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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 273 -
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Seite - 273 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55

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Midmanstetter, Leopold 273 Widmanftetter, Leopold 28. October 4877. Aber auch mit dem Abschluß des Adoptionsactes ward die peinliche Lage des Knaben noch immer nicht gebessert, und so nöthigten die be- scheidenen materiellen Umstände des Adoptivvaters, der sich in der Sorge um sein Wahlkind trotz alledem keinen Augenblick beirren ließ, zur Wahl des Militärberufes. Behufs Ausbildung für solchen kam der Knabe zuerst in das Militär-Erziehungshaus zu Serravalle im Venetianischen, dann nach drei Jahren in die Artillerieschule zu Liebenau bei Gratz, in welch beiden Instituten Leo- pold zu den vorzüglichen Zöglingen ge- hörte. Nach Schluß des Schuljahres 4839 trat Beckh im September als Cadet in das heimatliche Infanterie- Regiment König der Belgier Nr. 27. In- folge seiner Iugendeinorücke war er weit über seine Jahre ernst und in sich gekehrt. „Wie alt waren Sie, als Sie geboren wurden?" fragte ihn gelegentlich sein Oberst, dem dies Wesen nicht nach Ge» schmack war, ob schon er nach seinem übrigen Verhalten dem jungen Manne gegenüber den Werth desselben nicht ver> kannt haben mochte. Als das durch die Ueberzahl von Ofsicieren nacb dem Kriege lange gesperrte Avancement eröffnet worden war, rückte Widman stet ter» Beckh im April 1863 in die zweite frei- gewordene Lieutenantsstelle ein. Schon im Herbste desselben Jahres wurde er aus der Regimentsgarnison Wien in die Erganzungsstation Gratz versetzt. So sehr die im Eingänge angedeuteten Fa» milienverhältrn'sse damals einen dauern- den Aufenthalt in Gratz nicht wünschen ließen, so mußte er sich doch, da alle seine Bemühungen, eine Aenderung zu bewirken, erfolglos blieben, dem militä» rischen Befehle fügen, und er blieb beim Depot in Gratz. Zugleich wurde er zur Wahrung der dienstlichen Interessen dem 1864 segensreich wirkenden steirischen patriotischen Comite für verwundete Krieger beigegeben. Hiebei entwickelte er eine rührige Thätigkeit, welche insbeson- dere der Versorgung der invalide gewor» denen Leute galt. Als das Comite seine Thätigkeit schloß, brachte es mittels Schreibens vom 24. April 1863 die Lei» stungen Widmanstetter>Beckh's zur Kenntniß des Regimentscommandos, welches nicht nur im Regimentsbefehle vom 30. April die Belobung desselben aussprach, sondern spater auch veran» laßte, daß diese Leistungen in der Regi» mentsgeschichte gewürdigt wurden. Eine Anerkennung der damaligen Thätigkeit Wid manstetter ° Beckh's lag auch darin, daß die bekannte Pflegemutter der im schleswig-holstein'schen Kriege 1864 verwundeten Soldaten, Frau Mathilde Arneinann - Stammann in Kiel, einen Betrag von N80 Thalern an ihn persönlich sendete, damit er die Verthei» lung an die von ihr benannten Schwer» verwundeten der österreichischen Land« armee und Marine bewirke. Eine Cur, welcher Beckh sicb 1863 zu Baden bei Wien unterziehen mußtb, hatte nicht nur nicht den erwünschten Erfolg, sondernder» , schlimmerte das Uebel so sehr, daß seine militärische Laufbahn wenn auch nicht geradezu vernichtet, so doch mindestens sehr enge begrenzt wurde. Infolge dessen mußte er im Jänner 1866 zeitlich in den Ruhestand treten, und als er sich bei Ausbruch des Krieges sofort zum Dienste meldete, erkannte ihn die Rearbitrirungs- commifsion alä kriegsdienstuntauglicd. So leistete er denn in der Heimat beim patriotischen Vereine wie vorher 1864 freiwillig wieder Dienste und wurde dafür durch den Ausdruck der kaiserlichen Zu- friedenheit belohnt. Als dann der Verein v. Wurzbach, biogr. Lerikon. r. 14 Juli 18
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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