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Widmann (Genealogie) 247 Widmann >Wappen)
und Vorarlberg, wurde als Commandeur
des österreichischen Leopoldordens laut Di-
ploms Seiner Majestät des Kaisers Franz
Joseph I. ciäo. Wien 27. Juni 1881 in den
österreichischen Freih errenstand erhoben.
Alle übrigen Nachkommen Ada:u Josephs
besitzen nur den ecdländisckcn Ritterstand.
Von den Söhnen aus Johann Michaels
zweiter Ehe mit Naria Narlini von ftc»garellj
setzte nur der zweitgeborene, J o h a n n
A n t o n (geb. 1673). das Geschlecht fort.
Letzterer war im Jahre 1716 kaiserlicher
Räch. Tarator und Archivar und 1720 Hof«
rath bei der böhmischen Hofkanzlei in Wien.
Bei den heftigen und fortwährenden Be«
schwerden der Iglauer Tuchmacher gegen die
1726 gegründete Woll» und Tuchhandlungs
Socieiät wurde Hofrath Widmann 1729
zur Untersuchung dieser Streitigkeiten nach
Iglau nnt unumschränkter Vollmacht enb
sendet. Zum allgemeinen Iudel erfolgte die
Auflösung der Societät und die Niederher'
stellung der vollen Freiheit im Handel nnt
Wolle und Tuch. damit auch eine bessere
Einnchiung de.s so umfangreichen Tuchmacher»
gewcrbes. Noch heute lebt Widmann's An»
denken in Iglau fort, wo seine Gewandtheit
und UMcht nicht minder als sein Wohl«
wollen für Iglaus Fabrikswesen uon so
wohlthätigen Folgen war, und in Würdigung
dessen wurde ihm mit kaiserlichem Diplom
üäo. 24. Juni 1730 der erblandisch-österrei»
chischc Fr ei Herren st and und am 9. August
1761 die steirische Landmannschaft verliehen.
Von seinen beiden in der Ehe mit Üuria
Rann Gögger von Üo'wenegg erzeugten Söhnen
Johann Wenzel und Joseph setzte nur
Letzterer das Geschlecht fort. Ueber Ersteren be»
richteten wir Näheres in besonderer Biographie
S. 248. Joseph (geb. 1724. gest. 1791) war
k. k. Rath und hatie aus seiner Ehe mit
Antonie Gräfin Clam nur einen Lobn V in-
cenz, der. erst 31 Jahre alt, am 13. De>
ccmber 1807 das Zeitliche segnete uno aus
seiner Ehe mit Ernestine geborenen Freiin
Roden von hirzenuil uiec Kinder, Franz,
Albert, Anton und Vincenzia hincerließ.
Vincenzia starb schon 1808. Franz ohne
Testament 1828. Nun theilten sich die beiden
Neberlebendea in das Erbe. so daß Adal>
bert Platsch und Anton die Herrschaft
Wiese übernahm.^ das in Brunn befindliche
Haus aber beide Brüder in Gemeinschaft be-
hielten. Freiherr Ad albert (geb, 14 Jänner
1804), gegenwärtig Chef der älteren freiherr« ' lichcn Linie, ist k, k. Kämmerer, wmde am
16. August 1870 zum ^andeshauvrmann von
i Mähren, später zum kaiserlichen ^edeimcn
! Nathe ernannt. Er war eine der 3tül?rn dcr
i verfassungstreue Parn'i des mädrischen Nidels
! und verdient schon dc5dalb ein ehrenvolles
Andenken. Ms zwei ss'^en. run denen er die
erste 1828 mii üulie Freiin von Pullen (gest.
1832), die zweice 185t! mic Erwine Freiin
von 5charpffcnstl'lü schloß, bat rr sieben Kinder.
Die erste Gattin gebar ihm eine Tochter.
Mathi lde, welche, erst mit Gtloknr Frei«
Herrn von ftutmni, dann mit dessen Bruder
Aul>olf uermält, bereits gestorben ist; von
den sechs Kindern der zweiten Gatiin leben
nur ein Tohn, Abalbert (geb. 1868). und
zwei Töchter. Karoline und Erwine. Des
obigen Grafen Ad albert jüngerer Vruder
Anton datte sich 1834 mit leopolbine Gräfin
Gdro,l>.)z-5et>lnitzku vermalt, und der Sohn
dieser C'he. Freiherr Victor, nachmals
Lanoesoeriheidigungsmininer. erhielt nach
Aussieben der Grafen 2edlnihky. da seine
Mutter der letzte weibliche 3prcß der 3edl»
nitzky'schen Familie war. durch kaiserliche
Gnade mu Diplom vom ». December 1870
die Gestaltung, mit seinem Namen und
Wapyen den Namen und das Wappen der
Grafen Tedlnitzky verbinden ;u dürfen.
Ueber oie Verdienste, die Aemter und Wür-
den, welche die einzelnen Sprossen dieser
Familie bekleidet haben, wird in den ein«
zelnen Lebensstilen und in der genealogischen
Nebersicht ausführlich Nachricht gegeben. Was
nun die Ehen dieser Familie betrifft, so
finden wir in derselben die Namen der edel»
sten Geschlechter des Kaiserstaates, wie:
(5.lam, Roden von Hirzenau. Vetter
uon der Li l ie. Puthon. Tedlnitzky,
Buol , Dönhoff, Puteani und andere.
Wappen. Ursprüngliches freiherNiches Wappen.
Länglicher in der Mitte von der linken Leite
schräge herab getheilter Schild, dessen oberer
Theil roth und dessen unterer blau ist. Im
Schilde ein geharnischter Arm, der in seiner
Faust ein blankes Schwert hält. dessen Tpitze
bis an das obere Eck des Schildes reicht.
Letzterer ist schachartig. abwechselnd goloen und
schwarz breit eingefaßt, und zwar durch sechs
goldene und sechs schwarze Felder. Auf dem
Schilde erheben sich zwei einwärts gekehrte
Turnierhelme. Auf der Krone des rechten
zeigt sich ein einwärts gekehrter Adlcrsiug.
dessen untere Hälfte schwarz und dessen obere
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Band 55
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weninger-Wied
- Band
- 55
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon