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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 143 -
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Seite - 143 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55

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i) Nicolaus (Vater) s 43 Messeli-nyi, Nicolaus (Vater) Ungarn" die Verdienste des Freiherrn! um dasselbe. Wessel^nyi war es vor > Allen, der sich um die Entstehung des! Theaters in Klausenburg l792 verdient! machte, der an der Spitze der Theater» - commisfion stand, welche der sieben- ^ bürgische Landtag eingesetzt hatte, und! nicht bloß auf die materiellen, sondern l auch auf die geistigen Interessen der! Schauspielergesellschaft einen enschicdenen ! Einfluß übte. Nach einer Mittheilung^ Kazinczy's hat der Freiherr für sein Theater auch mehrere Stücke übersetzt und nicht geringen Einfluß auf die Aus« bildung der Schauspieler genommen, da er bei seiner Gesellschaft überhaupt nicht Schnorrer und Bummler, sondern nur gebildete Leute duldete und wählte. Lange spielte die Gesellschaft in verschie» denen Sälen, endlich wurde die Er» bauung eines eigenen Theaters in Klau« senburg beschlossen, zu welchem er an- sehnliche Mittel beisteuerte, doch dessen Eröffnung, dio am 12. März 1821 mit > Körner's ins Ungarische übersetztem! „Zr iny i " stattfand, er nicht mehr er» leben sollte. Man wird gewiß mit Beben nach dem Verhältniß zwischen dem Ba- ron, den Dichtern und den Darstellern fragen, denn als belebender Geist der Bühne kam er ja nicht bloß mit den! Schauspielern, sonderan mit den an> gesehensten Schriftstellern Ungarns und Siebenbürgens zusammen. Diesen Leuten, diesen Rittern des Geistes, den Fackel« tragern der Wissenschaft, gegenüber war Wesselsnyi ein völlig Anderer. „Die sanfte zurückgezogene Republik der den< kenden Männer", schreibt Csengery, „entwaffnete den unbändigen Geist und gleich wie der königliche Leu und die stolzen Thiere der Wildnisse auch gereizt das spielende Kind nicht anrühren, war Wessel^nyi schonungsvoll im Kreise der Wissenschaft, sanft gegen die mit Ver- breitung der Kenntnisse beschäftigten Männer und inniger Freund der Dichter. Diese bewunderten seine glänzenden und großen Eigenschaften. Sie erhoben seinen Patriotismus zum Himmel und verdeckten sorgfältig vor den Augen der Welt seine Schwachen, sowie die treuen Kinder jene der ersten Patriarchen." Aber auck der Patr iot sollte Leid erfahren und durch tiefe Kränkung vom politischen Schau- platze verdrängt werden. Es war das denkwürdige Jahr 1809 gekommen. Die Insurrection mußte angesichts des dro» henden Krieges sich in Ungarn erheben. Unter den hohen Aemtern, welche der Landtag zu besetzen hatte, befand sich verfassungsgemäß auch das des Führers der Insurrection, des Generals der natio» nalen Armee. War bis dahin die Wahl eines solchen wohl urgirt worden, aber nie erfolgt, im Jahre 1809 kam sie nun wieder an die Tagesordnung. Nico° laus Nesselönyi. der ja selbst mit Ehren in der kaiserlichen Armee gedient hatte, rechnete mit Recht auf diese Aus- zeichnung. Die volle Berechtigung dazu in sich fühlend, bewarb er sicd, als er die Thätigkeit seiner oft von ihm gekränkten Gegner sah, die Alles daran setzten, ihm diese Auszeichnung zu entziehen, öffent- lich um die Ernennung. N-un begann der Kampf gegen ihn, der sie so oft befehdet hatte. Die Feinde hielten sich schußbereit und zielten gut auf ihr Opfer. Die Schwächen Wesselenyi's, welche ihn zum General der Insurrection untaug« lich machten, wurden sogar an öffent- lichen Orten erwähnt. Und als es im Landtage bezüglich der Wahl zur Ab< stimmung kam, erhielt er picht genug Stimmen. (5r wurde vom Vaterlanoe zurückgewiesen, als er zum ersten Male den Lohn seiner Dienste verlangte. Diese
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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