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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 174 -
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Weftmoreland. John Fane Carl < 74 Mestmareland, Julian Fane zuge 18!4, nach dem Abgänge des <He> nerals Stewart, bewies er sich in seiner Anstellung sehr thätig und in der Schlacht dei Arcis sur Aude (20. März g. I.) persönlich so tapfer, daß ihm Feld- marschall Fürst Schwarzenberg am 29. Mai d. I . im Namen des Kaisers das Maria Theresienkreuz überreichte. Hierauf wurde er der englischen Gesandt- schaft in Florenz zugetheilt. Als dann die österreichische Armee 1813 den Feld» )Ug gegen Neapel eröffnete, unterzeich' nete er mit General Bianchi die Con- vention von Casalanza, nach welcher Letzterer, wie bekannt, seinen Herzogs- titel erhielt. Nun stand der Lord in ver- schiedenen diplomatischen Stellungen, und zwar in Neapel (1830). in Berlin < 1841), war Vermittler bei den preußisch- dänischen Verhandlungen in der Schles» wig-Holstein-Frage und kam 1831 als britischer Gesandter nach Wien, gerade in der Zeit, als die Residenz in ihrer! tiefsten Erniedrigung die Folgen ihrer! Erhebung im Jahre 1848 zu tragen hatte, alles gesellschaftliche Leben er- ^ loschen und alles Streben für Kunst, ^ Literatur und geistiges Schaffen unter! den Gefrierpunkt herabgesunken war. I n solcher Zeit eröffnete der Lord, nicht nur ^ ein großer Freund und Kenner der Musik, sondern auch selbstschaffend in dieser Kunst, seine Salons im englischen Ge- sandtschaftshotel auf der Seilerstätte, und dort entwickelte sich während der Jahre, welche er in Wien, zubrachte, bis No- vember 1833, wo der damals 71jährige General in den Ruhestand übertrat, ein ' reges musicalisckes Leben. Er selbst com- ^ ponirte, und zwar in verschiedenen Rich- : tungen und schrieb auch eine Oper ,,!!. > "loi-neo". Während er zur Zeit seines Aufenthaltes in Berlin bei Zelter Com- Positionsstudien mackte, war es in Wien !Mayseder Md. XVII, S. 193^, den sich der Lord für seine musicalischen SW- ! dien ausgesucht hatte und bei dem er ! Violinunterricht nahm. — Des Lords ! Sohn Julian Faue (geb. 2. October 1827) befand sich zur Zeit, als sein Vater den Gesandtschaftsposten in Wien versah, daselbst als dessen Attache, bis er 1836 als solcher bei Lord Claren- don's besonderer Mission nach Paris ging. Von dort begab er sich als Lega° ^ tionssecretär nach Petersburg, r'am aber in dieser Eigenschaft 1838 wieder nach ^ Wien, wo er 1860 zum Botschaftssecretär ^ aufrückte, als welcher er bei der Pariser ^ Botschaft bis 1867 blieb. Nach Wien ^ zurückgekehrt, zog er sich 1868 ganz von seinem Posten zurück und ging nach ^ London. Dort verlor er seine Gattin im ^ October g. I . durch den Tod. Immer ' schwächlich von Gesundheit, kränkelte er nur noch mehr und erlag am 1l). April ^ 1870 der Schwindsucht. Noch während seines Aufenthaltes in Wien veröffent- lichte Ju l ian in London einen Band Gedichte, der bald in zweiter Auflage er- schien. Die ,,Iievuo äsg 6.6nxi nionäüs" besprach ausführlich diese Dichtungen, in denen er vorzugsweise die Bedürfnisse der nothleidenden Classen des Volkes besingt, und welä^e Shelley's Einfluß auf ixn Poeten erkennen lassen. In Wien selbst er- schienen, und zwar in der Staatsdruckerei, in sehr schöner Ausstattung, aber nicht für den Handel bestimmt, seine Ueber» setzungen Heine'scher Gedichte unter dem Titel: „?<)6iii« d)' lioinriok l l 6 i n. 6 translÄ.t6(1 not z->ud!55k.6<1^ 6 1834), wovon der „Wiener 1834, Nr. 30, im Feuilleton eine Anzeige brachte. Fane hat auch einige Gedichte unseres Lenau ins Englische übersetzt. Noch einmal, aber nicht auf poetischem Gebiete, begegnen wir M after
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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