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Mied-Nunkel, Friedrich 288 Wied-Nunkel, Friedrich
rische übersetzt, worin zugleich einige
tatarische Irrthümer beseitigt werden
(Lemberg 1727, 8".), das Buch ist in
polnischer und türkischer Sprache ge»
schrieben, aber mit polnischen Lettern ge-
druckt; —
^ d. i.
Seelenmanna oder geistliche Uebungen
auf jeden Tag des Jahres, 4 Bande
(Lemberg 173! —1739, 8".), Ueber-
sehung aus dem Italienischen. Wie-
czorkowski genoß in seiner Eigenschaft
als Jesuit, als Missionar, Orientalist
und gelehrter Theolog zu seiner Zeit
großes Ansehen.
Wied-Rlmkel, Friedrich Georg Hein-
rich Graf (k. k. Feld marsch all und
Groß kreuz des Maria Theresien»
Ordens, geb. am 19. October 1712, gest.
zu Mai land am 16. Februar 1779).
Ein Sohn des Grafen Karl , trat er in
jungen Jahren in die kaiserliche Armee,
focht unter Prinz Eugen am Rhein und
that sich damals auf Vorposten und in
kleineren Gefechten so vortheilhaft her-
vor, daß er den Krieg gegen die Türken
(4736—l739) bereits als Stabsofficier
mitmachte. 1742 wohnte er als Oberst
im Infanterie > Regimente Marschall-
Biberstein Nr. 18 der Belagerung von
Prag bei und trug daselbst eine Verwun»
düng davon' bei Striegan aber zeichnete
er sich so aus, daß er in der Relation
unter den Helden des Tages genannt
wurde. Nach der Schlacht bei öäslau
ll7. Mai 1742) erhielt der Graf die
Mission, König Friedrich I I . Friedens-
Vorschläge zu überbringen. 1743 rückte
er zum Generalmajor vor, und 1746 ver-
theidigte er die Citadelle von Antwerpen
gegen die Franzosen mit glänzender
Tapferkeit. 1737 zum Feldmarschall- Lieutenant ernannt, erprobte er als
solcher im siebenjährigen Kriege von
Neuem seine militärischen Talente. I n
der Schlacht bei Kollin am 18. Juni
1737, in welcher Daun dem Preußen»
könige eine völlige Niederlage beibrachte,
erkämpfte er sich das Kleinkreuz des am
nämlichen Tage zu dessen Andenken ge-
stifteten Maria Theresien-Ordens. Er be.
fehligte in dieser Schlacht die Reserve-
truppen. Als er sah, daß der Feind
unsere Armee rechts überflügeln wollte,
deckte er die Flanke, formirte bei dem
wirklich erfolgten Angriffe unter feind-
lichem Geschützfeuer seine Bataillone,
schlug mit ihnen einen dreimaligen An-
griff ab, nahm den Commandanten des
preußischen Regiments Neu Wied, Grafen
Tettenborn, gefangen, vertrieb dann
den Gegner aus dem Walde und dem
Dorfe Krzeczüw, bei welcher Gelegenheit
er noch eine preußische Kanone erbeutete.
In der ersten Promotion des Ordens,
welche am 7. März 1738 stattfand,
erhielt er das Kreuz. Noch aber gab er
in der Zwischenzeit neue Beweise seiner
Tapferkeit. Es war am 7. September
1737, als der preußische General von
W i n t e r f e l d am Maysberge durch
unsere Generale Grafen Nadasdy und
Herzog von A renberg geschlagen
wurde. Wied hatte den Auftrag, an
diesem Schlachttage mit dem von ihm
befehligten Reservecorps die Aufstellung
zu verändern und mit dem linken Flügel
gegen die Anhöhen und den Wald,
Hirschberg gegenüber, vorzurücken. Die
ganze Artillerie mit kaum 100 Reitern
als Bedeckung war bereits dahin abge»
rückt und sing eben an aufzufahren, wäh-
rend die übrigen Truppen noch ruhig in
ihrem Lager standen. Da gewahrte Graf
Wied, welcher zufällig die Gegend be>
ritt, daß eine feindliche Colonne, etwa
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Band 55
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Weninger-Wied
- Band
- 55
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1887
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon