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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 269 -
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Seite - 269 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55

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Midmanstetter. Ignaz 269 Midmanftetter. kam Widmanstetter den Orden der eisernen Krone, welche — doch aller Wahrscheinlichkeit nach unbeabsichtigte — Zurücksetzung unseren Hauptmann in der Erfüllung seiner Pflicht nicht zu beirren vermochte. Dies bewies er schon am 4. August 1848 in dem bei Gamba» loita vor Mailand stattgefundenen Tref- fen, dessen Ausgang die Capitulation der ewig unzufriedenen Stadt und den Abzug des sardinischen Heeres nach sich zog. Die Entscheidung siel im Centrum der feindlichen Aufstellung beim Gehöfte Gambaloita, woselbst eine Itlpfündige piemontesische Batterie, angefeuert durch die persönliche Anwesenheit des Sarden» königs Kar l Albert, ihre Geschosse in die österreichischen Angriffscolonnen sen- dete. Die Vorhut-Brigade Strassoldo mit dem 10. Iäger-Bataillon an der Spitze rückte zum Angriffe vor. Die Ge> fechtsleitung mußte ab°er sofort gewahren, daß vor dein Eintreffen der rückwärtigen Truppen ein Erfolg nicht zu hoffen. So führten denn die Jäger vorerst ein hin» haltendes Gefecht, während General' stabshauptmann Franz von Kühn (der spätere Reichskriegsminister) sich thätig erwies, eine stärkere Truppenmacht gegen Gambaloi ta zu dirigiren. Als diese Unterstützungen so nahe waren, um in das Gefecht eingreifen zu können, erfaßte Widmanstetter einen günstigen Mo» ment. um sich an der Spitze seiner fünften, dann der ersten (Hauptmann Brand) und zweiten (Hauptmann Baron Lot» tieri) Compagnie durch die Wasser« graben seitwärts der Straße, im Wasser watend, in die Nähe des Gehöftes Gam« baloita und der Batterie daselbst heran» zuschleichen, dann „plötzlich wie aus dem Boden hervorwachsend" (Schönhals, „Erinnerungen" .Bd. I I , S. 137), sich auf die Batterie zu stürzen und dieselbe, sowie das Gehöft zu nehmen, auf welches die Infanterie-Abtheilungen in der Fronte vorrückten, voran die 11. und 12. Compagnie von Hohenlohe-Infan- terie Nr. 17. Die Gefangenen waren be- sorgt um den König, sein schnelles Pferd rettete ihn vor Gefangenschaft. Wid« in a n st e t t e r -Be ckh's That, durch welche das Treffen rasch entschieden wurde, war damals im Heere in Aller Munde, sie wurde im Reichstage verherr» licht, in Liedern besungen — doch meist ohne den Namen des Mannes, der aber diesen Tag als den schönsten seines Lebens pries, allein in seiner sein ganzes Wesen kennzeichnenden Bescheidenheit sich nichs darum bewarb, dort als Führer verkündet zu werden, wo er es thatsächlich war. Nach seinem Tode verflüchtigte sich auch in diesem Falle allmälig die Erinnerung, so daß noch im Sommer 1872 ein Augenzeuge dieser That seine Verwunderung darüber aus- sprach, daß man den Namen des Füh- rers bei einer der schönsten Waffenthaten der italienischen Armee Nadetzky's nicht kmne. Damit war die eben geschil» derte That Widmanstetter. Beckh's gemeint. Nach Schluß des Feldzuges versah unser Hauptmann interimistisch die Stelle des Bataillonscommandanten und wurde zur Bewachung der Schweizer» grenze, woselbst Unruhen stattfanden, nach Ghirla entsendet. Infolge kaiser- licher Entschließung vom 2l . Februar 1849 ward die Zahl der Iäger»Batail' lone vermehrt, die neuen durch Abtren- nung der dritten Divisionen gebildet. Wohl war es nahe daran, daß Haupt- mann Widmanstetter - Beckh bei diesen Veränderungen zu einem anderen Bataillon gekommen wäre, doch fügte es sich so glücklich, daß er dem 10. Jäger- Bataillon — leider nur für kurze Zeit —
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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