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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 147 -
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Seite - 147 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55

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i, Franz 14? Franz Aufputz immer noch eine schöne und denk- ! würdige Waffenthac des Helden bleibt. Die! Burg Muräny war ebenso durch ihre natür» ! liche Lage — auf einem hoben unzugäng- ! lichm Felsen — als durch ihre sonstige Be- > fcstigung wohl geschützt und mit Mannschaft l und Vorräthen reichlich verseben. Trotzdem alle seine Versuche, die Veste zu nehmen, scheiteten, gab er den Gedanken, ihrer Herr zu werden, doch nickt aus. und wenn G«'walt i erfolglos war, su sollte List zuin Zirle fübrrn. Er mußte nun wohl üder die Scblußfrau. die! ritterliche Dame Maria Szschri, welche! eben die Besatzung befehligte und den Kaiser» > lichen mannhaften Widerstand entgegensetzte. ! durch seine Spione genaue Kundschaft rr« ! ballen und sich über ikre Sinnesart und! ihren Charakter vollständige Kenntniß ver< ! schafft haben, so daß er die Ausführung seines Entschlusses. Herr der Burg zu werden, durch die Eroberung des Herzens dieser so heloenmülhigen als auch schönen Frau plante. Hier hattö nun die Phantasie der Poeten hinreichenden Spielraum und nützte denselben auch vollkommen aus, Wir verweisen dieser« halb auf die unten angeführten deutschen Quellen. Wessel« n y i, welcher Witwer, aber eine stattliche ritterliche Erscheinung war, ge» stand der Schloßfrau in einem Schreiben seine Liebe und bat um e ne Unterredung Diese wurde — wir übergeben schon an anderem Qrte von uns erzäi-lre Nebenum- stände — iluu gewährt. Das (5'llot' derselbcn war der angenommene He'ratLantrag und! mit der Verwirklichung deöselben die Unter- ^ werfung des Schlosses Mur-my uliter die kai- ! serlichen Waffen, welche !6i6 erfolgte. Der Jubel der Kaiserlicw'n übcr diesen neuen Er> folg Wesselsnyi's war groß, Kaiser ,>-er-- dinand lohnte auch d!e Tbat oes Helden, indem er ihm und seinen Nachfolgern die Burg sammt den dazu gehörigen Gütern zum Geschenke machce und ihn zum könig- lichen Natb ernannte. Auch erhielc Wesse« I«nl)i das Generalat über Oberungarn, welches er durch eine Neihe von Jahren, ebenso zum Frommen s ines Königs, wie zum Schutze der Bcwodner mit Umsicht und Thatkraft vcrsati, so daß itui die Stände in Anerkennung der von ihm ihrem Lande ge< leisteten Dienste auf dem Landtage am <3. März 1i»Z5 einhellig zum Palat in des Reiches ausriefen. In dieser n?uen Eigenschaft wohnte er der Huldigung Leopolds als Königs in Ungarn, dann dessen, wie oer Krö> nung Eleonorens. Gemalin F e r d i° nandä I I I . , bei. i6üo schlug er zugleich mit dem Grafen Souckes das Lager bei Rakomur auf. um die von Al i Bassa l?e» lagerre Stadt Wardein ;u beobachten. Als dann Lel.neier orn n^benbürgischen Fürstea BarcSai datie verhaften lassen, wendeten sich die Stände Siebenbürgens an Wes-- sel' 'nni. um stch mit ibm über diesen Vor^ gang und ihr Verdalten dabei ;u beraiden. Auch unternahm er im nämlichen Jahre eine Reise nach Patak. um die dafelb''t weiirnde Witwe Rilk.^-zy'ö m bewegen, in ütscd kaiserliche Besatzung aufzunehmen, was lbm jedoch nicht gelang. Drobender aber gc'talteten sich die Zustände des Landes im folgenoen Iadrc, wo die drückende Besahung der Tnip' pen M onrecuru l i's und Souches' UN' eriläglich ^u werden anfing und die Stände, als die Truppen in Oberungam Winter- quartiere beziehen wollcen. ihnen Quartier und Lebensmittel entschieden verweigerten. Wesselt/nni berief, um den daraus ent» springenden schlimmen Folgen vorzubeugen, auf den 2. December die Stände zu e'ner Berathung nach ,ttaschau. welche aber resuliat» los verlief, denn die Stande erklärten offen, die Truppen ieien odne Vorwifsm und Be< willigung des Landes hereingebracht worden, und so sollten auch ,ene, welche dies gelban. für Quartier und Verpflegung sorgen, und sie überreichten so^ar schriftlich dem Palatin idren Protest. Nessel<'nyi befand sich als Vermittler zwischen dem König und den. Ständen in der mißlichsten Lage. welche sich noch steigerte, als er denselben das königliche Schreiben übergab, in wrlchem die Stadt Kaschau angewiesen wurde, die deutschen Truppen auf;unebnen. Die Slände verwei» grrten barmäck'g die Aufnadme und drohten allfällige Gewalt mit Gewalt zu erwidern. Als dann :l<i» deutsche Soldaten dennoch in d'e Stadt drangen und m der lutherischen Kirche nch einquartierten, erhoben sich Edel' leute und Landvolk ge.ien diesen Gewaltact; an 30,000 Bauern bewaffneten sich gegen die kaiserlichem Truppen, und nur mit Aufgebot aller Kräfte gelang es N essel<> nni. den Aufstand zu unterdrücken Dann nach län< geren Verhandlungen lnit den Ständen im Jänner 4l)ü2 gelang es ihm, d>r?n Zust'm» mung zu erhalten, daß die kaiserlichen Trup- pen in einigen der nächstgelegenen Gespan- schaften ihre (santonirungen beziehen dursten, jedoch auck nur unter der Bedingung, daß
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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