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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56
Seite - 120 -
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Wilc.;ck, Ioliann Nep. 120 Milc^ek, Johann Nep. Jahren gewesen, sab» ick nun hier verkör» pert, in voller Lebenskraft, in der Errei« chung seiner ernsten Mission begriffen. Hier nahm es sich anders aus als bei den vielen Worten, welche man darum ge» sprochen und darüber geschrieben hatte. Wie erschienen mir hier die Männer, welcbe es führten, imponirend im Kampfe mit den Hindernissen, welche sie zu über- winden hatten." Als dann am 23. August der Nordwind einsetzte, welcher zur Fahrt nach Süden einlud uud mahnte, ging es ans Scheiden, welcbes sich im Eismeer etwas anders gestaltet und empfindet als nach einem Diner oder an der Visenbahn. Nun wurde der Kiel nacb Süden ge» wandt. Am 3l. August langte man nach mühevoller Fahrt wieder an der russischen Küste an, wo man mit Samojeden zu- sammentraf. Einer von diesen lootste den „Isbjorn" in die Petschora hinein, wo der Graf mit dem berühmten sibiri» schen Großhändler Sidorow und dem Capitän M a t h i e s e n zusammentraf. Während nun der „Isbjorn" auf dem Seewege nacd Tromsö zurückkehrte, schlug Graf Wilczek mit seinen .Begleitern den Landweg durch das ganze weite Rußland ein, wobei er durch unwirthliche Tundra und durch Steppen von einem Strome in den anderen in kleinen Booten fuhr und oft wochenlang nichts Anderes als den Urwald sah, bis er in Nischnej» Nowgorod d!e Eisenbahn erreichte. Wir verweilten bei dieser Expedition langer, weil es eine That im Leben des Grafen ist, die den Edelmann ebenso in seiner Eigenart, wie in der glatten Ausführung eines zweckbewußten Zieles mit Hintaw setzung aller Gedanken an unausbleib» liche Gefahren darstellt. Früher noch hatte er gezeigt, welch hohes Interesse er empfand an Allem, was Wissenschaft und Erweiterung der Kenntnisse betraf, und. wie er sogar den Sport zu benutzen weiß, um wissenschaftliche Zwecke zu fördern. Der Graf nämlich ist ein großer Freund des Iagdsports, und Seine Majestät der Kaiser wie andere Fürsten haben ihn wiederholt zu Jagden auf Gemse und Steinbock eingeladen. Als nun im De> cember 1869 sich die anthropologische Gesellschaft in Wien bildete, gehörte Graf Wilczek zu ihren Mitgliedern. Und als er dann im Februar 4879 auf eine Reise zur Löwenjagd in Afrika sich begab, verband er damit auch den Zweck, die anthropologische Gesellschaft, welche es sich zur Aufgabe gestellt, die Studien über den Menschen in physischer und psychischer Beziehung zu fördern, darin bestens zu unterstützen. Um diese Zeit wurde bei Constantine ein Leichenfeld entdeckt, und mit Land und Leuten von früheren Reisen her bekannt, übernahm er es, den noch jungen Verein bei den betreffenden Ausgrabungen zu vertreten und ihm über jene Funde Bericht zu er» statten, welche ethnographischen, anthro- pologischen und die Urgeschichte des Menschen betreffenden Werth haben. Zu diesem Zwecke nahm er einen Maler mit, welcher die nöthigen Zeichnungen an> fertigte. So finden wir dann den Grafen auch später nicht nur bei allen humanen, gemeinnützigen, sondern auch künstlerische und wissenschaftliche Zwecke fördernden Unternehmungen immer in erster Reihe. Um Künstler mit ihrer Bedeutung ent- sprechenden Aufgaben zu beschäftigen, errichtete er in seinem Sommerschloffe Seebarn, unweit Kreuzenstein bei Körnen» bürg, eine Galerie seiner in Oesterreichs Geschichte öfter in hervorragender Weise eingreifenden Ahnen und berief dann unsere besten Künstler, wie Canon, der den Bischof Leopold Kolonics im er- beuteten Türkenlager vor Wien darstellte,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Band 56
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wiedemann-Windisch
Band
56
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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