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Johann Siegfried Mieser, Joseph
nahm. Zunächst dem Lehramte sich wid-
mend, wurde er Professor der Dichtkunst
am Löwenburg'schen Convicto in Wien,
dann im Predigtamte verwendet, erwarb
er sich in der Pfarrkirche Maria Treu
seines Ordens als Kanzelredner groĂźen
Ruf. Später zum Professor der Pastorat-
theologie an der Wiener Hochschule er-
nannt, versah er als solcber seit 1793 die
Censur theologischer Scbriften. l796
wurde er Pfarrer zu Hofkirchen in Ober»
österreich, Consistorialrath und Vice»
deckant. Zuletzt verfiel er in Geistes«
zerrĂĽttung und kam in das allgemeine
Krankenhaus zu Wien, in welchem er,
37 Jahre alt, seinem Leiden erlag. Im
Druck sind von ihm erschienen: „Gde an
NlupZtllck" (1777,4".); — „robrrdellnt
tlen h. Iu5rph nun CalĂĽZanz, Stifter der krummen
Schulen" (Ulm 1778, 8".); — „Denkmal
Klllp5tllcken errichtet" (Wien 1780, 8".);
— „Huldigung Ill5rp!i2 I I . " (ebd. 1781)',
— „Dr. Martin K'utHer's grllZZtenthrils nnge-
druckte Nriefe nach der Schiitszchrn Sammlung;
ans dem H.'ateini5chrii übersetzt". 3 Bände
(Leipzig und Wien 1784, 8".), gemein»
schaftlich mit seinem Bruder Ot to; —
„Älmenprrdigt über Hpll2telgeZihichtr I I , 3>5
und IV, 3^55" (Wien 1783, 8".); —
Vu52predi8t ĂĽber3.'nrll5. III^ 3"' (ebd. 1785);
— „Pll55illn5predigten" (ebd. 1786); —
„Predigten über rueiZe christliche Gr i^ehnng",
3 Theile (ebd. 179l und 1792, 8".). —
Wie der Vorige, trat dessen Bruder Otto
(geb. zu Günzburg am 19. Jänner
1731, Todesjahr unbekannt» in den
Orden der frommen Schulen, nahm in
demselben den Beinamen a sanata.
I^uämillg. an, und dem Lehramte sich
zuwendend, unterrichtete er 1780 und
1781 am k. k. Gymnasium zu Marburg
und trug dann Philosophie und Mathe»
matik an dem unter Leitung seines Or-
denS stehenden Löwenburg'schen Con» ! victe vor. Im Druck gab er heraus:
„Abrede ant den h. Urpomnk" (Gratz); —
„Gde ant dir Vermlllnnll, des Herrn Zlntlln Varan
van Vlm mit der OrNn uan Val tegg"
(Günzburg 1783); — „Otqmulllgisch-sqn.
taktische Zlnal^e der Tebnngstabellen, die im
ersten «Theile der in den k. K. Blauten ringe-
fĂĽhrten griechischen Sprachlehre enthalten sind"
! (Wien 1786, 80.). Gemeinschaftlich mit
seinem Bruder Johann Siegfr ied
machte er sich an eine lateinische Ueber-
sehung der „Messiade" Klopstock's,
welche Arbeit aber ebensowenig im Druck
erschienen ist, als die ihm zugeschriebene
Schrift „Ueber metrische Schönheit oder
Verskunst", die angeblich 1784 in Ulm
herausgekommen sein soll. Wie oben er»
wähnt, hatte er auch Antheil an der Her«
ausgäbe der Briefe Luther's.
ruin iQ^sliii n^onuinenta «xliidet... (VUÜ2.0
i-ieab, 8°.) I>2i-2 I I , p. 832.
Porträts, j) Im Medaillon mit der Um«
schrift: ^^ol>,uue5 iäi^skriä.UL 'VVissr l'i'g.soo
vsi-bi äivwi Vieunks 8. ?."; unter dem
Bilde in einem Steine als Inschrift: „Ills
rsßit äiotiL 2,nlui08 et xkctora. mulost".
5c., Visnuae 1787. Demselben ge<
widmet von seinen Freunden (8".). —
2) Gleichfalls im Medaillon okne Umschrift,
in der Steinplatte auf der das Medaillon
lubt: „^oüann 8iezki-ieä >Vi56r, j ?i-ok. cl.
P2.5wrk1tnoo1. in ^' i6n, > Fsd. xu <3ĂśN2-
dui-^ in öcli^Hdelt l ä. lo. Hla/ 1752"
(8°.). Ohne Angabe des Zeichners und Ste<
chers. offenbar dem vorigen nachgestochen.
Wieser, Joseph (Stadtpfarrer
und Propst des Collegiatftiftes in
Bozen und Mitg l ied des Abgeord-
netenhauses des österreichischen Reichs-
rathes. geb. zu Voel lan, einem Dorfe
in der Gemeinde Tisens in SĂĽdtirol, am
12. Norember 1828). Er widmete sich
dem geistlichen Stande und erlangte am
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Band 56
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wiedemann-Windisch
- Band
- 56
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon