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Mieloglowski Mielogtorvski
Detachement Czapar unweit Argis an,
warf den dort aufgestellten Feind zurück
und nahm ihm eine Kanone und vier
Fahnen ab. Noch wirkte er am 7. October
bei dem Unternehmen auf Rimnik mit.
Er unterstützte bei diesem Kampfe mit
seiner Abtheilung unsere Avantgarde und
erhielt bei dieser Gelegenheit drei leichte
Hiebwunden. Im folgenden Jahre rückte
er zum Oberstlieutenant im Regimente
vor, aus welchem er 18l)3 zum zweiten
Obersten bei Schwarzenberg ° Nhlanen
Nr. 2 befördert wurde. 1804 quittirte
Oberst Wielhorski. Ob der österrei-
chische Zweig der Familie auch den
Grafenstand hat, wissen wir nicht, dem
russischen ist die erbliche Grafenwürde im
Jahre 1824 von Kaiser Alexander I.,
und zwar an die Brüder Gustav, La-
dis laus, Johann Nepomuk und
Joseph verliehen worden.
Thürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter aus
der Kriegsgeschichte der k. k. österreichischen
Armee (Wien imd Teschrn i88<1, Prochaska,
gr. 8".) Bd. I I , T. li'.'. Jahr l788; S. 146.
Jahr i?89. — Derselbe. Tie Reiter-Regi«
mrnter der k. k. österreichischen Armee (Wien
l8ü.l. Geitler, gr. ^".) Bd. I I : „Huszarrn".
S. 27 und 43; Bd, I I I : „Nhlanen". T. 80,
Wielogtowski, Valerian sgalizischer
L a n d t a g s a b g e o r d n eter und ,
V o l ks schr i f t steller, geb. zu
P o d g o r z e bei Krakau am 6. De-
cember l8l)3, gest. zu K r a k a u am
10., nack Anderen 1l. Juli 1863). Es
ist ein merkwürdiges und wechselvolles,
dabei aber nur im Dienste eines auf die
Befreiung seines Volkes gerichteten Ge-
dankens vollbrachtes Leben, das Alles
entgegennimmt, wie es sich ihm dar-
bietet, offenen Kampf, Entbehrung aller
Art, Spott und Hohn, niemals den
Gleichmuth, ja nicht die joviale Laune
verliert und zuletzt noch zur Feder greift, ! UM in einer Fluth von volksthümlichen
Schriften und Andachtsbüchern — letz»
tere schrieb er, obgleich er nie den
Priesterrock getragen — sein Volk auf
eine Zukunft, auf die er mit Zuversicht
hofft, vorzubereiten, ja sozusagen syfte»
malisch zu erziehen. Valer ians Vater
bekleidete den hohen Posten eines
Senatspräsidenten im früheren Freistaate
Krakau. Die Mutter, eine fromme Frau,
! stammte aus guter Familie, und beide
^ Eltern besaßen ein ansehnliches Ver-
! mögen, das dem Sohne die Möglichkeit
darbot, dereinst ein sorgenloses ange-
nehmes Leben zu führen. Die erste Erzie»
hung besorgten Lehrer, die dem Knaben
im Elternhause den Unterricht ertheilten,
dann bezog er ein Unterrichtsinstitut in
Krakau, welches wegen seiner Tüchtigkeit
in gutem Rufe stand. Joseph Soltyko»
wicz Md. XXXV, S. 261^, welcher
damals ein Lehramt an der Krakauer
Iagiellonischen Universität bekleidete,
übte nicht unwesentlichen Einfluß auf
das empfängliche Gemüth des Jünglings.
Nach des Vaters Tode lag, da der Sohn
noch die Schulen besuchte, auf der
Mutter die nicht kleine Last der Verwal»
tung des ziemlich ansehnlichen Besitzes.
Endlich aber brachte es die alte Dame
doch nicht mehr allein zu Stande, sie
nahm den achtzehnjährigen Sohn aus
dem Institute, er sollte ihr nun in der
Verwaltung des väterlichen Erbes mit-
helfen. So trat denn Valer ian früh in
die Praxis des Lebens, der er sich aber
bei seinen Talenten und bei seiner Liebe
zur Mutter mit Umsicht und Erfolg
unterzog. Er war der Erste des Morgens
auf, legte der Lötzte sich zur Ruhe, über-
wachte sorgfältig die ländlichen Arbeiten
und nahm der Mutter mit glücklichem
Erfolge die Bürde ab, welche für das
Weib zu schwer war. Bald sah er sich,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Band 56
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wiedemann-Windisch
- Band
- 56
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon