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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 216 -
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Seite - 216 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55

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Michner 216 Michner tus „De 83.ci-i5 ^ode8ia6 eanoiliis" (Wien t?l7), dem er eine Vorrede vorausschickte Wichner, Jacob «Capitular des Benedictinerstiftes Admont in Steiev mark, geb. zu Gratz am 22. Juli 1823). Sein Vater Friedrich war bürgerlicher Gastwirth und Hausbesitzer zu Gratz und die Mutter Kathar ina eine geborene Haas. Von fünfzehn Kindern, welche aus dieser Ehe stammten, ist er allein noch am Leben. Er beendete das Gym- nasium und die damals bestehenden zwei philosophischen Jahrgänge in seiner Vaterstadt und trat auf Anregung des Universitätsprofefsors I)r. Albert von Mucbar in das Benedictinerstift Ad- mont, wo er am 7. September 1846 das Ordenskleid anzog und seinen in der Taufe erhaltenen Vornamen.Iac o b bei- behalten durfte. Nach im Stifte zurück- gelegten theologischen Studien und er> langter Priesterweihe primizirte er am 10. August 1851. Er wirkte . hierauf längere Zeit in der Seelsorge als Caplan zu St. Michael ob Leoben und zu St. Lorenzen im Paltenthale, und als Pfarrer zu Kleinfölk, wo er gleichzeitig das Vicariat Großfölk versah, und zu Ardning. Im Jahre 1870 bestimmte ihn Krankheit zur Rückkehr in das Stift. Wahrend seines seelsorgerlichen Wirkens übte er sich in kleineren historischen Ar- betten. Er verfaßte eine Chronik der Pfarren Lorenzen und Admont und legte den Grund zu einer solchen der Stadt» Pfarre Rottenmann. Seine eigentliche Thätigkeit auf historischem Felde begann mit der Rückkehr in das Stift. Er sam« melte und ordnete die von den Flammen des Klosterbrandes (1863) verschonten Uebelreste des Hausarchives, zog von den Stiftspfarren und ehemaligen Herr- schaften die entbehrlichen älteren Urkun- den und Acten heran und wurde so der Schöpfer eines neuen, dem Inhalte und dem Ordnungssysteme nach achtens- werthen und von Fachmännern in dieser Richtung anerkannten Archives. Das ihm auferlegte Amt eines Kellermeisters, das er 187t—1873 bekleidete, legteer, um ungetheilt seinen Forschungen und Studien obliegen zu können, selbst nieder. 1878 wurde er auch Bibliothekar der großen Stiftsbibliothek. Als solcher um- staltete er den Fachkatalog den bibliogra» phischen Anforderungen entsprechend, vollendete den Standortskatalog und legte einen (bis dahin fehlenden» alpha- betischen Nominalkatalog an. Da die vorhandenen Inkunabeln- und Hand» schriftenverzeichniffe sehr lückenhaft waren und sich durch die neueren Ergebnisse der Wissenschaft als ungenügend heraus» stellten, arbeitete er einen neuen Katalog der Wiegendrucke mit den nöthigen Aus» weisen über Drucker, Verleger, Druckorte, Holzschnitte und Formschneider. Viel Sorgfalt und Arbeit nahm auch der Handschriftenkatalog in Anspruch. Der- selbe umfaßt 1030 Nummern und füllt 180 Blätter im großen Folioformate. Mit diesen archivalischen und bibliogra» phischen Arbeiten ging Hand in Hand die Anlegung von Sammlungen von Ort- ginalsiegeln und Siegelabdrücken (4332 Stück), von Autographen, von Kupfer» stichen und Holzschnitten, in welch letz- terer Collection die Porträts allein bei 4000 Nummern zählen. Da auch die Münzsammlung des Stiftes seiner Ob» Hut anvertraut war, ordnete er dieselbe nach Bergmann's Systeme. Sie zählt gegenwärtig 3383 Stück, von denen er allein 2140 erworben hat. Wichner ist Mitglied des historischen Vereines für Steiermark, Ehrenmitglied des Musemn, anciFs-o-OHrnIinuiQ in Linz, Corre« spondent der kaiserlichen Cemralcommis»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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