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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 237 -
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Seite - 237 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55

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Mickerhauser, Rudolf 237 Wickerhauser, Nudolf tors an dem türkischen Unterrichte der Zöglinge, sowie durch llebertragung der früher am Polytechnicum abgehaltenen praktischen Vorlesungen über orientalische Sprachen an die orientalische Akademie (sogenannte Externencurse) einigermaßen erleichtert. Um diese Zeit waren auch seine Geisteskräfte bemerkbar im Nieder- gange begriffen, theils, wie es hieß, infolge der Wirkungen eines in früherer Zeit in Constantinopel empfangenen Sonnenstiches, theils durch langjährige Umarbeitung des bekannten Meninski'- schen Lexikons. Doch verharrte er in seiner Stellung bis 1868, worauf er einen längeren Urlaub antrat, wahrend dessen ihm zur Beobachtung seines Geistes- zustandes auf Ansuchen der Familie ein Curator bestellt wurde. Seine Pensioni- rung erfolgte dann von Seite des Mini» steriums desAeußern im November 1868, von Seite des Ministeriums für Cultus und Unterricht im April 1869. Den Rest seines Lebens scheint er, im Irrenhause zu Döbling zugebracht zu haben. Seine schriftstellerische Wirksamkeit beschrankt sich auf folgende Werke: „Vtgmei5er zum Verständniss der i'ärk.i5chen Spruche" (Wien 1833) und „Persische bieder nach N5 chllini's Ceit jnin ersten Nlale deutsch gegeben uan — Nollo: Durstiges Üröen führen wir, > Wein die schwere Nenge, > Nur das eine ist fallil. I lltund und Schlund lind enge" (Leipzig 1833, Brockhaus, 8^.). Für Ueberreichung beidec Schriften erhielt er von Seiner Majestät die gol» dene Geschenkmedaille. Außerdem war er ordentliches Mitglied der morgenlandi» schen Gesellschaft in Leipzig und Besitzer des türkischen MedjidiäOrdenä vierter Classe. Wickerhauser, der ein Schwa« ger des Naturforschers Rud. Kne r I M . XI I , S. 143^ war, hatte sich 1849 mit M a t h i l d e Ros tho rn ver> heiratet. Nach Nol^cn ?l,'s H^rau^^cb^'s un2 handsch^ft, lichen Mttb^lun^'N cius amtlichen Quellen von Ht'rrn «Konsul Hol Dinger. Wickcrhaustl, Rudolf (Schriftstel. ler, geb. in Wien am N>. September 18l?, gest. in Leipzig am lll. DeceM' ber 1838-. Ein Bruder des Vorigen, erhielt er in Wien eine sorgfältige und vielseitige Erziehung, weshalb ihn auch seine Eltern die Gymnasialstudien zu Hause durchmachen und erst, als er den philosophischen Curs beginnen sollte, öffentlich die Collegien an der Wiener Hochschule besuchen ließen. Sein un» gemein empfängliches, poetisch gestimmtes Gemüth kam doch erst recht zum Durch» biuche, als er mit seinem später als Orientalist bekannt gewordenen Bruder Moriz durch die österreichischen Alpen- lander, die Schweiz, dann nach Paris und London eine Vergnügungsreise- unternahm, auf welcher auch das Zeichen» talent, welches er schon als Knabe durch gründlichen Unterricht gut ausgebildet ho.tte, mit erneuter Stärke erwachte und' seine Liebe zur Malerei wieder nährte. Nach der Heimkehr von der Reise be» suchte er vorerst die k. k. Akademie der bildenden Künste zu Wien, nahm dann, längere Zeit Privatunterricht im Oel» malen und trieb neben Musik und Poesie auch fleißig die Landschaftsmalerei. Da er sich aber dabei wenig Nuhe gönnte, zog er sich ein schweres Leberleiden zu, das zuletzt einen so bedenklichen Cha« rakter annahm, daß ihm die Aerzte das Malen gänzlich untersagten. Wiederholte Besuche der Karlsbader Thermen in den Jahren 1842 und l843 und dann eine Erholungsreise durch ganz Deutschland, auf welcher er vornehmlich auf die pla» stischen Künste in Galerien und Museen sein Augenmerk richtete, kräftigten einiger« maßen seine Gesundheit, wenngleich sein
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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