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Meyrother, Franz 212 Meyrother, Adam
ihnen wiederholt durch seine Bravour
und Umsicht empfindlichen Schaden zu.
So nahm er den Belagerern am !8. No>
vember 1794 das stark besetzte Weißenan
ab' am 1. December die Zahlbacher
Eckanze' führte bei dem Ausfalle am
30. April 1793 freiwillig jenen Theil
der Avantgarde, welcher die gefahrlichste
Richtung über den Rücken des Hart»
berges in die Hartmühle zu nehmen
hatte, und trug zu dem siegreichen Er-
folge dieses Unternehmens durch sein
Beispiel wesentlich bei; endlich schritt er
auch am Morgen des 30. August, nach-
dem es dem Feinde gelungen war, wäh-
rend der Nacht wieder in das Fort
Weißenau einzudringen, zu erneuertem
Angriffe und eroberte dasselbe auch
glücklich wieder, aber bei seiner Aneife-
rung der Truppen, an deren Spitze er
immer kämpfte, wurde er durch einen
Schuß durch die Schultern tödtlich ver>
wundet und für mehrere Monate an das
Krankenbett gefesselt. Aber der Lohn
blieb dem Helden für seine Waffenthaten
nicht vorenthalten, in der 42. Promotion
— am 1l. März 1796 — wurde ihm
das Ritterkreuz des Maria Theresien»
Ordens vom Capitel zuerkannt. Nach
seiner Genesung kam der mittlerweile
zum Major Vorgerückte nach Italien
zur Armee des Feldzeugmeisters A l-
vinczy. Dort zeichnete er sich wieder
bei mehreren Anlässen aus. So traf er
bei dem Vormarsche auf Bassano im
November 1796 so treffliche Dispositio»
nen, daß die Franzosen an der Brenta
sich festzusetzen nicht im Stande waren;
als er dann im Treffen am 6. desselben
Monates mit focht, that er sich wieder so
hervor, daß er auf Anempfehlung des
Commandirenoen zum Oberstlieutenant
außer seinem Range befördert wurde.
Im Feldzuge 1799 zum Chef des Gene- ralstabes bei der Armee in Italien
und gleichzeitig zum Generaladjutanten
des Commandirenden, Feldzeugmeisters
Kray, ernannt, zeichnete er sich an dessen
Seite bei Legnago und Magnano wieder
so hervorragend aus, daß er in Würdi-
gung seines Verhaltens zum Obersten vor-
rückte. Als solcher erhielt er das Com-
mando des 7. Infanterie »Regimentes.
Bei Ausbruch des Krieges im Jahre
1803 wurde er unter gleichzeitiger Er»
nennung zum Generalmajor mit der
Stelle des Generalstabschefs bei der ver»
bündeten Armee unter dem russischen
Feldmarschall Kutusow betraut. Noch
kämpfte er in der durch die Miß»
griffe desselben für uns verlorenen und
von großem Landerverluste begleiteten
sogenannten Dreikaiserschlacht bei Auster»
litz am 2. December l803, welche er nur
um wenige Monate überlebte, da er
schon Mitte Februar 1806, erst 31 Jahre
alt, starb.
M i l i tär<Zeitun g, herausgegeben von H i r»
trnfeld (Wien. 4".) l863. 2. iUl.
Ueber die FamiUc Wcyrotlicr. Wir finden die»
selbe Nei rot ter . Wei rauter. Wei)h.
rother und W eyrother geschrieben. Offen»
bar aber sind es zwei verschiedene Familien,
die eine, welche sich Weirotter oder Wei»
rauter schreibt, ist tirolischen Ursprungs,
und gehört derselben der gescheckte Landschafter
und Nadirer Franz Edmund N ei rot»
ter an. dessen in diesem Werke bereits
Bd. I.I V, 3. «9 u. f. gedacht ist; die andere,
welche sich Wey rother und Weyhrother
schreibt >. dm ste n ied er öst errei chischen
Ursprungs sein und zuletzt in Böhmen sich
angesiedelt haben, wo noch Sprossen derselben
vorkommen, i. Der erste Wey rot her. den
wir kennen lernen, ist Adam, welcher in der
ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts
k. k. Officirr bei der Cavallerie, später aka»
demischer Bereiter in Brüssel war. Ein un»
gemein tüchtiger Pferdekenner, wurde er wohl
infolge der in dieser Nichtung erworbenen
Verdienste 1733 in den Reichsritterstand er<
hoben. Er gab in Brüssel ein Werk in zwei
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Band 55
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weninger-Wied
- Band
- 55
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon