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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56
Seite - 53 -
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Seite - 53 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56

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Wieser. Johann Miser, Johann Siegfried hatte, in das Saazer Gefängniß abge- liefert werden. Sein Geld bahnte ihm nun abermals einen Ausweg, doch starb er bald darauf, wahrscheinlich infolge der Prügel. Indessen das Ziel war erreicht, nach einigen Monaten dieses vorbeschrie» benen erbarmenlosen Waltens kehrte die Sicherheit des Eigen tHums im ganzen Kreise zurück, die wohlhabende Geistlich- keit sah sich, wie unsere Quelle berichtet, von ihren blutdürstigen Feinden befreit, von großer Angst und Sorge erlöst. Dabei war aber auch der Beweis geliefert: „daß Manches faul sei im Staate Dänemark, und daß eine sonst wohl organisirte Bu» reaukratie, deren Macht unbeschränkt ist, doch bisweilen nicht ausreicht". Wenn man der Ansicht wäre, dieser Obmann und Gebieter des Rudiger Blutgerichtes sei mindestens ein martialisch aussehender, schon seinem Aeußern nach Schrecken ein- jagender Mensch gewesen, so würde man sich irren. Derselbe erschien im Jahre 4804, als sich das Regiment unter seinem Obersten Karl Grafen Kinsky »Bd. X I , S. 298^ auf den Üernin'schen Be» sitzungen concentrirte und täglich eine große Anzahl von Officieren bei der gräf- lichen Tafel in Schönhof zu Tische ge- laden war, auch unter ihnen, und der Verfasser der „Memoiren", denen diese Mittheilungen entnommen sind, schildert ihn als ein kleines schüchternes Männ- lein, dem man es garnicht ansah, welch' furchtbares Schergenamt er noch vor Kurzem von seinen eigenen Gnaden über» nommen und als Obmann und Gebieter des Rüdiger Blutgerichtes geübt hatte. Was nun die weiteren Geschicke dieses furchtbaren Richters gewesen, so ging im Graf Oernin'schen Hause das Gerede, daß er bald darauf aus dem Regimente gekommen sei, was man in Zusammen- hang mit den erzählten Vorgängen im Jahre 1802 brachte, daß er dann quit» tirt und in Iungbunzlau eine Tabak- trafik erhalten, später aber seinem Leben durch einen Pistolenschuß ein Ende ge- macht habe. Freiherr von Helfert wollte diesen Gerüchtin auf den Grund und stellte über die ferneren Geschicke Wieser's Nachforschungen an, deren Ergebniß ist: daß derselbe noch ferner iin Regimente diente, während deä Feld- zuges 180!) oder nach dessen Schlüsse zum Secondrittmeister vorrückte und erst 1807 in Pension trat. Dann erhielt er einen Tabakverlag in Iungbunzlau, den er aber 18!2 wieder aufgab, worauf ihm mit 1. November dieses Jahres seine Rittmeisterpension neuerdings flussig ge» macht wurde. Etwa zwei Jahre späler trat er bleibend einen Civilposten an als Tranksteuervisitator in Böhmen, und nun hatten die Militärvormerkungen über ihn ein Ende. Also obiges Gerücht, daß er als Tabaktraficant in Iungbunzlau seinem Leben gewaltsa.n ein Ende ge> macht habe, trifft nicht zu. So ist es dem- nach weder gewiß, daß er durch Selbst- mord geendet, noch die Zeit bekannt, wann er gestorben. D i e H e i m a t . Illustrirtes Familienblatt (Wien. Man;. 4",) Jahrgang 1877, S. 93: „Aus den Knabenjahren eines böhmischen Dynasten (Eussen Graf <>rnin). Lieutenant Nieser, der Befreier". Wieser, Johann Evangelist, siehe: Wieser, Leopold Ritter von sS. 69, in den Quellen, Nr. 9^>. Wiser, Johann Siegfried U^ai- iMg. (Priester der frommen Schulen, geb. in G ü n z b u r g am 10 Mai 1732, gest. zu W i e n am 30. October 1810). Er trat in Wien in den Orden der frommen Schulen, in welchem er dem Klosterbrauche gemäß den Beinamen ^ 8. ^la.^«.1-65112 an-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Band 56
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wiedemann-Windisch
Band
56
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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