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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 191 -
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Wetzlar von Plankenkern, Karl A. Mchlar vou Plankenttern, ^tarl A. durch Gnade des Kaisers 5 ranz Josephe eine Zulage uon ^W fi. -zu se'uem Pensions- ! etat. Er war ein Sohn Karls, des ersten! Freiherrn von Wetzlar, der durch seine Acmeelicferunaen ein Millionär wurde, dessen Millionen ledoch infolge oer Verschwendung seiner Kinder wieder verloren fingen. Gin i Original oder vielmehr ein Sonderling, spielte er mehr denn zwanzig Jahre täglich durch zwei Stunden Nachmittags Solo» Whist wobei er mit d?n unsichtbaren Gegnern und Partnern stritt. Heines luftigen Tellipera mcrits wegen, das ihn den Mitspielenden gegenüber sich zuweilen vergessen ließ, soll er diesen Ausweg ergriffen und das Solo-Wbist für seine Zerstreuung zu spielen begonnen haben. Die Schwester dos Barons war die Mutter des Theaterdirectors «Larl und einer seiner Sühne Pascha. In den Zwanziger» Jahren erscheint ein Baron Johann Netz' lar als Besitzer einer ansehnlichen und werth' uollen Bildergalerie, welche in der Alser> rorstadt, Herrengasse Nr. ö9 aufgestellt unü auch für Fremde zur Besichtigung zugänglich war. Die Sammlung zahlte an, 200 Num> mern und darunter Meister uon gutem Klänge, wie Alerander und Vaul Vero- nese, P r.0 c a >,' c i n i, A l e x a n d r i n i, S u a y e r s u. A. Db der oberwähute )^ber> lieutenant Johann Eigenthümer derselben gewesen, wissen wir nicht; da er schon 4772 geboren wui.de, also um jene Zeit nahezu ein Fünfziger war, ist cö immerhin möalich, und oürfte er sie oon seinem Vater ererbt haben. — 3. Kar l Abraham sgest. l7i»9) Er ist d^r Stammvater der..nachmaligen Freiherren von Wetzlar. deren einer sogar Maria Theresien» Ordensritter und 'andere überhaupt brave Soldaten waren. Als armer Iudenknabe kam er während der Regierungs- jahre Kaiser Leopolds I. nach Wien. wo er bei einem mitleidigen Israeliten Aufnahme fand. Als dann später das ssdict erschien, welches die Juden aus den (Vsblanden uer« wies. verschwand auch er aus Wien. Nach etwa einem Dezennium aber kehrte er als sehr reicher Mann dahin zurück und konnte sich an dl'n damals dei Ausbruch des Krir« ges nothwendig gewordenen Armeelieferungen detheiligen. Nun hat er bei denselben, wie es in seinem Freiherrndiplome heißt, nicht nur dem kaiserlichen Aerar eine namhafte Er« sparun.g zugewendet, sondern auch sonst noch so nützliche Dinge geleistet, daß er uon Kaiser Franz I.- Stephan t?63 zum kaiserlichen 'vosa^entt'n ernannt und ihm 9cm >i?iser Joseph I I . mit Diplom <1l!o. Wien »<.:. No< oember l7?< d r^ Freiderrenstano lüic oeni Präd!ca:e ^on Plankenstern verliehen wurde Vor seiner >>rhrbun^ in den ,vrei' derrensiand aber war er mit sriner F^m'.lie 'ium ckl"ftfatl'oli!ch>.n »'»lauorn übergetreten, Karl Abraham, ocsseu Verm5gen auf mehrere Millionen — man nanine fünf — beziffert wurde, baute auf dem Gruno.» c>es E»arccns der c!apuciner am Äiehlmarkte die ersten Häuser, weshalb die neue «Hasse, an- klingend an das fieiherlliche Präd^at Plan- kenstern. anck di(.- Plankengasse genannt ward. Als dann d»r Welrt'r^g selnen Ansang nahm, widmete l7'»:l Kar l Adraoani so» sorc llum» fl, ^u Kriegszwecken, spendete !in fol- genden Jahre wieder t<wo fi. und machte sich l796 anheischig. 20 Mann der W:etirr Frei- willigen aus eigenen Mitteln ;u erdallen. Auch in der Geschichre der Kunst ist des alten Wetzlar Name verwickelt, wie wir dies aus Da Ponte's „Memoiren" erfahren. Letzterer berieth nch mit Mozart über einen ^prrnterl, und als dieser ihn fragte, ob er ihm nicht Beaumarchais' Komödie „Die Hochzeit des Figaro" in ein Drama um< wandeln woll?, gefiel ihm der Vorschlag sehr wohl, und er beschloß, dle Sache zu über» denlen. die fr<,'iliäi ihre Schwierigkeiten hatte, da wenige Tage znoor der Kaiser der Ge» sellschaft des deutschen Theaters die Auffüh- rung dieser Komödie uncersagr halte, weil Ne nicht ganz anständig sür ein geftttercs Publi» cum sei. Da trat nun Baroi: Wetz lar da- zwischen und bot Da Ponte l'in sehr an- ständiges Honorar für den T^rt, uin dann die Tper in London oder in Frankreich aufführen zu lassen, wenn sie in Nlen nicht erlaubt werden sollte. Aber Da Ponte schlug dieses Anerbieten aus u:i5 mackte Mozart den Vorschlag. Tert ui'.> Mustk so iu schreiben, daß durchaus Niemand eine Ahnung davon habe, und dann einen günstigen Moment zu benutzen, um sie den Directorrn oder dem Kaiser selbst anzubieten. Ueber den Ausgana der Sacke, die ganz zu Gunsten Mo;art 's ausfiel, berichtet nun Da Ponte. Wahr- scheinlich auch hat Freiherr Karl Ab r ah an: die Gemäldegalerie angelegt, welche noch zu Anfang der Zwaniiger-Ialire dieses Iahr> Hunderts als im Besitze eines Freiherrn.Jo- hann uon Wetzlar erscheint. Karl Abra> ham wurde am 22. April t7?8 in die nieder- österreichische Landmannsckaft aufgenommen.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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