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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 275 -
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Midmanftetter, Leopold 273 Widmanftetter, Leopold keiner Seite erwidert. Immerhin war seine Situation in dieser Fehde eine doppelt schwierige, indem er sie als k. k. Officier einem höheren Beamten gegen- über ausznfechten hatte, und es ihm daher versagt war, für seine Sache unbefangene Beurtheiler am Orte der Ereignisse zu finden. Standen seine Gegner ja in zwei verschiedeneu Lagern, fast unnahbar und in dieser Stellung nicht geneigt, von ihren vorgefaßten Meinungen um ein Haar breit abzulassen. Ungeachtet dessen warf er die literarische Flinte dennoch nicbt ins Korn. I m Gegentheile, nun völlig auf eigenen Füßen stehend, arbeitete er um so fleißiger. Das k. k. Reickskriegs- ministerium hatte sich Beckh's, so lange er im activen Heeresdienste stand, wieder» holt bei der Durchforschung inneröster- reichischer Archive zu kriegsgeschicktlichen Zwecken bedient, und zwar, wie wir aus der Schrift: „Neber Archive in Kärn- then" erfahren, mit stattlichem Erfolge. 1880 fand er im Archive der Grafschaft Ortenburg in Kärnthen die Staatscorre- spondenz des 163?—1663 dirigirenden ersten kaiserlichen Ministers Ferdinand Fürsten Port ia auf, welche dann mit Bewilligung des gegenwärtigen Grafen zu Ortenburg, Ferdinand Fürsten Port ia in einer Ial^l von mehr als 2l)00 Docu» menten an das k. k. geh. Haus-, Hof und Staatsarchiv in Wien abgegeben wurde. Die durch Druck veröffentlichten Arbeiten unseres Forschers offenbaren uns ihn als einen jedes sich ihm ent- gegenstellende Hinderniß mit Energie und zäher Ausdauer bekämpfenden Streiter und stets als Verfechter des Recbteä der ungerecht Gequälten und Unterdrückten. Wir schöpfen diese Kenntniß aus der Art und Weise, wie er mehrere Criminal» fälle früherer Jahrhunderte mit Rücksicht auf ihr culturgeschichtliches Interesse zur Besprechung brachte. <„Eine Leidens- geschichte", 1870; „Ein Todtscklag und seine Sühne", 1872', „Die Hexe von Wernsee", 1884.) Vor Allem aber ist er Genealog. In dieser Beziehung ge- wahren wir aus seinen Arbeiten immer das unentwegte Streben nach historischer Wahrheit. Unannehmlichkeiten, die er sich deßwegen zugezogen, hielten ihn nicht ab, auf der betretenen Bahn fort« zufahren, und ist er auch nickt der Mann, der uns besorgen läßt, daß er dieselbe jemals verlassen werde. Auf Grund des seit Jahren gesammelten reichen Mate- riales gedenkt er die durch reelle Leistun- gen ausgezeichneten adeligen und auch bürgerlichen Geschlechter der Steiermark, sowie theilweise der näcdstangrenzenden deutschen Länder genealogisch und ge» scbichtlich zu bearbeiten, bei seinem For- schen nack den Ahnen aber immer auf den bürgerlichen oder bäuerlichen Ur» sprung zurückzugehen', deshalb beschränkt er slch auch nicht auf jene Familien, welche nach erworbenen Verdiensten auck Sorge trugen, stä) solche durcb Titelverleihungen verbriefen zu lassen, sondern dehnt sein Forschen auch auf jene Familien aus, die in dem Bewußtsein, Verdienste erworben zu haben, ein Selbstgenügen fanden. Diesem beharrlichen Streben im Dienste historischer Wahrheit wurde im Laufe der Jahre doch auch mehrmals Anerkennung zutheil. Für eine sicb auf das sächsisch- ernestinische Haus beziehende geschicht- liche Arbeit erhielt er im Jahre 1876 das Ritterkreuz des sächsisch-ernestiniscken Hausordens. Die k. k. Centralcommis- sion für Erforschung und Erhaltung der Künste und historischen Denkmale in Gratz ernannte ihn 1873 zum Correspondenten, und eben in den Mittheilungen dieses Institutes sind eine größere Zahl seiner geschichtlichen Arbeiten veröffentlicht.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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