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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56
Seite - 110 -
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Wilbründt-Daudius Wilbrandt-Iaudius init solchem Glücke, daß er fortan bei diesem Fache blieb. Des Herumziehens müde, suchte er wieder Stellung auf dem Dresdener Hoftheater, fand sie auch, gab sie ab^r, als er nur in untergeordneten Rollen beschäftigt wurde, wieder auf. Nun wurde er 4834 am Leipziger Stadt» theater engagirt, an welchem er zehn Jahre blieb. Dann berief ihn Holbein nach Wien, wo er jedoch nur kurzes Engagement, aber keine künstlerische Stellung erhielt. Nack Polawsky'ä M . XXII l , S. :;? j^ Tode (l844) ging er auf Einladung des Directors Stöger nacb Prag. Obwohl er daselbst anfangs mit Opposition zu kämpfen hatle, errang er doch bald eine feste Stellung und zu- letzt sogar, namentlich in chargirten Vaterrollen und in den meisten Rollen, welche eine komische Färbung erfordern, eine gewisse Beliebtheit. Als dann Sti> ger die Direction niederlegte, verließ auch Baudius sein Engagement und begab sich nach Breslau, dann nach Leipzig, wo er seinen bleibenden Wohnsitz aufschlug und nur noch einige längere Gastspiele annahm, bis er 1849 zum letz- ten Male die Bühne betrat und nunmehr von der Pension lebte, welche ihm der Leipziger Theaterpensionsfond auszahlte. I n der ersten Zeit seines Auftretens in Leipzig wirkte er mit Erfolg in Rollen wie Alba, Domingo, Shylok, Me> phisto; in Prag errang er als Hippo» li th von Biberstein, Baron Sca« rabaeus, Scbewa großen Beifall. Baudius war ein talentbegabter, aber höchst manierirter Ausläufer der älteren norddeutschen Schauspielschule, dabei hatte er aber der neueren die Lust am Maskiren stark anticipirt, so zum Beispiel war sein Vorrath an Perrücken geradezu kolossal, und mit diesem ging ein solcher an falschen Nasen u. dgl. Hand in Hand. — Seine Adoptivtochter Auguste, deren gelungenes Debüt auf dem Leip» ziger Stadttheater und dann in Dresden er noch so glücklich war anzusehen, hat er selbst zur Schauspielerin gebildet. Durch Kinderrollen schon früh auf dem Theater heimisch, betrat sie 1860, damals fünfzehn Jahre alt, in Leipzig die Bühne als Jul ie in Shakespeare's „Romeo und Julie", und ihr Spiel bekundete ein eminentes Talent und gute Schule. Nun gab ihr ein Gastspiel in Dresden Ge- legenheit, die ihr eigenen Vorzüge auch in anderen Rollen darzulegen, und in» folge davon fand sie ein Engagement am Stadttheater in Breslau als jugend- liche Liebhaberin. Dort wurde sie bald der Liebling des Publicums, folgte aber doch schon im August 186! einem ehren- vollen Rufe an das Wiener Hofburg- theater, welchem ersten deutschen ^unst- inftitute sie bis 4877 angehörte. Unter Laube's Leitung, der es verstand, sie immer auf den rechten Platz zu stellen, fügte sie sich bald als künstlerische.Kraft in den herrlichen Rahmen, den eben die darstellenden Mitglieder der ersten deut- schen Bühne bilden. Im Jahre 1877 fühlte sie sich durch mannigfache Diffe- renzen veranlaßt, ihre Thätigkeit auf derselben zu unterbrechen und einen ein- jährigen Urlaub anzusuchen, der ihr auch gewährt wurde, wie die Entlassung aus dem Verbände dieses Theates, welche sie nach Ablauf des Urlaubs erbat. Von dieser Zeit ab widmete sie sich ausschließ- lich dem Gastspiele auf verschiedenen Bühnen und errang damit in Dresden, München, Prag, Leipzig, Pesth, Gratz u. s. w. große Erfolge. Ihr anfangs auf das Gebiet der ersten Liebhaberin beschränktes Repertoire gewann unter der Leitung und Schulung Laube's eine große Ausdehnung. I n allem An>
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Band 56
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wiedemann-Windisch
Band
56
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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