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Mertheim, Franz
verdoppelt. Schon auf der Industrie^
ausstellung in Laibach l844 errang er
die silberne Medaille, und auch auf der
im folgenden Jahre abgehaltenen In« ^
dustrieausstellung zu Wien trug er die- !
selbe davon. Die damals preisgekrönte!
Werkzeugausstellung erwcnv Kaiser Fer< >
dinand für das Wiener polytechnische!
Institut. Bei dieser Gelegenheit erhielt ^
Wert heim auch den Titel eines k. k.!
Hof« Werkzeugfabrikauten. 1846 über-^
siedelte er nach Wien, wo bald der Auf' i
nag an ihn erging, für das technische ^
Cabinet des Kaisers Ferdinand, der!
bekanntlich für Technik und was damit
in Verbindung stand, sich sehr interessirte, ^
eine große Sammlung von Werkzeugen!
herzustellen. Auch das kaiserliche Museum ^
in St. Petersburg ließ um diese Zeit!
von ihm zum Gebrauche der technischen
Schulen eine aus 883 Stück bestehende
Werkzeugsammlung anfertigen, wofür
ihm nebst dem festgestellten Ankaufs» >
preise vom Kaiser Nicolaus die große ^
goldene Medaille für Industrie zum!
Tragen am breiten Bande des St. Annen- ^
ordens verliehen wurde, ^miner mehr ^
und mehr vervollkommnete Wertheim
seine Anstalten und die in ihnen gear- !
beiteten Erzeugnisse, so daß ihm die,
Jury der Industrieausstellung zu Linz >
1847 die goldene Medaille zuerkannte. ^
Aber nicht allein vervollkommnete er auf ^
die sorgfaltiaHe. WeIe dle^St^-^mv'
Holzwerkzeuge, sondern, d^e praktische
Seite nie außer Acht lassend, bezeichnete
er zum Behufe der technischen Studien
jedes einzelne Werkzeug mit dem rech»
Nischen Fachnamen. Jede neue Ausstel»
lung zeigte einen Fortschritt und erwarb l
ihm neue Siege: auf der Leipziger
Industrieausstellung 1830 erhielt er die
silberne Medaille; die Jury der Welt.
ausstellung in London 18">l erkannte ihm die erste Preismedaille zu, und in
Würdigung seiner von technischer Seite
für die Theorie des Handwerks gelei-
steten Dienste verliehen ihm Kaiser
Franz Joseph und der Prinz Rrgent
von Baden die goldene Medaille für
Kunst und Wissenschaft, l.^2 gründete
er nun im Vereine mit <^ . Niese die
erste österreichische Fabrik für feuer« und
einbruchsichere Kassen und Sä>rün?e, und
vom Gründuugsjahre bis zum l3. März
!8i)l), also innerhalb N^ahre, stellte die
Fabrik die respectable Zahl von 20.000
Kassen und Schranken fertig. Gleich im
ersten Jahre nach Errichtung dieser
Fabrik wurde auf Veranlassung der k. k.
Ministerien des Handels und der Fi°
nanzen eine commissionelle' Feuerprobe
der Erzeugnisse vorgenommen, deren Er-
gebniß so überaus günstig ausfiel, daß
die Ministerien die (finführuna, dieser
Cafsen bei allen k. k. Aemtern anord-
neten. Durch die Verbesserung des ame-
rikanischen Sicherheitsschlosses von ^)ell
in Philadelphia ist nicht nur die absolute
Unaufsverrbarkeit mit einem anderen
Schlüssel oder wie immer Namen haben«
den Instrumente cd^r irgend einer sonfti»
gen me^anischen Einrichtung sichergestellt,
sondern eine sehr sinnreiche Combination
hat es ermöglicht, daß unter einer Mil«
lion in der Werthh
ein»
gleichen, so daß es absolut un>
möglich ist, daß irgend ein Wertheim'°
scher Schlüssel eine Kasse, für die er nicht
bestimmt ist, öffne. Der durch irgend
einen Umstand in Verlust gerathene
Kassenscblüffel ist daher für den Finder
absolut werthlos. Das Eigenthum des
Verlusttragers aber sowohl als das aller
anderen Kassenbescher ist geschützt, da
außer dem Chef der Firma Niemand
weiß, welche Kasse mit dem betreffenden
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Band 55
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weninger-Wied
- Band
- 55
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon