Seite - 168 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56
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Milhelm, Andreas 168 Wilhelm, Gustav Friedrich
Mäßigung bei Beseitigung jener Schä.
den, deren Abstellung in seiner Macht»
sphäre lag, und Durchführung gesunder
Erziehungs- und Unterrichtsreformen
besonders charakterisirt wird. So lange
er im Amte wirkte, blieb ihm fachlich zu
fchriftstellern nur wenig Zeit übrig, daher
beschränkt sich seine Thätigkeit in dieser
Richtung nur auf einige wenige selbftän
dige Werke und Zeitungsaufsätze. Hie«
von führen wir zunächst an: „Negmeise,
blim Unterrichte im Allteinischen uni» Orirchi-
zchen. Mit einer Ginleitnng uum Unterrichte
nbechllnpt" (Brunn 1867, Winiker, gr. 8^.);
— „Praktische Pädagagik der Mittel«
schulen, insbttllnbere der Gymnasien. Grinei-
ternng und Fllrtschnng des „Wegweisers beim
Sntemchte"" (Wien 1870, Gerold's Sohn,
gr. 8^.); — „NllS österreichische Volks- und
Mittelschnwesen in den Hauptmamenten Zeiner
GutNicklung seit 38:2" (Prag 1874,
TempskF, gr. 8^.). Früher aber brachten
die von Dr. Adolf Schmidt heraus,
gegebenen „Oesterreichischen Blätter für
Literatur und Kunst" aus Wilhelm's
Feder einige größere Aufsätze, deren Ge«
diegenheit die Redaction veranlaßte,
darauf besonders die Aufmerksamkeit der
Leser zu lenken, und zwar im Jahrgang
1844: „Ehemaliges Nnterrichtswefen in
Tarnöw" > I^V. Quartal, Nr. 64^, —
Jahrgang 1845: „Neber das Fremde in
der deutschen Sprache" ^Nr. 99^. —
, Ueber die Behandlung des griechischen
Zeitwortes" Nr. 101 — 104^, — „Die
Grenze der deutschen Volksmundarten in
der Schrift" »5tr. 134) ' — „Der Wohl-
laut und seine Begründung" ^)tr. 139)
und „Die deutsche Rechtschreibung in der
Gegenwart" jMr. 143 — 148). Nach
seinem Uebertritt in den Ruhestand
griff er fleißiger zur Feder, und in den
acht Jahrgängen der von Friedrich
M a n n herausgegebenen „Deutschen Blatter für erziehenden Unterricht" be«
gegnen wir oft den Arbeiten des greisen
und erfahrenen Pädagogen. Wi lhelm
verheiratete sich am 9. Juli 1827 mit
Francisca geborenen Freiin von Kö«
nig, welche er, wie'in der Lebensskizze
erwähnt ist, während seines Aufenthaltes
in Neusandec kennen gelernt hatte.
Rotter (Richard Dr.). Andreas Ritter von
Wilhelm. Biographischer Beitrag zur öfter»
reichischen Schul« und Staatsgeschichte in den
letzten fünfundsiebzig Jahren (Wien 1884,
Graser. XVI und 323 S. gr. 8".). IMn
ungemein breit angelegtes, weitspurig durch»
geführtes Buch. aus welchem man das Essen«
tielle von Wilhelm's verdienstvoller pä»
dagogischer Thätigkeit mühsam herausschälen
muß. Mit dem vierten Theile des Umfanges
wäre dasselbe nur klarer und wirksamer zu
sagen gewesen.
Porträt. Unterschrift: Facsimile des Na»
menszuges: „Andreas Ritter von Wilhelm".
Th. Mayerhofer gez.. Angerer und
Göschl
chemit. (8°.).
Wilhelm, Gustav Friedrich (Pro-
sessor der Landwirthschaft in Gratz,
geb. in Wien 8. December 1834.) Sein
Vater Gustav Christian, Sohn des
Besitzers der einst rühmlich bekannten
Martin Engelbrecht'schen Kunsthand«
lung in Augsburg, kam 4816 als Kauf<
mann nach Wien, trat aber später in die
Dienste der k. k. privilegirten National-
bank und lebt noch, 89 Jahre alt, als
pensionirter erster Secretär dieses Insti-
tutes daselbst; seine Mutter Luise (gest.
1833) ist die Tochter des um die Hebung
der Brünner Wollenindustrie hochuerdien-
ten Fabriksbesitzers Friedrich Scholl
(geb. zu Güterstein in Württemberg
1770, gest. in Brunn 1841) und Schwe-
fter des als Philolog und Iiterarhisto«
iker bekannten Oberbibliothekars und ge»
Heimen Hofrathes Dr. Adolf Scholl
in Weimar, der im Goethe'schen Per«
'onencyclus öfter genannt wird. Der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Band 56
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wiedemann-Windisch
- Band
- 56
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon