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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56
Seite - 169 -
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Wilhelm, Gustav Friedrich 1ß9 Wilhelm, Gustav Friedrich Sohn besuchte in Wien zunächst das Gymnasium, dann die damals mit dem polytechnischen Institute verbundene Oberrealschule und bezog, nach einjähri gem Aufenthalte auf der Erzherzog Albrecht'schen Herrschaft Seelowitz in Mähren, im Herbste 4832 die k. k. höhere landwirthschaftliche Lehranstalt in Un> garisch'Altenburg, an der er bis Ende 1834 verblieb. Nachdem er sich ein halbes Jahr lang auf einem im Szabolcser Comitate gelegenen Gute mit den Ver Hältnissen der Landwirthschaft im Osten Ungarns bekannt gemacht hatte, ging er im Herbste 1833 auf die königlich Würt» tembergische land- und forftwissenschaft. liche Akademie Hohenheim, welche ais solche zu jener Zeit anerkannt den ersten Rang in Europa behauptete und hervor- ragende Lehrer und Schüler aus allen Ländern der Erde besaß. Dort erhielt er bei der Schlußprüfung im August 4836 eine Preismedaille. Da an der canto» nalen landwirtschaftlichen Schule Kreuz- lingen im Thurgau die Hauptlehrerstelle gerade erledigt war, gab er seine Absicht auf, vorläufig auf ungarischem Groß» besitze in praktische Thätigkeit zu treten, bewarb sich um vorerwähntes Amt und erhielt es von dem Erziehungsrathe des Cantons Thurgau. Er begann am 9. November 1836 seine Lehrthätigkeit, welche sich auf Physik, Chemie, die ge» ' sammte Naturgeschichte und praktische Geometrie erstreckte. Dazu bot der Auf» enthalt in der so interessanten Bodensee« gegend mannigfache Anregung auf natur- wissenschaftlichem und landwirthschaft' lichem Gebiete. Er betheiligte sich an dem Sammeln von Kryptogamen, ins» besondere Pilzen und Equisetazeen, für die von Leiner, Jack und Stilzen« berger herausgegebenen „Kryptogamen Badens", beschäftigte sich mit analytischen Arbeiten, meteorologischen Beobachtun» gen und Untersuchungen über die physi- calischen Eigenschaften des Bodens. Die Ergebnisse der letzteren legte er zum Theile in seinem Werke „NerMden nnd im« Wasser« (Wien 1861, Braumüller, 8<>.) nieder, in welcher zugleich seine Difser» tationsschrift zur Erlangung der philo» sophischen Doktorwürde bildenden Ab» Handlung er zum ersten Male den Nach- weis liefert, daß das Absorptionsver» mögen des Bodens für Wasserdampf nicht jene Bedeutung für die Vegetation besitze, welche von vielen Forschern dem» selben beigelegt wird. Nach vierjähriger Thätigkeit in Kreuzlingen ersuchte er, von dem Verlangen erfüllt, in seinem Vaterlande thätig zu sein, um Enthebung von derselben und kehrte 1860 nach Wien zurück, worauf er noch im December dieses Jahres die interimistische Leitung der Ackerbauschule zu Neuaigen in Ober» österreich an Stelle des erkrankten und bald danach verstorbenen Directors der» selben übernahm; aber schon im Jänner 1861 wurde er zum Professor der land> wirtschaftlicher. Lehranstalt Tetschen- Liebwerd in Böhmen ernannt. Anfang Februar trat er seinen Posten an, zugleich mit der Localdirection dieser Lehranstalt, welche aus einer von über 120 Schülern besuchten landwirthschaftlichen Mittel» 'chule — damals der einzigen in ganz Oesterreich — und einer 30 Zöglinge zählenden Ackerbauschule bestand. Ob» gleich das Amt in beiden Abtheilungen seine Thätigkeit stark in Anspruch nahm, 'o unterzog er sich doch noch der Geschäfts» 'eitung des landwirthschaftlichen Filial» Vereines für den Leitmeritzer Kreis. Nach» dem er im Frühjahre 1864 eine Beru- fung an das großherzogliche Polytech» nicum in Karlsruhe, an welchem eben eine landwirthschaftliche Fachabtheilung
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Band 56
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wiedemann-Windisch
Band
56
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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