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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56
Seite - 80 -
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Wiesner, Adolf 80 Wiesner, Adolf Secundararzt Oi-. P. inspirirte, als Ver- fasser derselben genannt. Als in den Vierziger-Iahren die niedcrösterreichischen Stände, von der Unerträglichkeit der herrschenden politischen Mißverhältnisse beschwert und niedergedrückt, sich aus der ihnen aufgezwungenen Thatlosigkeit auf- zuraffen begannen, boten sie, als sie Wiesner's publizistisches Talent erkann« ten, ihm eine beträchtliche Iahressubven- tion an, wenn er in ihrem Interesse schriebe. „Das thue ich ohnehin, lasse mich aber dafür nicht bezahlen", ant- wortete Wiesner, der gerade damals nicht, wie überhaupt in keiner Zeit seines Lebens, an Geldüberfluß litt. Endlich im Jahre 1846, als ihm die heimischen Ver- hältnifse unerträglich wurden, verließ er Wien, indem er seine Hoffnung vorerst auf zwei Manuscripte setzte, die er da- selbst vorbereitet hatte: eine Biographie Sonnenfels' und über österreichische Censurverhaltnisse. Von ersterer sind nur ein paar Bruchstücke in 3. A. Frankl's „Sonntagsblättern" si846, S. 43 und 137^ erschienen, über letztere aber gab er den stattlichen Band: „Nentmürkigklitln, öer üZtrrreichischcn 6en5nr uam Ztitllltrr llrr Nlfnrmlliian Ki5 llut' die Gegenwart" (Stutt- gart 1847, Krabbe, gr. 8"., 436 S.) heraus, ein Werk, das eben in die vollste politische Gährung fiel und daher auch nicht die verdiente Beachtung fand, heute aber durch das ungemein reiche, aus den Quellen geschöpfte Material doch nur noch historischen Werth, diesen aber in hohem Grade, besitzt. I n einem der ihm gewidmeten Nekrologe heißt es, daß er in den Vierziger-Iahren in Leipzig Redac» teur einer Zeitung gewesen sei, in welcher er die österreichischen Zustände scharf kri» tisirt habe. Von einer solchen Zeitung ist mir nichts bekannt. Es wäre denn damit der Fall gemeint, daß er, als er im Frank» furter Parlament als Abgeordneter saß, für kurze Zeit Redacteur der Frankfurter „Oberpostamts Zeitung" gewesen, was er aber doch erst Ende der Vierziger- Jahre war. Indessen hatte sich doch die Aufmerksamkeit auf ihn derart gerichtet, daß, als es in Oesterreich im Jahre 1848 zu den Wahlen für das deutsche Parla- ment kam, er im Wahlbezirke Feldsberg in Niederösterreich — nicht, wie es in einem Nekrologe heißt, von der Bevölke- rung Prags — in das Frankfurter Par- lament gewählt wurde. Wenn Letzteres auch geschah, so steht es doch fest, daß er sich für Feldsberg entschied, da er sich in das von S. Schmerber in Frankfurt a. M. 1849 verlegte Parlamentsalbum unter dem Satz: „Die Grundrechte und das Wahlgesetz werden das erringen, was wir nicht erringen konnten oder wollten, 26. April 1849" als Abgeordneter für den Wahlbezirk Feldsberg in Niedel.öster> reich unterschrieb. Im Frankfurter Par- lamente saß er auf der äußersten Linken, aber über seine Thätigkeit in demselben kommen wir nicht recht ins Klare. Laube , des Parlaments Historiker, dem nüchterne Anschauung und scharfe Beobachtung nicht abzusprechen sind, ist auf Wiesner nicht gut zu sprechen, er ist nicht dessen Gegner, was nicht zu ver- schmähen wäre, sondern, was bei weitem schlimmer, er macht ihn lächerlich und reiht ihn unter die enlg.nt8 terribles dieser Versammlung. Jedenfalls war Wiesner's Wirksamkeit in derselben von keinen Erfolgen begleitet. I n Bezug auf die nächste Zeit. nachdem das Parlament auseinander gegangen, sind wir über ihn wenig unterrichtet; er wird öfter mit Adolf C. Wiesner, einem Kärnthner, auch einem Verbannten der Jahre l848 und 1849, über den ein eigener Artikel folgt, verwechselt. Er hat in dieser Zeit
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Band 56
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wiedemann-Windisch
Band
56
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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