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Melselinyi (der f>>lschc> rnyi (Wappen)
dann wieder n ^ ?^i6 ülials" gedruckt
wurde. Dieses Drama nun erschien, ins Iln
garische übersetzt von Susanne Freiin von
Wessel^nyi, unter dem Titel: „6-äll
likud, 2,vs.^^ '^utn.!ma. a^ ünl va^y mll^^
»/.tii-etetn«!^'- (Klausenburg 1?8.») ; ferner
deä Werkes von Georg Lyttleton.- „Od-
8<^rv2,tion3 Zur In, l,'ouvyi-8i"U er I'n^aät
60 saint ?au1" i173^) unter dem Titel:
!>wU lliv3.w!^'äi<.I v:l.l6 i'exvx^sui..." (ebd.
1786). Nach den Jahreszahlen dieser zwei
Uebersetzungen. i78o und l?80. könnte nur
die 2usanne Wesselsny i die Neoersetzerin
sein, welche nicht mit Adam Grafen Teleki,
sondern mit Georg Baron Viinffn ver«
heiratet war. da ja die mit Ersterem vermalte
Susanne Wessel6nyi bereitü 17^9 ge-
storben. Leider steht uns die ungarische unten
benannte Quelle, aus welcher wir vielleicht
Aufklärung über die Sache schöpfen könnten,
nickt zur Verfügung, ^kemenv, 0. i.
Hoffnung (Pesth) I8öt. Bd. I I , S. 29t. —
1?. Der falsche Nessel <^nyi. Noch sei in
Kürze eines Betrügers gedacht, der sich als
einen natürlichen Sohn Niro lauö Weise«
lt'nyi'S des Sohnes ausgab und die zum
Beweise seiner Abstammung vorgewiesenen
Documente selbst gefälscht und Zu diesen ein
von ihm selbst geschnitztes Petschaft verwendet
datte. 'Aus der Untersuchung ging hervor, daß.
wenn oas von ihm bezeichnete Frauenzimmer
seine Mutter wäre. dieselbe im Alter von
zwölf Jahren ihn hätte gebären müssen;
ferner, raß er ein ganz gewöhnlicher Gauner
sei, der verschiedene Namen geführt, wie
Gregor Vol ta, Verseghy. Balsaghy
u, s, w. und dessen Verbrechen — auch als
des Mordes erschien er oerdächt.'g — gar
nicht alle enthüllt sind und vollständig sich
vielleicht nie enthüllen lassen weroen. Im
Jahre 1845 diente er in einem ungarischen
Huszareli'Rcgimente. dann spielte er mit
Geschick die Rolle des politischen Märtyrers,
bis er 1832 bei einem mit bewaffneter Hand
ausgeführten Raube erwischt und zu sechs«
jähriger Kerkerstrafe uerurtheilt wurde. Bei
Gelegenheit eines im Kerker ausgebrochenen
Brandes entkam er und verschwand auch
spurlos. In der nächsten Zeit stand er nun
- unter verschiedenen Namen in Privatdiensten,
die er immer wieder nach begangenen Vetrü<
gereien verließ. Aus weiteren Erhebungen
ergab es sich, daß er auch mit Räubern in
Verbindung gestanden. Zu Ende der Sech- ziger-Iadre gelanq es ihm nun sogar, eine
politische Rolle;u spielen, und als Ladis»
laus Nessel.'nyi auftreteno. nahm er in
Dedreczin an den Honv^dangelegendeiten,
und zwar in so hervorragender Weise Theil,
daß er eö dabin brackne, die Honp«-drelcine
in zwei Lager zu spalten. Als sich dann die
Vcrdachtsgründe gegen itm mebrtcn und man
ihm, ohne datz er eä gewadrte, nachspürte,
euidrckte man alle seine Umtriebe in dem
Augenblicke, da er nichts Geringrreö plante,
als sich um ein Mgeordnetenmandüt zu be«
werben. Nun erfubr man. dah er unter dem
Namen Balsaghy bereits gesetzlich verhei-
rater sei. daß er dann seine Frau davon«
gejagt und später ein neues Verhälmiß be»
gönnen, welches er, obwohl er von seiger
ersten Z-rau gar nicht gesetzlich geschieden
war. mit einer zweiten Heirat beschließen
wollte. Als er dann Mitte August 1868 von
einer Reise aus Kaschau nach Tedreczkn
zurückkehrte, hatte sich indessen das Beweis«
niaterial sein.er Verbrechen so angehäuft und
keinen Zweifel über Veiorechen und Gaune»
reien mehr übrig gelassen, daß man ihn fest»
nahm. worauf d:e llntersuchun^ ^egen ihn
eingeleitec wurde. ^Krem den« H latt. V.'n
Guswv Heine (Men. 4".) 18<!8. Nr. 23:l.
— Neue Freie Presse. 1868. Nr. 1429,
— Presse, 18N8, im „Local »Anzeiger",
Nr, '^8.!
I I I . Wappen. In Blau auf natürlichem Wasser
ein gekrönter Seelöwe mit vorgestreckter Zunge
und aufwärts geringeltem Doppelschwänze.
Mit seinen beiden Pranken hält ec einen drei'
stieligen Zweig empor, dessen iede Spitze in
eine fünfblärtr'.ge Blume auoläufi, Auf dem
Schilde ruht d^e Frrihcrrnkrone. So siebt das
Wappen aus. das Nagy nach einem Pet»
sch.fi vom Jahre 1663 mittheilt. Wesentlich
verschieden ist die Abbildung des Wappens,
welche wir in Küunri 's „Siebenbürgischen
Adelsfamilien" finden. Nach dieser sehen wir
in einein blauen Schilde auf natürlichen
Wellen eine Seejungfrau, mit aufgeringeltem
in drei Flossenspitzen auslaufenden Schweife,
eine Krone auf dem Haupte, die linke Hand
gerade abwärts gerichtet, die rechte empor»
gehobene Hand einen dreitheiligen Zweig,
dessen jede Spitze eine Tulpe trägt, haltend.
Auf dem Schilde ein ins Visier gestellter ge<
krönter Turnierhelm. Aus der Krone des
Helmes wachst die im Schilde beschriebene
rechtsgekehrte Teejungfrau hervor. Die Helm«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Band 55
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weninger-Wied
- Band
- 55
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon