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nen, später setzte er seine künstlerische
Ausbildung unter A. Gabler fort, und
auch der berühmte Kupferstecher Reindl
blieb nicht ohne Einfluß auf Wilder's
Entwicklung in dieser Richtung. Als Io«
hann Adam Klein M . XII , S. 38,
Nr. 8^>, der nachmals berühmte Thier-
und Landschaftszeichnec und Kupfer-
siecher, im Jahre 1811 nach Wien ging,
um sich daselbst an der Akademie auszu
bilden, ward unser Künstler durch allerlei
Unfälle zurückgehalten, ihn zu begleiten,
und blieb in Nürnberg. Dahin aber
waren inzwischen Reindl, Geißler
und Gutenberg aus Paris zurück«
gekehrt und hatten in die altbewährte
dortige Kunstakademie ein neues Leben,
und infolge ihrer Ausbildung in der
Seinestadt künstlerischen Aufschwung ge-
bracht. Wilder lieferte nun malerische
perspektivische Handzeichnungen mehrerer
Kirchen und Klöster Nürnbergs, die,
mittlerweile zerstört, nur noch in seinen
Blattern erhalten sind; eine Ansicht des
Regensburger Domes für das Taschen-
buch von Nürnberg u. d. m. Auch arbei«
tete er MehrereS für Wiebeking und
andere kundige Sammler. An den Bau»
denkmalern in Erfurt, Hannover, Naum-
bürg und anderen Städten, welche er
auf einer Reise besuchte, nährte er seinen
künstlerischen Geist und Geschmack für
altdeutsche Baukunst, in deren Zeichnun-
gen und Stichen er sich bald als einer
ihrer kundigsten Nachbildner erwies.
Endlich im Mai 18l9 sollte sich sein
längst gehegter Wunsch erfüllen, Nien zu
besuchen, wo sich damals eben die Klein»
kunst des Kupferstiches besonderer Sorg.
fält erfreute. Er trat sofort in die k. k.
Akademie der bildenden Künste und blieb
in Wien nahezu 14 Jahre, bis 1832.
Aus dieser Zeit stammt eine große An»
zahl Blätter von seiner Hand mit An- sichten denkwürdiger Bauten der Kaiser
ftadt, so für Hormayr's „Geschichte
der Stadt Wien", in welcher von ihm
sind: „Nu Ansicht der uorderen Seite der Ste-
phanzkirche mit den beiden Heidenthnrmrn" ; —
„Nie ZlnZicht des anz geb anten Thurmes oan
St. Stcphlln uan der südlichen Seite" ; >— „Nie
Ansicht des Innern der Eingangshalle neben der
Gugenischen Gllpelle"; -— „Nie innere Ansicht
der Kirche Maria Stiegen" und „Nie an25ere
Ansicht dieser Kirche"; — für das Werk
Franz Tschischka's „Der St. SW
phansdom in Wien und seine alten
Kunstdenkmale" (1832, Fol.): 44 gezeich,
nete und radirte Kupfertafeln und eine
große „Ansicht des Innern des Domes
gegen den Musikchor hin", welche Hyrt l
gestochen hat; ferner 13 Blatter ver-
schiedene Neberrefte gothischer Baukunst
in und um Neustadt und in Obersteyer
für I . Schottky; Zeichnungen vom
Laxenburger Ritterschloffe, zu einer Mo«
nographie desselben; dann viele Zeich»
nungen bedeutender Plätze und Bauten
in Wien, welche in Radirungen von
Passini bei Mol lo in Wien erschienen
sind-, die Wiener Stadtbibliothek besitzt
von Wiener Ansichten nach Zeichnungen
von Wilder: „Her Zchnieizerhui in der K. k.
Vnrg" (1826); — „Vie Ingenieurllklldemie"
(1826); — «Nie Stephan5kirche", 2 Bl.
(1826) ; außerdem sind von seinem
Grabstichel bekannt: „N« Gr^ma!, dez
Ollnrad Geltes im Stephanzdawe" (4^.)', —
*„Alte Nenkzäule bei Mener-Neastlldt an der
Strasse nach Wien" (1823, Fol.); — „Nnz
Landhaus in Wien" (Qu. Fül.); — ^„Naz ^
schWcherhllkthllr in der Kllizelbnrg" (gr. Fol.,
auch Drucke vor der Schrift); —' „Naz
AMHllnz in Wien" (1826), als Gegenstück
zum Landhaus; — „Maria Stiegen", nach
einem Aquarellbilde radirt (kl. Fol.); —
*„Mllrill am Gestade im Pazsanerhute" (1820,
kl. Fol.). Auch sind von seiner Hand
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Band 56
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wiedemann-Windisch
- Band
- 56
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon