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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56
Seite - 166 -
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Wilhelm. Andreas 166 Wilhelm, Andreas orden, in Aussicht genommen wurden, erhielt er doch wider alles Erwarten im October 1847 diesen Posten. So will- kommen ihm derselbe war, so wenig ent- sprach diese Besetzung dem Geschmacke des damaligen Troppauer Lehrkörpers denn Wilhelm, der in den Jahren 1843—4847 in Schmidl's „Oefterrei chischen Blättern" einige den Gymnasial» unterricht betreffende Aufsätze veröffent- licht hatte, erschien als Reformer, und ein solcher ist jedem eingelebten alb gewohnten Schlendrian zuwider. Die Art und Weise jedoch, in welcher er dem Lehrkörper gegenübertrat, indem er mit Energie Gerechtigkeitsgefühl und Billig keit verband, verwandelte bald die herr- schende Stimmung, sein Anhang mehrte sich, und selbst seine erbittertsten Gegner traten über in sein Lager. Als Präfect veS Troppauer Gymnasiums machte er nun alle Experimente durch, welche in Oesterreichs Unterrichtswesen unter den sich rasch folgenden Ministern und Lei« tern desselben, Sommaruga, Feuch- tersleben, Einer, Helfert, Graf Thun, nicht zum Frommen des Unter» richtes selbst und der Unterrichteten, Platz griffen. Im Ganzen verhielt er sich anfangs mehr zuwartend, bis ihm der geeianete Zeitpunkt gekommen schien, selbstthätig in der so wichtigen Sache einzugreifen, wobei ihm vornehmlich der Umstand zu Statten kam, daß Schle- sien in Joseph Freiherrn von Kalch« berg >M. X, S. 384^> einen Staats- mann zum Leiter gewann, der den neuen Geist der Zeit erfaßte und im Sinne des« selben mit Umsicht und Energie waltete. Um diese Zeit ging die Ernennung von Schulräthen vor sich, in Schlesien er- kannte Kalchberg alsbald die Tüchtig, keit Wilhelm's, und Letzterer wurde am 23. September 4830 zum schlesischen Gymnasial» und Volksschulinspector mit dem Titel eines k. k< Schulrathes er» nannt. Und so hatte sich einfach der Uebertritt Wilhelm's vom Schul« ins Bureauzimmer vollzogen. Im März 1853 ward ihm — nachdem die Inspec» tion der Volksschulen von jener der Mittelschulen getrennt worden — neben der Oberaufsicht der schlesischen Mittel, schulen auch die des Krakauer Vermal» tungsbezirkes übertragen, und mußte er seinen bisherigen Amtssitz in Troppau nach Krakau verlegen. Diese Stellung bot unter den veränderten nachmarzlichen Verhältnissen nicht geringe Schwierig« keiten. Dieselben wurden ihm vornehmlich von zwei im Lehrkörper vertretenen Par« teien bereitet, einerseits von jener der pansl avistischen Eiferer, und an« dererseits von jener der preußischen Convertiten, welche durch die beson» dere Vorliebe des damaligen Unterrichts« Ministers Grafen Thun für Ausländer in das Personale des österreichischen Lehrkörpers eingeschmuggelt worden waren. Auch die verschiedenen politischen Strömungen, welche sich in der prin« cipienlosen Zeit, in welcher man AlleS, nur nicht das Richtige versuchte, fühlbar machten, bereiteten dem Schulinspector mehr Schwierigkeiten, als die Sache an sich ohnehin mit sich brachte; aber bei seinem Grundsatze, sich als Schulmann von aller Politik fern zu halten, weil ein Lehrer, der auf den politischen Kampf- platz hinabsteigt, nie seiner erziehlichen Wirksamkeit entsprechen kann, schiffte er mitten in den Wogen der Zeit und half die Jugend erziehen, indem er die Lehrer in ihrem verantwortlichen und wichtigen Geschäfte überwachte. Eine willkomme« nere Stätte, als bis dahin in Krakau, er« hielt er zugewiesen, als er mit Decret vom !8. October 1860 zum Inspector der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Band 56
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wiedemann-Windisch
Band
56
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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