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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 73 -
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Seite - 73 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55

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Werner, ZachaNlis 73 Werner, Zacharias F. 3. Zacharias Werner, sehr be> merkbar machten. Die Mutter des Letz' teren, eine hochbegabte Frau voll Geist und Phantasie, verfiel in letzterer Zeit in Verstandeszerrüttung, wobei der sire Wahn sich bei ihr ausbildete: sie sei die Jungfrau Maria, ihr Sohn aber der Heiland der Welt. Den Vater verlor Zacharias, als er kaum vierzehn Jahre zahlte, und so blieb er unter der Leitung der Mutter, welche seine sich früh ent- wickelnde Neigung zur Poesie und für religiöse Gegenstände nählte. Wie wech' selnd auch und nicht immer harmonisch sein Lebenslauf sich gestaltete, diesc Nei- gungen brachen sich in seinem Wesen immer wieder Bahn und behielten bei allen seinen Ausschweifungen und sonstigen Töne an, welche die Nachahmer Wie- land's. Claudius' . Blumauer's und Anderer damals kennzeichneten; es ist eine derbe hausbackene Lyrik ohne Schwung und Phantasie, und nur ein Spottgedicht auf das Mönchthum, die Iesuiterei und Intoleranz trägt dem Geschmacke des damaligen Aufklarichts, das der wahren Aufklarung voranging, einige Rechnung. Im Jahre j?9l) unter« nahm Werner eine Bildungsreise über Berlin nach Dresden, von wo er in seine Vaterstadt zurückkehrte, in welcber er verblieb, bis er j793 die erste Anstel» lung im Staatsdienste, die eines erpedi« renden Secretärs z'.l Petrikau im ehe» maligen Südpreußen, erhielt. Die mit diesem ' Dienste verbundene Veschäfti» Ausschreitungen die Oberhand. Da beide i gung war ganz untergeordneter Art und Eltern sich zur. evangelischen Kirche be> ! mochte zu einem Geiste, wie ihn Wer- kannten, wurde auch der Sohn in!ner besaß, wenig paffen. Dock erlag dem Glauben derselben erzogen. Mit > 16 Jahren vollendete er den vorbereiten» den Schulunterricht, und 4784 bezog er Dienste ordnungsmäßig ob, auch später nach Warschau versetzt wo ihm freilich die Genusse der ! jemem ! als er wurde die Königsberger Hochschule. An dieser Großstadt einen Ersatz boten für die Un. wendete er. sich dem Studium der Rechts- ^ l.'e)eutenheit des amtlicken Dienstes, der und Eameralwissenschaften ;u, hörte aber ^ ihm Zeit und Laune genug ließ, drei auch Kant's philosophische Vorlesungen, i Ehen, eine geschmackloser als die andere. Der berühmte Denker, ein Schulgenosse ^ zu schließen und wieder aufzulösen und von Werner's Vater, brachte dessen ! sich in ein wüstes Leben zu stürzen, dem Sohne theilnehmende^ Wohlwollen ent» ^ nur solch ein Athletenkörper, wie der gegen Ueberdies hatte sich Zacharias ^ seinige, auf die Dauer Widerstand leisten auch in don alten Sprayen ausgebildet, ! konnte. Dieses Schwanken zwischen zwei wofür zwei lateinische Reden und eine l Extremen, Anstand und wüstem Leben, lateinische Disputation, welche er im ^ Verkehr mit Edlen und Personen nieder« großen akademischen Hörsale zu Königs». sterDenkungsart, welches lange ein charak« berg hielt, Zeugniß geben. 4789 ließ er' teristisches Zeichen Werner's blieb, er» eine kleine Sammlung Gedichte erscbei« ^ klart es, daß man in seinen Schritten, nen, aber dieselben tragen auch nicht! Reden und Handlungen oft das Ge> eine Spur des Geistestitanen, als welcher ^ meinste neben dem Erhabensien findet, er sich in der Folge entpuppte. Diese, Zwölf Jahre versah er den erwähnten heute schon sehr seltene Sammlung ver<' untergeordneten Dienst und wurde in räth kaum ein eigentlich poetisches Ta>! dieser Zeit mit zwei Mcnscden bekannt, lent. Er schlägt darin die landläufigen ^ die, jeder in seiner Richtung, nickt ohne
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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