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Midmann, Ioscph Victor Midmann^ Joseph Victor
wih in Mähren am 20. Februar 1842). > die Umgestaltung der Schulverhaltnisse
Von österreichischen Eltern geboren. Sein
Vater war früher Cifterciensermönch im
Stifte Heiligenkreuz uächst Baden bei
Wien, verlieĂź aber sein Kloster und
rettete sich mit seiner Familie in die
Schweiz, wo er zum Protestantismus
ĂĽbertrar und 1843 protestantischer Pfar-
rer zu Liestal in Basel»Land wurde. Dort
verlebte der Sohn seine Iugendjahre, be» erfolgte. Aus Anlaß derselben verab»
schiedet, trat er in die Redaction des
Berner politischen Blattes „Der Bund",
in welchem er bis zur Stunde noch wickt.
Widmann, eine tief poetisch angelegte
Natur, gab bisher eine Reihe von Dich»
tungen dramatischer und epischer Gestal»
tung heraus, welche die Aufmerksamkeit
der gebildeten Kreise auf den Poeten ge-
suchte daselbst auch die Schulen, aber der! richtet und dieselben, da er nichts weniger
häuslicbe Unterricht übte nachhaltigeren
Einfluß auf das empfängliche Gemüth
des Knaben, da der Vater denselben im
Latein und Griechischen, die Mutter in
der Musik unterrichtete, welch' Letztere
durch ihre Kunst, auf dem FlĂĽgel zu
phantasiren, selbst einem Beethoven
Bewunderung entlockt hatte. Als er
herangewachsen war, besuchte er das
Pädagogium in Basel, wo Wilhelm
Wackernagel als Lehrer wirkte und
der väterliche Freund des begabten Jüng-
lings wurde, welcher schon in poetischen
Arbeiten sich versuchte 1862—1864 stu» als dem unpoetischen ekelerregenden Pes»
simismus der modernsten Buchschreibsr
huldigt, fĂĽr ihn eingenommen haben.
Wir lassen die Titel der Werke dieses
nach seinen Eltern und seiner Geburt
Oesterreich angehörigen Poeten nach ihrer
Ecscheinungszeit folgen: „Nrr geraubte
Schleier. Nramatizirtes Märchen nach
(Winterthur 1864, Lücke, 8>'.)-, —
mag nan AĂĽtterdllm. Schwank au5 dr?
tillnsM", anonym (1865); — „Iphigrnie
in Delphi. Oin Schllll5pirl" (Winterthur
1863, 8^.); — ., Arnold mn Rrrncin. Iraner-
5pü! in 5 Ächngcn" i Frauen feld 1866,
dirte er in Heidelberg, dann bis 1863 zu ! Huber, 8^.); — Ein
Jena Theologie, dem Willen des Vaters
fclgend, daneben aber vorwiegend mit
philosophisch ' literarifchen Studien be-
schäftigt, welche ihn weit mehr anzogen,
als das nicht frei gewählte Brotstudium.
Nachdem er 1863 das Staatseramen ge-
macht, sich noch im nämlichen Jahre ver-
heiratet und eine Reise nach Italien
unternommen hatte, erhielt er nach seiner
RĂĽckkehr eine Stelle als Organist und
Musikdirektor in Liestal, dann im nächsten
Jahre den Pfarrhelferposten zu Frauen»
feld im Canton Thurgau, worauf er
4868 das ihm von den Berner Schul»
behörden angetragene Amt eines Direo
tors der Mädchenschule in Bern über»
nahm. Zwölf Jahre war er in dieser
Eigenschaft thätig gewesen, als 1880 Künstlerfest in Bern 1873 aufgeführt;
5piel. Nun 5chuimrri5chrn Nulke" (ebd. 1867,
Huber, 8".)', — „NnMa. Opiöchr Sichtung
in T0 Geääi^en" (Bern !869, Dalp,
gr. 8^.)' — „Nlllll5pintllchrumaklen? nder der
lUnnderbrnnnrn ucin IZ. ^'in „Nitt in^ rumaa-
tiZche 3.'llnt>" mit manchen K l l M
miillrrnLie chegenVlllt. Znsgrlnhrt
Nichtnng in j iMf (lZr2ängen. Van
llici AriaZtll Mnetica" ( l8
nnit ^ipulll. <5in himmlizch-iriiiächez Idl^Il in
^wLlk Gesängen" (Berlin l8?4, Springer,
gr. 8^.)', — „Ner Vitler5plln5tigen L-ähmnng.
Oper. Wll2ik nun H. Güt^" (1873)', —
„ In üen Wenzchen ein WchlgMlen. Pfanhlln?»
idqlle" (ZĂĽrich 1877, Schmidt, gr. 16".);
— „Na5 Festgedicht. Uamödic in m^ei Äul-
stgrn" (Bern 1873, Dalp, gr. 8''.), beim
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Band 55
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weninger-Wied
- Band
- 55
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon