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ild) C. 123 Mild, Franz
mehrere Arbeiten nach seines Meisters
Modellen, darunter etliche Statuen für
die Karlsbrücke in Prag. Seine Statue
„Julian Sternberg", welche er auf die
Präger Ausstellung 1833 schickte, wurde
vom Kunstvereine für die Verlosung an<
gekauft. 1836 eröffnete er sein eigenes
Atelier. 4837 stellte er seine Statue des
Astronomen Kep le r öffentlich aus,
welche von allen Seiten Anerkennung
und in der Leipziger „Illustrirten Zei-
tung" in einem Holzschnitte Aufnahme
fand. Von nun ab meißelte er die Gruppe
auf dem Prager Sparcafsengebäude, die
Statue des Bürgermeisters Ioh. Martin
Kopeck^ Wd.XII , S. 426—428^ für
die Stadt Pilsen, das Denkmal des
öechischen Dichtes Cajetan Tyl ^Band
X^VII I , S. 478^ auf dem Pilfener
Friedhofe, zwei Marmoraltäre für die
Barnabiten in Hradöan und Hanspach,
viele figuralische Grabdenkmale für Prag
und auswärts. Für das Kliöpera-Denk«
mal auf dem Wolschaner Friedhofe in
Prag arbeitete er die Büste des Dichters
aus carrarischem Marmor. 1863 ging er
nach Wien, wo er durch sechs Jahre im
Atelier seines Landsmannes, des Bild»
Hauers Franz Melnitzk^ ^Bd. XVII ,
S. 333^ mehrere größere Arbeiten aus-
führte. Im Herbst 1869 kehrte er dann
nach Prag zurück, wo er zunächst den
größten Theil der ornamentalen Partien
für die Fronte des Schebek'schen Palais
in der Herrengasse meißelte und dann
die Skizzen zu mehreren größeren Arbeiten
in Angriff nahm.
Vol i t i r (Präger polit. Blatt. Fol.) 1868.
Nr. 51 im Feuilleton: „Die bildenden Künste
in Böhmen".
d, C. (Schriftstellerin, geb.
zu Prag am N. Februar 183l>. Pseu-
donym für Camilla Koblinger. Die
Tochter eines kaiserlichen Postbeamten, ! vollendete sie in Budweis ihre Ausbil«
düng und widmete sich vornehmlich dem
Studium der Musik, aber der frühe Tod
ihrer Mutter fetzte demselben vor der Zeit
ein Ziel. Sie wurde nun Sprach» und
Musiklehrerin in einem Vrziehungsinsti-
tute und später Gouvernante in Slavo-
nien. In ihrer Muße verlegte sie sich auf
schöngeistige Arbeiten, und in der Mode«
und Musterzeitung „Victoria" erschien
zuerst ihre Novelle „Waldidylle". 1879
begab sie sich nach Wien, wo sie ihren
bleibenden Aufenthalt aufschlug und
sich ganz dem schriftstellerischen Berufe
widmete. Sie ist Mitarbeiterin vieler,
meist belletristischer Zeitschriften, in denen
unter anderen ihre Romane: „Einsam
und allein", „Metamorphosen", „Die
Birkenhein" und wohl ein halbes Hun-
dert Novellen und Erzählungen, darunter
„Dornröschen", „Margarethe", „?g.ro
^veil." und „Pflichtgetreu, erschienen sind.
Ob ein Werk der Schriftstellerin bereits
selbständig gedruckt ist, wissen wir nicht.
Reichenbergei.- Fam ilienfreund. Illu»
strirte.Blätter u. s. w. Herausgegeben von
Wilhelm Nessel. I I I . Jahrgang (1883),
S. 212 im Artikel: „Böhmens deutsche Dich«
tecinen und Schrifistellerinen". Von Karl
Schrattentha l.
Wild, Franz (Sänger, ged. zu
Niederhollabrunn in Un terö
ste rreich
am 3l. December 1792, gest. in Ober»
döbling bei Wien am 1. Jänner 1800).
Seine Eltern waren nicht unbemittelt,
da sie ein kleines Haus und auch einige
Grundstücke besaßen. Bei der Taufe be>
reits schien sein künftiges Schicksal an»
gedeutet worden zu sein, denn bei der
außerordentlichen Kälte in der Kirche
schrie er so gewaltig, daß sein Taufpathe,
der Schullehrer Blacho von Nieder-
Hollabrunn,
sich äußerte: „DerJunge hat
eine gute Stimme, den muß ich singen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Band 56
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wiedemann-Windisch
- Band
- 56
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon