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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 68 -
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Werner, Paul 68 Werner, Paul dienten Zurücksetzung beimaß. Auf ihn warf Werner seinen persönlichen Haß, und ihn gefangen zu nehmen, war er vor Allem bedacht. Rastlos verfolgte er ihn denn auch auf Märschen und in den Quartieren, Nachts auf ungebahnten Wegen, ihn, wo sich nur Gelegenheit bot, beunruhigend; und vielleicht würde es ihm auch gelungen sein, des Grafen habhaft zu werden, wenn derselbe nicht infolge einer anderen Bestimmung vom Kriegsschauplätze abberufen worden wäre. Als preußischer Huszarenoberst that sich W e r n e r bei verschiedenen Anlassen hervor, so bei Glatz, von wo er mit 300 Mann seines Regiments im Rücken der Oesterreicher auf viele Meilen in der Runde dieselben auf das nachdrücklichste und mit Erfolg beunruhigte; dann beim Einmarsch d^r preußischen Armee in Böh- men und noch sonst bei einzelnen Gele» genheiten, wobei er immer solche Bra» vour bewies, daß der Ruf des Werner'» schen Huszaren» Regiments im sieben» jahrigen Kriege in der preußischen Armee anerkannt war. Entscheidend griff er in der Schlacht bei Prag (6. Mai 1737) ein. Der linke Flügel der preußischen Reiterei war bereits dreimal zum Weichen gebracht worden. Da griff die Reserve unter Ziethen's Führung die Oesterrei» cher an, durchbrach sie in drei Treffen und warf sie bei wiederholtem Angriffe vollends zurück. Bei dieser mörderischen Attaque kämpfte er an der Spitze seiner Huszaren mit beispielloser Bravour. Bei Kollin in der Cavallerie des preußischen linken Flügels eingetheilt, deckte er den Rückzug des Königs. Dann marschirte er mit seinem Negimente in die Lausitz und erhielt seine Bestimmung im Corps, des Herzogs von Bevern, welches die Aufgabe hatte, Schlesien zu decken. Bei Klüttendorf, unweit Breslau, hieb er mit seinen Huszaren zwei Bataillons Croaten nieder. Wieder focht er im November letztgenannten Jahres unter Ziethe n's Oberbefehl in der Schlacht bei Breslau und am 3. December bei Leuthen, wo er wesentlich zum Siege beitrug, indem er, in aller Frühe mit seinem Regimente an» rückend, die von General Noftitz be» fehligten aus zwei sächsischen und zwei österreichischen Huszaren»Regimentern be« stehenden Vorposten übersiel und zer« streute. Im September 1738 beförderte der König den tapferen Obersten zum General und schmückte ihn mit seinem Verdienstorden. Im October 1758 mar« schirte Friedrich der Große der Festung Neifse, welche der österreichische General deVi l le belagerte, zu Hilfe. Bei dieser Gelegenheit griff Werner bei Lands« krön die österreichischen Grenadiere mit glänzendem Erfolge an, ging, nachdem Neifse Anfang November entsetzt war, mit seinen Huszaren nach dem ebenfalls von den Unseren eingeschlossenen Kosel uud machte diese Festung frei. Im Früh- jähr 1759 aber zwang er den General de Vi l le durch ein vortreffliches Ma» növec, nachdem er ihm nicht unbedeu» tenden Verlust beigebracht hatte, zur Räumung Schlesiens. Im September i76l) eilte er aus diesem Lande herbei, um dem von den Ruffen belagerten Kolberg Hilfe zu bringen. Mit nur 3000 Mann griff er, sobald 'er des bela» gernden Feindes ansichtig wurde, den» selben mit solchem Erfolge an, daß die Ruffen sofort die Belagerung aufhoben und während Kanonen, Munition, Zelte, Fourage und die ganze Bagage in die Hände des Werner'schen Corps sielen, flüchteten und auf Schiffen und im schwer zugänglichen Innern des Landes Rettung suchten. Mehrere Hundert aber genethen in die Gefangenschaft der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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