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Nicolaus (Vater) ^ 44 Wesse^nyi (Genealogie)
Demüthigung fraß sich tief ins Herz des
alten Patrioten. Er zog sich in sein
Schloß Zsibo, das nun völlig verein-
samte, zurück. Aber mit dem Jahre,
mit welchem seine politische Wirksamkeit
schloß, endete auch sein Leben. Wie schon
in dieser Darstellung bemerkt wurde,
hatte er sich seine Frau Helene Cse>
rey selbst aus dem Kloster geholt. Aus
dieser Ehe entsprangen zwei Kinder, eine
Tochter Anna, spater vermalte Lud»
wig Graf Bethlen, und ein Sohn
Nicolaus, dessen Lebenslauf wir folgen
lassen. Helene, so lange ihr Gatte ge-
lebt, eme Dulderin ohne Gleichen, über-
lebte denselben noch um 21 Jahre.
Annalen der Literatur und Kunst des In-
und Auslandes (Wien, Anton Doll, ü".)
Iahra.. l8l(». Bd. I I , S. öl7. — Boze»
ner Zei tung, 486!), Nr. 29, S. 20(1: „Ein
ungarischer Edelmann". — Breslauer Zei»
. tung. l8ssi. Nr. 242. im Feuilleton: „Kaiser
Franz und Baron Wessel^nyi". ^Dieses von
Karl Bect vnfaßte Gedicht trug dieser in
einer Vorlesung, welche er im Herbst il'61
in Pesth hielt, uor. Die demselben zu
Grunde liegende Tendenz erzielte devu Vortrag
einen beispiellosen Beifall. Das Gedicht
wurde auch nachgedruckt, so vom „Wanderer"
i6«t. Nr. tic. Au.ndbl.j — Csengere
(Anton). Ungarns Redner und Ttaatsinaaner
(Wien 18^>. Manz, 8") Bd I, S. ^0—78.
— Debatte (Wiener Parteiblatt, gr. Fol.)
l806. Nr ^9« und 3U3, im Feuilleton: ,,Ba«
ron Nicolaus Wksselonyi. dcr Göy von Berli'
chingen Ungarnö". Von M. P. — Du r
(Adolf). Aus Ungarn. Literatur« und cultur»
geschichtliche Studien (Leipzig !88U, Foltz.
Z") S. 3l7 u. f. — Vn,3l irnapi u^säz;,
d. i. Sonntagsblätter (Pestd. 4".) l. Jänner
i86^. Nr. l : n^ä.'dlli-6 ^VeLäiil^)! ^Iilcl
Bd. I,
S. 70: „lt.
Bd.' V, . — ü u cl, ^
ttU. S. 4^3
Porträt. Unterschrift: ,^16. Üui-6 'VVt.'52e-
I^n^i Zliklos 6ll (>'äere^ Helsua", d. i. Baron
Nicolaus Wcsselenyi oer Altere und Helene! Cserey (seine Gemalin). Holzschnitt ohne Ali>
gäbe des Zeichners nach einem gleichzeitigen
Oelgemaide, auch im ,>V2,üärn3,^ »i u^ä<;",
18l>3. Nr. i.
Kännel) aus Wejselenyi. Interessant ist es,
wie in uormärzlicher Zeit der Tod des Frei-
herrn Nicolaus Wesselänyi in einem
Wiruer, sreilich nicht politischen, sondern lite»
rarischen Blatte, in den „Annalen für Lite«
ratur", gemeldet wurde. ,.Am 23. Ottober
t80i'". beißt es dort. „starb der Freiherr
Nicolauö von W essel <' nni . geb. zu Zsidw
in Siebenbürgen, ein wabrer Patriot und
Mäcen, nacb seiner vehementen Art und nach
dem Adel semer Gesinnung Cato und Ne-
.qulns zu.qlrich." Der rühmlichst bekannte
ungarische Dichter Fran; von .Nazinrzy in
S?,<.'pdalom machte folgendes treffende un^a^
rischc Epigramm auf des Freihenn Tod. Da wir
keine correcte Abschrift dcä ungarischen Ori»
ginals besitzen, theilen wir dasselbe in wört-
licher Nebcrse<?ung mit. C'6 lauret: „Zweifelst
Du an der Srelenwanderung? — Tort war
ich atrox uniini Cato und der weichherzige
Brutus, und hlrr war ich Wesselonyi!
Vaterland, hennuc Deine Thränensluth: me>n
Sohn! meine Gattin! sie leden; und Zsüw
gibt Dir in einer b e s seren Ep o
ch e Deine
i?kt betrauerte Zierde wiedcr."
I. Zur Eenealogie dcr Freiherren von Wcffe»
lenlji. Urber das Alter dieser berühlttten und be»
sonders durch lnehlere hervorragende Sprossen
geschichtlich bedeutsamen Familie fehlen
mir leider die Behelfe. Wohl hat Wolfgang
Denk in der Siftung der historischen Gasse
der ungarischen Akademie der Wissenschaften
vom 8. April <878 einm Vortrag über die
Familie der Wessel 6 n y i gebalten, der auch
im Decrmberhrft t8?8 drr uon cer ungarischen
historischen Gesellschaft herausgegebenen und
uon Alerander Sz i lugy i redigirten Zeit»
ichrift ^iF/lii^^üoli", d. i. Die Jahrhunderte,
sich abgedruckt findet, doch gelang es mir
nicht, in denselben Einsicht zu nehmen. Aber
aus dem mir zu Gebote stehenden Materiale
ist die. große Vedeutunq dieser Famllie. welche
darin mit drn Vethlen. Bäthory, Kor«
nis. Kemony. M i kos. Miko uud ande-
ren wetteifert, nicht zu verkennen. Die Stamm'
register kann ich nur bis in die zweite Hälfte
deä sechzehnten Jahrhunderts zurückführen,
indeß auch Ivun Nagy in seinem ungari«
schcn Adelswerke (^lu^^aroi-ü^Ä^ cüalääiii)
und Ladiälaus Kouäry in seinen „Adels«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Band 55
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weninger-Wied
- Band
- 55
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon