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dieses Land stets Mangel leidet. Die
Novemberregen mehrten die Drangsale
der Mannschaft, die unter freiem Himmel
meist ohne Fußbedeckung und Stroh, ja
zum großen Theile ohne Mäntel und
ohne sonstige Hilfsmittel zur Erwärmung
campiren mußte. Konnte auch Wid-
mayer aller dieser Hindernisse nicht Herr
werden, so erlahmte er doch nicht in
seinen Unternehmungen, und gelang es
ihm bis zum 6. December, durch Capitu-
lation sich der Hauptstadt des Landes zu
bemächtigen und dadurch Meister des
oberen Theiles vonDalmatien zu werden.
General Tomassich selbst war es, der
dem wackeren Obersten das Zeugniß gab,
«daß er sich durch seinen Eifer, seinen
Muth und durch beispiellose Anstrengung
bei der Besorgung aller Arbeiten, ferner
durch die rastlost Thätigkeit bei Herschaf'
fung der ganz abgängigen Belagerungs-
und Subsistenzmittel aus der Licca hoch>
verdient gemacht und hierdurch die Ein-
nahme von Zara wesentlich gefördert
habe". General Tomassich übergab
auch dem Obersten das Commando des
Platzes, und Seine Majestät der Kaiser
lohnten mit ah. Handschreiben däo. Frei»
bürg 26. December 18l3 die Verdienste
W i d m a y e r's durch Verleihung des
Ritterkreuzes des Maria Theresien»
Ordens. Später übernahm er wieder das
Commando seines Regiments, trat ader
1824 als Generalmajor in den Ruhe-
stand, in welchem er, liü Jahre alt, st.irb.
Hirtcnfeld (I.). Der Militar-Maria.The'
resien«Orden mid seine Mitglieder (Wien
i837. Staatsdruckerei, schm. 4°.) Vd. I l ,
S. i263 und l749. — Thürh?llii ()ln»
drcas Graf). Gedenkdlätter aus der Kriegs«
geschichte der k. k. österreichisch» ungarischen
Armee (Wien 1880. Prochiska. gr. 8".)
Vd. I I , S. 3st3.
Widmer, Bartholomäus (Fürst
b isch o f von Laibach (geb. in Kra in- bürg am 11. August 18l)2, gest. da-
selbst am 17. Mai 1883). Ein Lohn
schlichter Bürgersleute von Krainburg,
besuchte er die Volksschule daselbst, bezog
in Laibach sodann das Gymnasium,
nach dessen Beendigung die philoso-
phische Studienanstalt und 1824 das
k. k. Lyceum, auf welchem er sich dem
Studium der Theologie widmete. Er
beschloß dasselbe 1828 mit Auszeichnung,
nachdem er schon am 12. August 1827
als Hörer des dritten theologischen Jahr»
curses die Priesterweihe empfangen hatte.
Nach dem Austritte aus dem Clerical«
seminar erhielt er die erste Anstellung in
der Seelsorge als Cooperator in Sanct
Ruprecht, wo er nicht ganz ein volles
Jahr als solcher wirkte. Mit Beginn des
Schuljahres 1829/30 wurde er in das
höhere Priester - Bildungsinstitut zum
h. Augustin in Wien abgeschickt, um sich
auf die Erlangung der theologischen
Doctorwürde vorzubereiten. Hierin sah
er sich durch das Auftreten der Cholera
in Wien 183 l unterbrochen, welches zur
Folge hatte, daß dieses Institut sich auf
einige Monate auflöste und bei dieser
Gelegenheit auch Widmer in seine
Diöcese nach Laibach heimkehrte. Im
Clericalseminar daselbst zum theologi«
schen Studienadjuncten ernannt, besorgte
er als solcher die cursorische Bibellecture.
Nach dem Aufhören der Cholera, im
Herbste 183l, wurde er an das höhere
Bildungsinstitut in Wien zurückberufen,
im September 1832 aber wieder nach
Laibach beordert, um die Supplirung
der vacant gewordenen Lehrkanzel des
Bibelstuoiums A. B. und der orientali-
schen Sprachen zu übernehmen. Während
dieser Zeit unterzog er sich der Concurs»
plüfung aus diesen Fächern. Im April
< 837 folgte er dem Rufe als k. k. Hof»
caplan und als Studienoirector am höhe-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Band 55
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weninger-Wied
- Band
- 55
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon