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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weninger-Wied, Band 55
Seite - 291 -
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) Friedrich Ludwig 2^1 Micd-Nunkcl, Friedrich Ludwig in Böhmen. Seine erste Bestimmung war bei dec Besatzung der Festung The- resienstadt. Von da wurde er gegen Dresden berufen, um bei Einschließung dieser Stadt am rechten Elbeufer den Befehl über ein eigenes aus Oesterrei- chern und Ruffen gebildetes Eorps zu führen. Die durch Mangel an Lebens- initteln auf das Aeußerste gebrachte Be- satzung von Dresden beschloß, da es keinen anderen Ausweg zur Rettung gab, sich durch den Feind durchzuschlagen und womöglich die Straße nach To.rgau frei zu machen. Diesen verzweifelten Entschluß versuchte der französische Divi- sionsgeneral Mouton Graf von der Lobau an der Spitze von 10.000 Mann Fußvolk und 1000 Reitern am 6. No- vember auszuführen. 200 mit Gepäck beladene Wagen befanden sich im Ge- folge der Truppen. Wäbrend die ganze übrige dienstbare Besatzung unter Waffen stand und sich anschickte, die einschließen- den verbündeten Truppen auf anderen Punkten zu beschäftigen, verließ er in der Richtung der Straße von Großenhain die Stadt. Kaum aber waren die Fran- zosen auf der Fläche des Drachenberges bei Neichenberg angelangt, so stießen sie aucb schon auf die von dem Printen Wied befehligten Einschließungstruppen, von denen sie kraftig empfangen wurden. Äach hartnäckigem Kampfe und einem Verluste von tausend Todten von der Unmöglichkeit überzeugt, sich auf diesem Wege einen Abzug zu erzwingen, standen sie von einem weiteren Versuch vorzu» dringen ab und machten Kehrt, um noch einmal eine kurze Rettung hinter den Verschanzungen der Stadt zu suchen. Aus einer dienstlichen Zuschrift des bei Dresden commandirenden Generals der Kavallerie Grafen Klenau an den Prinzen erfahren wir, daß die bald darauf erfolgte Nebergabe Dresdens vor- nehmlich dessen geschickter GefechtsleitunZ zu verdanken sei, indem nur diese, ver» bunden mit der glänzenden Tapferkeit der von ihm geführten Truppe, den Ver» such der Franzosen, sich durchzuschlagen, vereitelt habe. Nachdöm die ^rcrationen in Deutschland ihr Ende erreicht hatten, erhielt Prinz Gied seine Bestimmung bei der großen Armee im südlichen Frank« reich, wo er an der Spitze seiner Divinon gegen Lyon vorrückte uno in den Ge> fechten und Kämpfen bei Maoon, La Verp:lli<'/re°Dacdilly und Lyon sl8. bis 2l. März ihl4) seine Ehrentage hatte. Von Kaiser Franz ward er auch für seine bei diesen Gelegenheiten bewiesene Umncht und Tavferr'eit mit ah. H^nd- schreiben vom 29. März !8l4 mit dem Eommandeurrreuze des Leopoloordens ausgezeichnet. Naä> dem ersten Pariser Frieden kam nun der Prinz als Divisionär zuerst nach Pilsen, später nach Prag. Als dann N apoleo n s Niedererscheinen und die Erhebung seines Schwagers Murat in Neapel nach kurzer Ruhe die Völker von Neuem zu den Waffen rief, erhielt er seine Eintheilung bei der Armee in Italien, wo gleich nach seiner Ankunft der Feldzug gegen Neapel eröffnet und nacb schneller Eroberung des Königreichs ! auch beendet wurde. Als König Fe rd i» nand dann den Oiederbenh der ihm entrissenen Länder angetreten, wurde der Prinz beauftragt, die Einschiffung eines Theileä der kaiserlich österreichischen Armee nach Livorno zu bewerkstelligen. Nach. der Landung aber führte er in Ab- Wesenheit des commandireuden Generals Baron Bianchi de Easalanza die ganze Armee durch Piemont nach Frank- reich. Der zweile Pariser Frieda hatte den Fäldzug in diesem Lande geflossen, ! Prinz Wied kam nun alä Divisionär
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weninger-Wied, Band 55
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Weninger-Wied
Band
55
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1887
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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