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Metzel, -Franz Joseph 186 Metzel (Oberstlieutenant)
Aesthetiker" nennt, so war derselbe Pri-
vatgelehrter, der außer ein paar kleineren
Schriften auch eine „Todrenfeier Leo-
polds I I . " iLeipzig 1792, gr. 4".j her-
ausgegeben hat and am 9. März 1840
gestorben ist. Graffer meint, Wetzel
habe eine Partie der Manuskripte Sck o-
cher's — über den wir übrigens weiter
nichts erfahren konnten — an sich be-
kommen. In Deutschland schrieb sich
Johann Karl I I . Wetzet mit e, in
Wien mit ö (Wötzel).
Becker ( I . N.). Wezel seit seinem Aufenthalt
iti SonderLbausen (Erfurt 1799. 8".) —
B rü m ül er (Fran;). Deutsches Dichterlerikon.
Biographische und bibliographische Mitthei«
lungen übcl deutsche Dichter aller Zeiten
(Eichstätc und Stuttgart 187?. Krüll. 4".)
S. 496. — Iördenü (.^arl Heinrich). Le<
rikon deutscher Dichter und Prosaisten (Leip-.
zig 180« u. f.) Bd. V, S. ::^»2—343. —
Kurz (Heinrich). Geschichte der deutschen
Literatur mit ausgewählten Stücken aus den
Werken der vorzüglichsten Schriftsteller (Lcip»
zig 1839, Teuvner schm. 4".) Bd. I I I ,
S. ^0U b. ^73 ii.. )^81^ . 304 d. 307».. —
Reichsanzeiger, 1799 im Juli: „Auch ein
Wort über Wczel. Von Orätec". -- (Wi-
gand's) Konversation^« ^ierikon. Vd. XV,
S. 186. — Zei tung für die elegante Welt,
1803. Nr. 49.
Die Freiherren Wetzet uou Marsilien. Noch sei
in Hürze dieser freiherrlichen Familie gedacht,
aus welcher niedrere Sprossen im kaiserlichen
Heere mit Mrrn den Degen führten. Die
Wckcl von Marsi l ien oder Netzel. wie
sie später einfach sich schrieben, sind eine
elsassische Familie und waren in der Stadt
Straßburg seßhaft, wo ihre Sprossen oft
höhere Stadiamter — als Schultheißen.
Sradtmeister — und Kirchenwürden — als
Domherren, Dechanten u. dgl. — bekleideten.
Das Geschlecht erlangte von Kaiser Leo«
pold I. die freiherrliche Würde. Für dieses
Werk haben Interesse: 1. Franz Joseph
Freiherr von Wetzel (gest. 1720). Derselbe
war bereits zu Beginn des achtzehnten Jahr»
Hunderts im spanischen Erbfolgekriege Oberst
und dann General bei der Armee in Italien,
wo bei mehreren Gelegenheiten sein Name
ehrenvoll genannt erscheint; so 1702 bei der Wiedereroberung der Citadelle in Modena.
17U6 bei der Vertheidigung von Bersello.
1?l)7 bei der durch einen glücklichen Uederfall
bewerkstelligten Einnahme der Festung Gaüta
und durch Eroberung der Festung Orbitello;
1708 bei der Einnahme der Festungen Porto
Longone. Porto Hercule und Piombino für
Kar l . damaligen König von Spanien, nach,
maligen deutschen Kaiser (Kar l VI) . Im
Jahre 1712 befand er sich bei der Armee in
Spanien und versuchte es. der Festung Rosrs
in Katalonien durch einen Handstreich sich zu
bemeistern; aber der französische Lieutenant
Franko, welcher mit der in der Festung befind»
l-chen francospanischen Garnison einen Auü-
fall unternawu. Mang il^n nach einem dart«
nackigen (Hefcchte zum Rückzug und vereitelte
den Plan des Generals. Dann wendete
dieser sich gegen die Stadt Gironne. deren
sich im Vorjabrc die Franzosen bemächtigt
hatten, und sckloß sie mit einem (Horps von
8000 Mann ein. Schon herrschte in der
Stadt, welcher cr alle Zufuhr von Lebens
mitteln abgeschnitten hatte, fühlbarer Mangel,
als noch rechtzeitig der Herzog von Verwick
mit einem Entsal.cheere anrückte, das den Ge<
neral zum Al^uge zwang. Nun kelu-te
Wctz.el. der mittlerweile zum Feldzeugmnster
ernannt worden war. nach Italien zurück und
übernahm das lsommando der Truppen in
Neapel, wo er aber bald darauf starb. Schon
1703. nocl) als Oberst, hatte Weftcl die In«
haberstclle des 1». Infanterie-Regiments,
heute Großfürst Konstantin, erhalten; zwei
Jahre später vertauschte er sein Regiment
mit dem 42.. gegenwärtig Ernst August Her»
zog von Ciumderland. sThürheiiu (Andreas
Graf) Feldmarschall Otto Ferdinand Graf
von Abenöperg und Traun 1677—1748. Eine
militärisch'historische 3edenäskizze (Wien 1877,
Vraumüllcr, gr. 8<>.) S. :l14.) — 2. Außer
dem eben angeführten Feldzeugmeister ist
Oberst Kar l Freiherr von Weftel zu er»
wähnen; derselbe befehligte im Feldzug gegen
Frankreich 1794 das Regiment Wenzel Graf
Colloredo«Waldsee Nr. 36 und wurde bei
Hharleroi aiu 13. Juni dieses Jahres schwer
verwundet. — 3. Ein Oberstlieutenant
Wetzcl, dessen Taufnamen wir nicht kennen,
befand sich in genannter lHhargc und als
Commandant eines Bataillons Heister in der
Festung Gaöta. als dieselbe von den Spa»
niern unter dem Herzog von Montemar
nach einer furchtbaren Beschießung am
6. August 1734 zur Kapitulation gezwungen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Band 55
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weninger-Wied
- Band
- 55
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon