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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 290 -
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) Friedrich Ludwig 299 Mied-Nunkel) Friedrich Ludwig Wied'RlMkel, Friedrich Lndwig Fürst (k. k. Feld marsch all-Lie uten ant, Ri t ter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Dierdorf im preußischen Re- gierungsbezirke Coblenz am 29. Jänner 1770, gest. in Runkel am 28. April 1824). Ein Sohn des Fürsten Chri- stian Ludwig aus dessen Ehe mit Charlotte Gräfin zu Sayn und Wittgen stein und Vetter des Vorigen. Seine Erziehung erhielt der Prinz im Stammschlosse unter der unmittelbaren Auffiel seiner Eltern, die ihn, als er sechzehn Jahre zählte, nach Straßburg schickten, damit er sich an der Universität daselbst in den höheren Wissenszweigen ausbilde. Nach vier Jahren berief ihn von dort sein Oheim, der Prinz von Oranien, Erbstatthalter von Holland, in die Dienste der Republik und stellte ihn als Hauvtmann in der Garde an. I n derselben rückte der Prinz zum Major vor und machte als solcher den Krieg der Vereinigten Niederlande gegen Frankreich l793 mit. In französische Gefangen- schaft gerathen, theilte er diese mit meh- reren deutschen Fürsten, die als Gei- seln für die Erfüllung unerhörter An- maßungen mid unberechtigter Forderun- gen von dem im vollen Revolutions- taumel begriffenen Volke zurückbehalten wurden. Neber ein Jahr mußte er zu Paris in Haft verbringen. Nachdem dann die Franzosen im Winter l 794 93 unter Pichegru das Land erobert, den Unter- gang des Hauses Oranien und am !6. Mai 179'> die batavische Republik d^cretirt hatten, als welche dieselbe von Frankreich abhängig war, verließ der Prinz die Dienste Hollands, begab sich für einige Zeit ins Elternhaus und aus d^mMen nach Oesterreich, welchem er seine Dienste anbot. Diese wurden, frei- lich vorderhand in geringerer Charge, angenommen, indem man ihm im August 4797 eine Haupt mannstelle im 21. In- fanterie-Regimente idamals Grüningen, zuletzt Mondel) verlieh. Schon im Feld- zuge 1799 erkämpfte sich der Prinz durch seine Tapferkeit die Ernennung zum Oberstwachtmeister. Im December 1800 wurde er Oberstlieutenant im 13., da- mals Freiherr Riese-, heute Nassau-In» fanterie-Regimente und im Nebungslager bei Prag im October 1804 Oberst und Commandant des 17. Infanterie-Regi- ments Reuß-Plauen. Die unglücklichen Ereignisse bei der Armee in Deutschland 1803 brachten auch den Prinzen, mit noch vielen anderen Commandanten der kai- serlichen Armee, neuerdings in fran- zösische Gefangenschaft. Nach kurzer Zeit ! aus dieser frei geworden, übernahm er wieder das Commando seines zu Leit- merih in Böhmen stationirten Regiments, wo er bis 1809 blieb. I n diesem Jahre noch zum Generalmajor befördert, erhielt er seine Eintheilung in der von Erz- herzog Karl befehligten Hauptarmee, in welcher er sich bei mehreren Gelegen- heiten, so zu Aspern, Wagram und bei Znaim auszeichnete. Bei Aspern (2l. und 22. Mai 1809) ergriff er im entscheiden- den Augenblicke die Fahne des 18. In- fanterie - Regiments Reuß - Greitz und stürmte an dessen Spine das von den Franzosen mit Uebermacht besetzte Dorf. Erberzog Kar l , Augenzeuge der Waffen» that, lohnte dieselbe im Namen des Kaisers durch das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens. Nach dem Friedens» schlusse befehligte der Prinz wechselweise Brigaden zu Kuttenberg und Pisek in Böhmen und zu Kaschau in Oberungarn. Zu Beginn der Befreiungskriege 1818 erfolgte seine Beförderung zum Feld- marschall-Lieutenant, und erhielt er das Commando einer Division bei der Armee
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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