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Miese, Fncdnch Miese, Anton
stiftes. hatte er seinem Kirchenfürsten bei ver»
schiedenen Anlässen Kriegsdienste geleistet, für
welche er dann eine übermäßig große Ver>
gütung verlangte. Als diese ihm von dem
Erzbischof abgeschlagen wurde, begab er sich
unter den Schutz des Herzogs Oeorg von
Bayern, dessen geheimer Rath und Kriegs»
hauptmann er ohnehin war. und suchte seine
Forderung mit Gewalt durchzusetzen. Er kün»
dete daher dem Erzbischof offene Fehde an und
überschiclte ihm unter dem 17. und 49. August
1302 einen förmlichen Fehdebrief, überfiel
darauf die Güter des Erzstiftes mit bewaff-
neter Hand und fügte ihnen großen Schaden
zu. Der Erzbischof bediente sich nun gegen
den Naubritter der geistlichen Waffe und be«
legte denselben mit dem Kirchenbann. Ta»
durch aber wurde das Uebel noch schlimmer:
Wiesbeck begann die gesammte Geistlich«
keil feindlich zu behandeln und ihre Güter
zu plündern und zu verwüsten. So mußte
ihm der Abt von St. Peter, um von den
Gütern seines Klosters und seiner Hintersassen
alle Plünderung abzuwenden, für den Frieden
126 Turnten bezahlen. Endlich gerieth der
Erzbischof selbst in solches Gedränge, daß er
mebrere seiner Räthe an den Herzog Georg
in Vayern abschickte und dessen Vermittelung
ansuchte. Durch diese kam denn auch zu
Mosburg ein Vergleich zu Stande, durch
welchen sich der Erzbischof verbindlich machte.
Georg Wiesbeck nicht nur von dem über
ihn verhängten Bann loszusprechen und ihm
für die erhobenen Ansprüche sofort ?00l) fl.
daar auszuzahlen, sondern ihm auch noch
darüber ein lebenslängliches Iadrgehalt von
400 fl. zu entrichten. Gauner (Judas
Tbaddäus). Chronik von Salzburg (Salz«
bürg i?98, Franz Aau. Duyle. 8°.). vierter
Theil, S. 230 u. f.
Wiese, Friedrich (k. k. General-
major. geb. in Oesterreich nm 1700,
gest. nach 1760). Ueber seinen Lebens-
und Bildungsgang wissen wir bis zu der
Zeit, da er Hauptmann wurde, nichts.
Allem Anscheine nach war er frühzeitig in
ein kaiserliches Reiter-Regiment einge-
treten, wohl in dasselbe, in welchem er
zum Hauptmann vorrückte. Zur Zeit des
schlesischen Erbfolgekrieges, also 4741,
finden wir ihn als Hauptmann im da- maligen Gundakar Graf Althan »Dra>
goner-Regimente, in welchem er bei
Mollwitz am 40. April d. I . auf dem
linken vom Feldmarschall-Lieutenant Rö-
mer M . XXVI, S. 236) befehligten
Flügel kämpfte. I n dieser Schlacht erlitt
das Regiment starke Verluste, und er
selbst trug eine Verwundung davon.
Noch focht das Regiment in den Feld-
zügen der Jahre 1743 in Bayern, 1744
am Rhein. 1745) in Schlesien, 1746 in
den Niederlanden. 17">4 war Friedrich
Wiese Oberst im Regimente, welkes er
als solcher im siebenjährigen Kriege be-
fehligte. Am Tage der Schlackt bei Lo-
bositz. I.October 1736, im ersten Treffen
der Brigade des Generalmajors Grafen
O'Donnel eingetheilt, kam es mit dem
damaligen Regimente Cordova-Küras»
siere auf dem rechten Flügel durcb die
preußische Cavallerie hart ins Gedränge,
wurde aber durch den General Prinzen
Löwenstein, welcher mit den beiden
Kürassier»Regimentern Anspach und
Bretlach herbeieilte, von seinen Bedran»
gern befreit. Die Schlachtrelation aber
rühmt von Oberst Wiese, daß er sich an
diesem Tage durch ruhmwürdige Füh>
rung des Regiments ausgezeichnet habe.
Im Jahre 1738 rückte er zum General»
major vor.
T h ü r h e i m (Andreas Graf). Die Reiter»
Regimenter der k. k. österreichischen Armee
(Wien 1862. F. B. G eitler, gr. 8".)
I I I . „Uhlanen". 2. Ni>. l l9 und 141.
Noch sind zu nennen: t. Anton Wiese (geb.
zn Küniggrätz 26. April 1853). Aus dem
Cadeteninstitute zu Marburg kam er 1858 in
die Wiener.Neustädter Militärakademie, aus
welcher ihn seine Angehörigen im März l861
Zurücknahmen. Anfangs September desselben
Jahres aber trat er freiwillig als Cadet in
das Infanterie »Negiment Großfürst Con»
stantin Nr. 13. in welchem er im März 1866
zum Lieutenant minderer Gebühr befördert
wurde. Er machte im Neg'mente den Feldzug
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Band 56
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wiedemann-Windisch
- Band
- 56
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon