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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 155 -
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Messelönyi, Nicolaus (Sohn) Messel,-nyi, Nicoles (Tohnj gewann, aber das Volk verlor". In den folgenden Jahren beschäftigte er sich mit Einrichtung der durch dcis verschwende- rische Gebaren des Vaters stark verschul» deten Güter und wurde auf den Adels- zusammenkünften das Ideal der unga» rischen Heun658o äoree. Unter solchen Umständen kam das Jahr 1823 heran, in welchem die in Oberungarn entstan- denen Bewegungen bis an die Grenzen Siebenbürgens schlugen. Da richtete denn auch Wesselönyi wieder sein Augenmerk auf die vaterländischen Oe> setze und nahm einen zu jener Zeit in An» sehen stehenden Juristen zu sich nach Zsib6 mit, er besprach mit ihm und den einflußreichen Männern der Nachbarschaft die vaterländischen Angelegenheiten, und es wechselten in seiner Burg Zsibo mit den gesellschaftlichen Vergnügungen, denen man sich auch hingab, ernste Be» rathungen. Bei diesen Versammlungen lernte er einen reichen Officier von ange- sehener Familie kennen, der überdies besser jagte als er, auf gleich schönen Pferden ritt und in den verschiedenen Künsten der Gymnastik mit ihm wett» eiferte. Dieser Officier trug Orden auf , der Brust, hatte an den Feldzügen theil- genommen; seine Gestalt prangte auf den von Kraft 's Künstlerhand gemalten Tableaur der Weltschlachten. Dieser Ossi' cier war von der Huld der Höfe über» schüttet, hatte Europa, einen Theil des Orients bereist, dieser Officier, ein Mis< anthrop, mehr noch ein Malcontent, war Stephan Szöch6ny iM.X^I ,S. 23 l). Dieser, der mehr Kenntnisse besaß und mehr Erfahrungett als Wesse lönyi ge- macht, bemerkte bei seinem jüngeren Freunde neben glänzenden Talenten ge- ringe Weltkenntniß und machte dem- selben den Antrag, mit ihm England und Frankreich zu bereisen, und schaffte, als, Nessel ^nyi's Finanzen eine solche Reise noch nicht gestatteten, auch die er- forderlichen Geldmittel. Wesselönyi fand sich nun in seinem Elemente, denn, bemerkt Csengery zutreffend, in seinem Freunde fand er einen Gefährten, der gleich ihm zu phantastischen Unterneh- mungen bereit war und mit gleicher Bereitwilligkeit das Leben eines Heloten ! oder Negersclaven führte, wie den Aus- schreitungen eines Heliogabal, eines Sar- danapal sich hingab. Beide reisten nun zu Fuß, täglich große Entfernungen zurücklegend. Sie durften nur Milch und Brod essen, beides in einer bestimmten Quantität. Denn es war ihr Zweck, sich gegenseitig in Erduldung der Mühselig» keiten und des Hungers zu besiegen. Das Ergebniß war: Sz^chenyi konnte anhaltender zu Fuße gehen, Wesse« lsnyi langer hungern. Dieses Wett» eifern in wechselseitiger Abhärtung, dem auf dem Felde der Wissenschaften und Kenntnisse gleiche Kämpfe folgten, nährte ! die gegenseitige Freundschaft. Dabei lernte Wessel6nyi von seinem oama» ligen Freunde sehr viel, denn später ent» zweiten sie sich, aber auch als sie schon längst sich getrennt hatten, nannte er sich Sz 6 ch 6 nyi gegenüber immer dessen „Schüler" und ihn seinen „Meister". Ueber die Ursache ihrer Entzweiung ist man nie recht klar geworden, doch scheint dieselbe überwiegend auf Sz6chänyi zu fallen, der sich in Wesselsnyi seine politische Puppe zu erziehen gedachte, die ihre Bewegungen nach dem Drahte, den er zog, machen sollte, während er die alleinige Leitung der politischen Pläne sich vorbehielt, wozu sich aber jener, nachdem er seine Macht und seinen Ein» stuß kmnen gelernt, nicht hergeben mochte. SzSchönyi selbst hat sich, als seine Entzweiung mit Wesselönyi offen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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