes von der Ueberzeugung geleitet, daß das von ihm übernommene Ministe- rium des Aeußern in Personal- und Ge- schäftsführung in tiefem Verfalle und daher höchst reformbedürftig sei. Er be« traute den neu ernannten Unterftaats- secietär mit der heiklen Aufgabe, die be^ stehenden Mängel ohne alle Schonung abzustellen. Wenn nun Werner auch die Meinung des Fürsten über den inneren Verfall der Staatskanzlei bis zu einem gewissen Grade theilte, so waren doch die unläugbar vorhandenen Miß» brauche tief eingewurzelt und vielfach mit der Natur von Persönlichkeiten ver> wachsen, die ihrer sonstigen ehrenwerthen Eigenschaften halber geschont werden mußten. Werner schritt mit ebenso viel Tact und Umsicht als doch wieder mit der nöthigen Energie an die Lösung dieser Aufgabe, und wurde ihm die Zu- friedenheit seiner Chefs, des Fürsten Schwarzenberg und des Grafen Buo l , wiederholt und auch aus dem Munde Seiner Majestät des Kaisers die Anerkennung zutheil. Während seiner Stellung als Unterstaatssecretär erfolgte am 30. Jänner 4830 seine Ernennung zum wirklichen geheimen Rathe. Als dann am 12. Mai 1839 an Stelle des Grafen Buol Graf Rech berg trat, waren die Beziehungen zwischen Wer- ner und dem neuen Chef nicht der Art, um ein gedeihliches Zusammenwirken in dem engen Verhältnisse zwischen Minister und Stellvertreter voraussehen zu lassen, und so wurde Werner mit ah. Ent« schliehung vom 14. November 1839 zum Gesandten in Dresden und bei den Höfen der ernestinischen Linie ernannt. Vor Antritt seines neuen Postens hatte er noch in Begleitung des Erzherzogs Albrecht, der zur Begrüßung des Kaisers Alexander nach Warschau ge- sendet wurde, sich dahin zu verfügen und daselbst mit dem russischen Reichs» kanzler, Fürsten Gortschakow, Ver« Handlung zu pflegen. Am 6. December 1839 übergab er sein Creditiv dem Könige von Sachsen, und in den ersten darauf folgenden Monaten that er das« selbe in Weimar, Altenburg, Meiningen und Gotha. Mit ah. Handschreiben vom 1. April 1867 wurde Freiherr von Werner zum lebenslänglichen Mitgliede des Herrenhauses im österreichischen Reichsrathe ernannt. Am 26. Juli 1369 bat er um seinen Uebertritt in den Ruhe« stand, und am 28. October dieses Jahres erhielt er denselben bewilligt. Z8 Jahre hatte er unter drei Monarchen in wechsel» voller und bewegter Zeit dem Staate mit solcher Auszeichnung gedient, daß ihn dieselben mit allen Auszeichnungen - schmückten, die für im Staatsdienste erworbene Verdienste zur Verfügung ste-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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