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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56
Seite - 137 -
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Wildauer Ritter von Wildyausen 137 Wildauer Ritter lion Wildhauftn fiüssen Alois Flir's M . IV, S. Georg Sche na ch's Md. XX.IX, S. 197) und Albert Jäger's Md. X, S. 33) seine philologischen und historischen Stu- dien fortsetzte. Als dann das Jahr 1848 mit seinen politischen Wirren hereinbrach und die garibaldischen Freischaaren den Süden Tirols ernstlich bedrohten, wurde er, während der Veranstaltungen zur Landesvertheidigung, Mitglied der ersten akademischen Compagnie. Die glorreichen Siege Radetzky's minderten vorder« Hand die Gefahr, welcher Tirol entgegen- sah, und die Landesvertheidiger kehrten zu den entsprechenderen Beschäftigungen des Friedens zurück, und so nahm Wil> dauer, der sich für das Lehrfach ent- schieden hatte, die Berufung als Sup« plent an das neu zu organisirende Gym> nasium in Innsbruck an. Nachdem er dann die vorgeschriebene Lehramtsprü» fung mit Auszeichnung bestanden, wurde er 1830 wirklicher Lehrer. Darauf kam er 1837 zunächst als Supplent der phi- losophischen Lehrkanzel an die dortige Universität, an welcher er, 1838 zum ordentlichen Professor ernannt, bis zur Stunde noch wirkt. Mit dem nach dem italienischen Feldzuge 1839 im Kaiser- staate neu erwachenden politischen Leben eröffnete sich auch für Wildauer ein neues Feld der Thätigkeit, denn er betrat nun die Arena der Politik. Vorerst auf das publicistische Gebiet sich werfend, schrieb er in der Augsburger „Allgemei- nen Zeitung", zu welcher jetzt — wie früher zu Kuranda's „Grenzboten" — alle Patrioten des Kaiserstaates ihre Zu- flucht nahmen, wenn es galt, den Dunkel» männern entschieden entgegenzutreten und den unerläßlichen Weg der nöthig- sten Reformen zu weisen. ^Seiner wich« tigeren Arbeiten auf publicistischem Felde geschieht weiter unten nähere Erwäh» Doch dies sein Wirken lenkte kaum die Aufmerksamkeit auf ihn, denn die Wogen des neu erwachten politischen Lebens gingen damals im Allgemeinen zu hoch, als daß der Einzelne, nament« lich wenn er mit Ruhe seinen Gang vor- wärts machte, viel hatte bemerkt werden können. Da trat ein Zwischenfall ein, den das Frankfurter Schützenfest im Juli 1862 brachte, und Wildauer ward mit einem Male der Mann des Tages. Am 14. dieses Monats hielt Advocat I)i. Metz aus Darmstadt beim Fest- banquet eine Rede, in welcher er die Deutschösterreicher gleich den Kur- Hessen und Schleswig-H ölst einern als „Schmerzenskinder der deutschen Nation" hinstellte. Gegen diese unzeitige, unberechtigte Insinuation erhob nun Professor Wildauer, der aus Tirol mit den Schützen in die alte Kaiserstadt am Main ausgezogen war, in einer knappen, aber stammenden Rede entschieden Pro» test. Seine Worte zündeten und fanden ein Echo in allen deutschen Landen, vor» nehmlich aber in Oesterreich, von deffen Kaiser der Professor, der für die Ehre seines Vaterlandes im passenden Mo» mente eingestanden, „in Anerkennung seines in mannhafter Rede be- wiese nen Patr iot ismus" mit dem Orden der eisernen Krone und der darauf erfolgten Erhebung in den österreichischen Ritterftand ausgezeichnet wurde. Als dann Wildauer auf der Rückkehr von Frankfurt in der Westendhalle zu Mün- chen am 23. Juli eine großdeutsche Rede als Trinkspruch auf Bayern hielt, in welcher er die Bedeutung und den Beruf Bayerns innerhalb des deutschen Vater- landes hervorhob, ehrte König Maxi- mil ian I I . den Professor durch Verlei- hung des Verdienstordens der bayrischen Krone, weil die von Wild au er in seiner
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Band 56
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wiedemann-Windisch
Band
56
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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