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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 176 -
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Mestphalen (Genealogie) 176 Weftphalen (Genealogie) I. Zur Genealogie der Grasen Westphalen Fürstenberg. Die Grafen uon Westphalen sind ein altes rheinisches Geschlecht, das seinen Ursprung ableitet uon dem herzoglichen Hause Bielung in Sachsen, welches 1106 in seiner Dynastie erlosch. Hermann Bielung's, Herzogs in Sachsen, Sohn Venno hinterließ einen Sohn Hermann, welcher so wie seine Nachfolger den Namen de Westphalen führte und als der erste Graf von Aren5 berg erscheint. Diese Grafen von Arens- berg theilten sich in der Folge in ',we' Linien, von denen die eine den Namen der Grafen von Arensberg beibehielt, die andere aber jenen der Grafen von Roden berg an- nahm. Hermann, der Stifter dieser lekten Linie, hatte zwei Enkel, uon denen einer. Namens Hermann, das Geschlecht der Grafen uon St rom berg fortpflanzte, der andere aber, Heinrich, als der eigentliche Stammvater der noch heute blühenden Grafen von Wcstpkalen zu Fürstenberg cmge» sehen wird. Ein Andreas von Westvha! en war Land» und Heermeister des Schwert» ordens in Lieoland und wurde 1274 im ersten Jahre seiner Regierung mit noch zwanzig Ordensbrüdern von den Lithauern erschlagen. Ein Hermann von Westpbalon. Raths» Herr von Lübeck, ward bei einem 14U8 in der Stadt ausgebrochenen Tumulte aus derselben gejagt und wurden ihm alle Güter con« fiscirt. Erst 1416 konnte er wieder heim- kehren, worauf er 1429 an der Ausarbeitung der Statuten der adeligen Cirkelgesellschaft in Lübeck theilnalnu. Von seinen Söhnen wurde der eine, Arnold (geb. 1399. gest. 1. Februar <4<:<>). Bischof zu Lübeck und stand in hohem Ansehen. Derselben F.nnilie ent< stammt Wilhelm sgest. :»!. Derember 1509), der 1ö<)6 auch auf den Bischofstuhl von Lübeck gelangte, aber nur wenige Jahre auf demselben saß. Ob dcr berühmte Staats' mann und Rechtsgeledrce Ernst Joachim von Westphalen. über den Ienichen's „Leben und Schriften der jetztlebenden Rechts« gelehrten in Deutschland" in der Dedication an den Herrn von Westphalen und das „Mecklenburgische GelehrteN'Lerikon" 5. Stück. S. 40 berichten, zu dieser Familie gekört, vermögen wir bei allem Mangel an genealo» gischen Nachweisen nicht zu bestimmen. Wir können nur mit Clemens August Wi l - helm dir Stammtafel beginnen, da uon ihm ab eine Darstellung der Geschlechterfolge müglick ist. Elemens August Wi lhelm war fürstlich hildesheim'i'cher und paderborn'« scher geheimer Rath und Landdrost des Hoch» stiftes Paderborn. Sein Biuder Friedrich Wilhelm Ludwig (geb. 5. April 1727. gest. <;. Jänner 1789) wurde 1773 zum Bischof vou Hildesheim und <782 zum Bischof uon Paderborn erwählt. Mit Cle< mens August Wi lhelm beginnt unsere Stammtafel dieses katholischen Geschlechtes, das im Laufe dieses Jahrhunderts zu Oester» reich in mehrfache Beziehungen getreten ist, wie wir dies in der Abtheilung „Denkwürdige Sprossen des Grafenhauses Westphalen" näher nachweisen. Die Grafen von West« phalen, die gegenwärtig auch im Kaiser« staate begütert sind, hesitzen das Eröschen» kenamt im Fürstenthum Hildes heim, das Erb ob e rjag ermei st eramt im Für« stenthum Osnabrück, das Er beuchen« meistcramt im Fürstenthum Paderborn. Den Reich sg rafenstand verlieh ihnen Kurfürst Kar l Theodor uon Pfalzbayern als Re'chsuicar ääo. l i . Jänner (28. Juni) l?!»2; am 22. Juni H832 erhielten sie eine V i r i l st i m m e im ersten Stande auf dem Landtage in Preußisch'Westphalen; auch zählt der jedesmalige Vesiher des Falnilienfidei» commisses seit !2. October 1834 zu len Mit« gliedern des königlich preußischen Herren» Hauses, und als Grvßarundbesitzer in Nöh» men (Besitzer der Allodialherrschaft Culm) ist GrafFriedrich Wilhelm von N estvhalen lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses des österreichischen Reichsratdes, — Was die Ehen der Familie betrifft, so haben ikre Söhne wie ihre Töchter in die angesehensten deutichen. in neuerer Zeit auch österreichischen Adelüfamilien geheiratet, wir nennen unter letzteren nur die Canih, (5zernin von Ehudenicz, Auersperg. Croy. In« gelheim. Lül^ow. Mengersen. Wald» b ott'Bässen beim. Schön born, Wol« kenstein « Trostburg, Thun < Hohen« stein Die Familie — obgleich meist auf preußischem Territorium, und zwar ansehnlich begütert, denn in Oesterreich besitzt sie nur die Allodialherrschaft Eulm im Zeitmeriher Kreise Böhmens — zeigt eine besondere Vor« liebe für Oesterreich, aus dem sich die Söhne öfter ihre Bräute holen, und in dessen Armee wir ziemlich oft dem Namen der Grafen Westphalen begegnen, wir nennen nur beispielsweise Franz Anton, Friedrich Wilhelm, Friedrich Wilhelm Ferdi- nand, Joseph August, Nbaban, Nu-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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