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WiederSperger, Gustav Miedersperger (Genealogie)
lawsk^, Kainz und Stepanek)
4834 ablief, verließ Helene als Frau
des sehr beliebten Bariton Wieder
mann die Prager Bühne und begab sich
nach Breslau, wo sie viele Jahre im
Stadttheater das Fach der ersten Lieb
haberinen mit stets gleich gutem Erfolge
innehatte. In naiven und munteren
Rollen gefiel sie sehr. Im Jahre 1849
empfahl sie Herloßsohn j M . VII I ,
S. 370^ dem Director Hofmann, der
damals die Prager Bühne leitete, und
dieser gewann sie 1830 zunächst für
öechische Vorstellungen. Dort trat sie
dann ins altere Fach über, welches sie
auch zeitweilig in den öechischen Vorfiel«
lungen spielte. Eben sollte sie in den
Ruhestand treten, als der Tod ihr den«
selben für immer eröffnete. Ihr Gatte,
der sich, als ihm die Stimme versagte,
von der Bühne zurückzog und als Re»
ftaurateur, jedoch ohne Glück, sein Fort»
kommen suchte, lebte zur Zeit ihres Todes
noch in Bleslau.
Oohcmia (Präger polit. und Unterhaltungs'
blatt. 4".) 1861. Nr. 163. S. 1509 in der
Rubrik „Todeöfälle".
Wicdersperger Ritter von Wieders-
perg, Gustav Mi tg l ied des Abgeord-
netenhauseö des österreichischen Reichs-
rathes, geb. zu Wodic in Böhmen am
10. März 1839). Der Sproß einer alten
böhmischen Adelsfamilie, über welche die
Quellen Näheres berichten. Welchem
Zweige oder welcher Linie er angehört,
läßt sich aus den uns zu Gebote stehen-
den Hilfsmitteln unmöglich herausfinden,
denn das landläfliche Gut Wodic, dessen
Eigenthümer er ist, scheint erst in neuerer
Zeit in den Besitz dieser Familie gelangt
zu sein. Gustav erhielt seine erste Aus-
dildung im Elternhause von Privat-
lehrern, legte die Prüfungen für das Nntergymnasium am Gymnasium zu
Neuhaus, jene für das Obergymnasium
am Kleinseitener in Prag ab. An der
Hochschule daselbst wandte er sich dem
Studium der Arzeneiwifsenschaft zu und
erlangte daraus am 22. December 1862
die Doctorwürde. 1863 und 1864 wirkte
er als Assistent an der Lehrkanzel der
pathologischen Anatomie, welche damals
Professor Treitz innehatte, dann aber
übernahm er von seinen Eltern das
oberwähnte Gut Wodic, mit dessen Be»
wirthschaftung er sich nunmehr beschäf»
tigte, seinem medicinischen Berufe nur
insoweit treu bleibend, als er auf seinem
Besitzthum und in dessen nächster Umge»
bung die Armenpraxis ausübt. Indessen
hatte er das Vertrauen der ihn umwoh»
nenden Landbevölkerung in solchem
Grade gewonnen, daß ihn die Patznauer
Bezirksvertretung bereits zum wieder«
holten Male zu ihrem Obmann und die
landwirthschaftlichen Vereine von Tabor
und Patznau zu ihrem Vorstande er»
wählten. Bei den Reichsrathswahlen für
die Session 1878/79 wurde er am
29. Juni 1879 seitens der Landgemein«
den der Taborer und Pilgramer Bezirks»
Hauptmannschaft in das Abgeordneten»
haus entsendet. Ritter von Wieders>
pergerist ein Anhanger der sogenannten
staatsrechtlichen Partei in Böhmen, und
diese hatte ihn auch bei den Landtags»
wählen von 1878 als Candidaten des
Großgrundbesitzes aufgestellt, ohne jedoch
seine Wahl durchsetzen zu können.
Zur Vencalogie der Nittcr und Freiherren
Wicdersperger von Wiederspcrg. Diese Fa-
milie ist eine alte Adrlsfamilie auö Meißen,
welche zu Beginn des fünfzehnten Iahrhun«
dertS zuerst in Böhmen erscheint. Nach dem
„Genealogischen Taschenbuche der frciherr»
lichen Häuser" (1853. 3. 33?) wäre Burk-
hard der Erste nach Völuuen gekommen, und
zwar um die Mitte des fünfzehnten Jahr»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Band 56
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wiedemann-Windisch
- Band
- 56
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon