Seite - 17 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56
Bild der Seite - 17 -
Text der Seite - 17 -
Mieland (Wappen) Wieland, Johann Andreas
E h r e n ? a m p f geadelte Unterlieutenant
W ie l and zu ihr gehört. Auch lassen sich
verwatldtschaftliche Beziehungen mit der sieden»
bürgischen Familie dieses Namens, welcher der
ehemalige brandenburg«anspach'sche Nesident
in Wien Johann Andreas angehört,
dessen in den Duellen daneben Nr. 2 Erwäh-
nung geschieht, nur vermuthen. Georg, der
Sohn Johanns, welcher bereits den Adel
besaß, brachte als Ritter des Maria There<
sien«Ordens mit Diplom vom 7. September
1810 den Freiherren stand in die Familie,
der aber, da der Freiherr unvermält starb,
auf ihn beschränkt blieb. Seine Familie aber
blüht noch in den Nachkommen der Söhne
seines jüngsten Vruders Johann aus dessen
Ehe mit Susanne 5p6ner, nämlich seinen Neffen
Andreas und Anton, welche Beide, der
Erste aus der Ehe mit seiner ersten Frau
Aurelie geborenen strobstner, der Ießtere aus
seiner Ehe mit l.'uift 3poner, männliche und
weibliche Nachkommenschaft haben. (Vergl.
die Stammtafel.)
Wappen der Familie Wieland. An quer und
in der oberen Hälfte senkrecht getheilter Sckild,
Das obere rechte Feld ist in Silber und Noth
quer gelheilt und jede Theilung mit einer
natürlichen Rose belegt; das obere linke Feld
zeigt in Schwarz einen aufrechten einwälts
gekehrten, schreitenden, gekrönten, geflügelten
goldenen Greif, mit abwärts hängendem
Schweife und in der rechten Vorderpranke
einen Säbel empurhaltend. Die untere Fel-
dung ist durch eine aufwärts gerichtete Spitze
in drei Felder getheilt. Das rechte und das
linke zur Seite der Spitze befindliche Feld
zeigen, ersteres in Silber, letzteres in Roth.
jedes einen nach innen zugekehrten, in der
Schnauze einen Ring haltenden Bärenkopf.
In der Spitze aber erblickt man auf natür»
Uchen Rosen einen nüt Tbor und drei Fen«
stern versehenen einstöckigen Thurm. Auf dem
Schilde ruht eine Krone, auf welcher zwischen
einem offenen Adlerflug der geflügelte Greif
der zweiten oberen Feldung stedi. der mit
beiden Vorderpranken den Thumi der Lpitze
vor sich hält. Der rechie Flug ist Silber ü'ier
Schwarz, der linke Silber über Roth quer
getheilt, und in jeder silbernen Hälfte sieht
man den in den beiden der zur Seite der
Spitze befindlichen Feldern vorkommenden
Bärenkopf mit dem Ringe. Die Helm«
decken sind zur Rechten schwarz, zur Linken
roth. beiderseits mit Silber unterlegt,
v. Nurzbach. biogr. Lerikon. I.VI. sGedr. Noch sind erwädnenswerth: 1. Eolumbanus
Wie land (gest. zu Admont am lö. April
4787). Derselbe war ^apitular des Venedic»
Unerst'ftes Admont in Sieiermark und wurde
nach dem am i'.». April 1779 erfolgten Tode
des Abtes Matthäus iD fnor zum Abte ge»
wählt. Das von seinem Vorgänger zu großer
Blüthe gebrachte Stift erhielt er in derselben
und ließ das schöne Bibliotheksgebäude und
von dem vielgerühmten Abbate «Hriämani
die vortreffliche Q:gel erbauen. — 2 Jo-
hann Andreas von Wieland fqeb. zu
Hermannstadt 7. April 1736. gest, 28. Februar
1801). Sein am i). Juni 1739 verstorbener
Vater Wolfgang Andreas, llominuni«
tätsorator in Hermannstadt, erhielt von der
Kaiserin Mar ia Theresia mit Diplom
ääo. 4. August 1742 die Bestätigung des
seiner Familie von Kaiser Ferdinand I I .
verliehenen Adels. Nach de 3uca und Goe»
deke wäre Johann Andreas 1763 ge«
boren, hätte 1778, also im Alter von
fünfzehn Jahren, in brandenburg'anspach'ichen
Diensten als Re^rungsrarh und Resident
in Wien gestanden und 1771. d.'mnach schon
im Alter von 8 Ial'ren. poetische Werke her»
ausgegeben. Diese Angaben sind offenbar un»
richtig und, wie uns eine Notiz über Wie»
land bei Horänni aufklärt, durch eine
Zahlenversetzung hervorgerufen. Denn nach
Letzterem ist Johann Andreas nicht 1763,
sondern 1736 geboren, wonach dann alle
anderen Angaben bei de Luca und Goe»
deke stimmen. Wie Trausch berichtet,
zeigte Wieland frühzeitig Talent für die
Poesie und veröffentlichte Proben in dieser
NichtunZ während seines Aufenthaltes zu
Wien in folgenden Schriften: „Die indianische
Witwe" (Wien 1771. 8".); — ..Der Tuch«
macher von 3onoon. Nach dem Französischen"
(Wien 1771). erscheint auch unter dein irrigen
Titel: „Der Schuhmacher von London" und
ist eine Nebersetzung des Stückes von (5b. G.
Fenoui l lot de Falbaire „I.ö labricHut
äo I^onäre5. vi-kins en 5 aotes Lt «n
pi-oäe"; — „Der dankbare Protestant gegen
seinen Kaiser" (Wien 1782. gr. 8".). Meu.
sel (in seinem „Gelehrten Teutsckland"
4. Ausg., Bd. IV, T 208) führt an. daß
Wiel l lnd auch Falbaire's ^'kouuöto
criminul cm l'innoc^ncs recanuuc^ ins
Deutsche übersetzt habe; ob diese Nebersetzunq
auch gedruckt erschien, finden wir nicht an»
gegeben. Nach Trausch wäre auch Johann
Andreas Wie land gleich seinem Vater
2. Sept. 1887) 2
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Band 56
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wiedemann-Windisch
- Band
- 56
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon