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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 77 -
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Merner. Zacharias Werner^ Zacharias theologischen Disciplinen sich vertraut gemacht hatte, nur noch das Ritual des katholischen Küchendienstes studirte und am 16. Juni 18l4, im 46. Jahre seines Alters von dem damaligen Suffragan des Erzbischofs, dem Weihbischof von Kolborn, die Priesterweihe empfing. Ende August 48 l4 ging er von Aschaffenburg nack Wien, wo sich in< dessen der Congreß versammelt hatte. Daselbst ward er ohne sein Zuthun zum Predigen aufgefordert. Die Seltsamkeit seiner äußeren Erscheinung, das Ent- flammende, Hinreißende seines Vortrages, ein sozusagen milder Fanatismus, der sich durch alle seine Reden zog, verbunden mit dem Aufsehen, das sein religiöser Umschwung, das Entsagen allen welt- lichen Ruhmes, der ihm als bedeutendem Poeten reichlich zutheil geworden, in allen geistig höher stehenden Kreisen her- vorbrachte, trieb Alt und Jung, Hoch und Nieder zur Kirche, in welcher der vom Lurherthum Abgefallene, für die katholische Kirche neu gewonnene Priester das Gotteswort verkündete. Vornehmlich lag er dem Predigtamte ob, und zwar den Winter über meist in Wien, im Sommer in den anderen Provinzen der Monarchie, in den Erzherzogthümern, in Steiermark, Ungarn, sogar-in Venedig. I n dieser Zeit erschienen sein Schauspiel: „Dieh.Kunigunde" und das bereits 1809 aufgeführte erwähnte einactige Drama „Der 24. Februar" in Druck. Man hatte, um den Abtrünnigen im katholischen Publicum zu verdächtigen und ihm sonst den betretenen Weg zu erschweren, allerlei Lügen ersonnen und Verdächti» gungen gegen ihn vorgebracht, so unter anderen, daß er früher protestantischer Prediger gewesen; und in der That war sein Auftreten im Predigtamte vor einem ' so leicht beweglichen und erregbaren ^ Publicum, wie das Wiener, keine geringe Aufgabe. Aber er ließ sich nicht irre machen. Gewappnet mit einem Gleich» muth gegen allen Erfolg oder Mißerfolg, ging er an seine Aufgabe und löste die- selbe wider alles Erwarten, indem sein aus den gewähltesten Zuhörern bestehen- des Publicum durch die Macht seiner Beredtsamkeit ihm mit Andacht und Hin« gebung lauschte und mit jedem neuen Auftreten des Predigers der Andrang sich steigerte. Der Frühling 1816 ge- währte ihm durch den Antrag in Wien gewonnener Freunde eine längere Echo« lung. die er bei der Anstrengung der vorangegangenen Jahre dringend be- dürfte. Er begab sich nämlich auf den in Podolien gelegenen Landsitz der graf» lichen Familie Choloniewski und ver- weilte daselbst ein volles Jahr. Da wurde ihm eine neue Auszeichnung zu» theil, indem ihn der. Bischof Mackie» wicz in das altehrwürdige Capitel der Kathedrale von Kamieniec podolski im Frühling 1817 als Ehrendomherrn, jedoch ohne Refidenzpflichtigkeit und Gehalt aufnahm. Nach seiner Rückkehr beschaf» tigte er sich in Wien mit Herausgabe einiger theologischer Werke, über welche er in seiner Vorrede zu Silbert's 1822 ebendaselbst erschienenen Ueberfehung der Nachfolge Christi von Thomas a Kempis nähere Aufklärung gibt, Im Jahre 18l9 gewährte ihm der damalige Fürsterzbischof von Wien Graf von Hohenwart!) Aufnahme in sein Haus. Daselbst lebte Werner, ohne je ein eigentliches Kirchenamt oder eine sonstige Anstellung zu bekleiden, ganz einer geist» lichen Vertiefung in sich selbst hingegeben und im innigen Verkehre mit ihm gleich» gesinnten Männern, von denen Antonin Franzoni, Hoffbauer, Friedrich Schlegel, Herr von Pi lat imd Graf
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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