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Meftreicher 180
Altäre, vier Kanzeln und die beiden
großen Orgelgehäuse sind nach Ent-
würfen des Bauleiters der Votivkirche in
Wien, Professors Ritter von Riewel,
ausgeführt, alle seine übrigen Arbeiten
aber nach seinen eigenen Entwürfen,
denen man gute Comvosition, Reinheit
des Styls, geschmackvolle tüchtige Durch<
führung, vor Allein auch kirchliche Auf-
fassung nachrühmen kann. Westreicher
genießt den Ruf eines tüchtigen Kunst-
lers weit über die Grenzen der seit langer
als dreißig Jahren bewohnten Arbeits-
statte. Freilich kommt er als katholischer
Künstler in deutschen Werken über Kunst
nicht vcr. Von seinen bedeutenderen
Arbeiten nennen wir den Votivaltar und
das Orgelgehäuse der Votivkirche in
Wien, Hochaltar, Seitenaltare und Kcm-
zel in Petersdorf bei Wien, ebenso die
Hochaltäre, Seitenaltare und Kanzeln in
Waidhofen an der Ibbs. in Neuhofen
bei Ulmerfeld, in Weistroch und BeHain-
berg in Niederösterreich; den Hochaltar
und die Kanzel zu Schönau bei Tepliß
in Böhmen, den Hochaltar zu Perg bei
Mauthhausen in Oberösterreich, Hoch-
altar und Kanzel zu Schöndorf bei
Vöklabruck, jenen zu (5sternberg im 5nn-
viertel und den Hochaltar zu Szegedin in
Ungarn. Von figuralischen Arbeiten des
Künstlers sind uns leider nur wenige,
aber sehr anmuthige bekannt: so ein auf»
erstandener Heiland, den er kurz vor
seinem Abzüge von Innsbruck (1837)
vollendet hatte, dann zwei Apostel und
eine Statue der Immaculata für das
Kirchlein in Puchenau (1864) und eine
aus dem betenden Christus, dem am
Felsen sitzenden Apostel Petrus und den
schlafenden Johannes und Iacobus be-
stehende Oelberggruvpe, welche der
Künstler im Auftrage einer Frau in
Obernöerg 1863 ausgeführt hat. Im Tiroler Landesmuseum (Ferdinandeum),
welches sich die Aufgabe gestellt, jeden
Künstler der Heimat durch ein und das
andere Werk in der Sammlung vertreten
zu sehen, ist von Westreicher eine
Gypsftatuette vorhanden, welche den
„König David, die Harfe spielend",
darstellt.
K a t h o l i s c h e B l ä t t e r (Linz. 4") 1864.
Nr. 32. — B o t e f ü r T i r o l u n d V o r .
a r l b c r g . 1837. Nr. 122: „Kunst". —
L i n z c r Z e i t u n g . 1863. Nr. 48. —
Handschr i f t l i che N o t i z e n , welche ich
der liebenswüldigen Bereitwilligkeit des Ma»
lers und Museak-ustos m Linz. I . M . Kai»
ser, verdanke.
Weszdin, auch Wczdin. Johann Phi-
lipp, siehe: Vllrtholomiio, Paulinus
a Sto. j^Vd. I, S.
Als Nachtrag zu den dort angegebenen Quellen
noch folgende: Hormayr (Ios. Freiherr).
Oesterrcichischer Plutaräi... (Wien 1807 u. f..
«".) Bd. XVII I , T. 24:i. — Hormayr's
( M ü h l f e l d ) Archiv (Wien. 8".) 1829.
Nr. 8 und 9. — Bergmann (Joseph).
Vstege der Numismatik in Oesterreich durch
Private... biö zum Jahre 1802 (Wien. 8".)
IV. Abthlg.. S. AI. — Gräffer (Fmnz).
Wiener Doscnstückc u. s. w. (Wien 1832,
Groß. 8".) Bd. 1l, S. 197 : „Der große
Karmeliter"; T. 201: „Zwei Sendschreiben
im Auszüge, den aroßen Karmeliter betref«
fend". — vali iea. k 0 rv ktä ku,, 1843,
Nummer 46. — Porträt. Gestochen von
I. Blaschke («",),
Weszpremi, Stephan (Arzt und
Fachschrift st eller, geb. zu Wesz-
prim in Ungarn ain 13. August 4723,
gest. am 13. März 1799). Seine Eltern,
angesehene Bürger in Weszprim, erreich«
ten ein hohes Alter, der Vater 95 Jahre,
und die Mutter war 1778, 80 Jahre alt,
noch am Leben. Stephan kam 1732 in
die reformirte Schule zu Papa, 1739
aber nach Oedenburg, wo er bis 1743
verblieb. Nun ging er nach Neusohl,
aber schon in wenigen Monaten nach
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Band 55
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weninger-Wied
- Band
- 55
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon