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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 154 -
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i) Nicolaus (Sohn) Messelonyi, Nicolans (Sohn) decken sind rechts blau mic Golo. roth Nesstlenyi, Nicolaus (Sohnj Frei^ Herr (Staatsmann, geb. in Ungarn 1795, nach Anderen 1797. gest. zu Pe'sth nach Szinnyey am 21. April, nach Anderen am 7. Oclober 1830). Die Biographen nennen Nicolaus den Lohn eines Mannes von orientalischem Charakter, des ersten Pferdezüchters und wildesten Reiters seiner Zeit, des letzten Magyaren, der das Faustrecht in der Belagerung und Eroberung des Schlosses eines Privatfeindes praktisch ausübte. Eine biographische Skizze desselben wurde auf S. 136 gegeben. Die Mutter Helene war eine geborene Cserey, der wir in dieser Darstellung des Wes- se lün yi'schen Geschlechtes aucd ein eige- nes Gedenkblatt ssiehe S. 130. Nr. 3^ j widmen. Von diesen Eltern war Nico- laus neben einer Schwester Anna der einzige Sohn, der unter der spartanischen Erziehung seines Vaters das wurde, was er in der Folge bei allen Anlassen, die sich ihm darboten, bethätigte, eine Mi- schung von Mensck und Tyrann, von Staatsmann und Träumer, von Heros und Verschwörer. Wie ihn der Vater erzog, davon folgende Probe. Einmal wurde dem Vater ein störriger Hengst vorgeführt, den Niemand zu reiten wagte. Als Jemand den daneben stehenden, damals sechsjährigen Nicolaus scherz- weise fragte, ob er das Roß nicht be» steigen möchte, antwortete der Knabe: „Nein, ich fürchte mich". Als der Vater diese Worte vernahm, donnerte er auf und rief: „Ein Wesselänyi darf sich nicht fürchten", packte den Sohn, warf ihn auf das Pferd, dem er einen Schlag mit der Gerte versetzte und das nun wie toll davonsprengte. Was die Mutter, welche dieser Scene beiwohnte, litt wäh- l rend der Zeit, bis der Knabe, wunder- ^ barer Weise wohlbehalten, zurückkehrte, ' möge sich die Phantasie des Lesers selbst ^ ausmalen. Der Knabe besaß nicht ge> ^ wohnliche Anlagen und verleugnete auch ! sonst das Wesen seines Geschlechtes nicht. Er stand, als das denkwürdige Jahr 1809 herankam, wenn 1793 als das richtige Geburtsjahr angenommen wird, ^ im vierzehnten Lenze und befehligte be> ! reits eine kleine Abtheilung der zu den ! Waffen gerufenen Insurrection, ihre Be» z rvegungen mit merkwürdiger Sicherheit ! leitend. Wenn der berühmte Dichter Ka> Izinczy nach ausgestandener vieljahriger , Festungshaft bei dem alten Nessele» !nyi , der ihn auf das freudigste aufge» nommen, oft ganze Nächte saß und beide Manner die wichtigsten Fragen der Zeit , besprachen, da befand sich der Knabe Ä i» , colaus auch bei ihnen und hörte ihrer fernsten Unterhaltung mit großer Auf» i merksamkeit zu, während er mit den Fingern aus den herunterschmelzenden Tropfen der Wachskerze Pferde model» lirte. Sonst wissen wir über seine Erzie« hung wenig: Ein Erzieher Namens P a- taky leitete den Unterricht. W.ir be< gegnen dem jungen Freiherrn zuerst 1818, als er ungefähr 21 oder 23 Jahre zählte und in jedem Comitate, wo er Stimme besaß, von Kongregation zu Congre- gation reiste, um daselbst gegen jene Conscriptionen und Urbarialverordnun» gen zu agitiren, welche mit Umgehung des Landtages ins Leben gerufen werden sollten. Als dann die Regierung wieder, ohne den Landtag einzuberufen, dem Bauernstande Befreiung vom Frohn» dienste verschaffen wollte, theilte Freiherr Wesse l6ny i bei diesem Vorgange- die Antipathie des Adels und dessen Un> zufriedenheit über die Gesetzlosigkeit des Verfahrens. „Der Constitutionalismus
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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