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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56
Seite - 174 -
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Wilhelm, Karl Adolf 474 Wilhelm erwählte, 1l>ö? ernannte ihn der Iustizminister zum stimmberechtigten Beisitzer bei dem HandelSsenat des k. k. Landesgerichtes in Innsbruck, und 1872 erfolgte seine Wahl zum Vicepräsioenten der k. k. Landescommission in Innsbruck für die Wiener Weltausstellung lti?3. Außerdem wurde er schon 1854 zum Vertrauensmann der Filial'EScomptennstalt in Innsbruck berufen und wohnte als Ver« treter des Handelsstandes dieser Stadt dem in Wien von Jänner bis März desselben Jahres tagenden Zollcongresse bei. Mit welchem Er< folge Wi lhelm alle diese Aemter, zu denen ihn ebenso das Vertrauen seiner Mitbürger, wie das des Monarchen berufen hatte, versah, beweisen die mannigfachen Ehren, die ihm zu» theil wurden, denn am 21. Jänner 1870 über» reichte ihm der Bürgerausschuß der Stadt Innsbruck das Diplom eines Ehrenbürgers, im April 1854 verlieh ihm Seine Majestät das goldene Verdienstkreuz mit der Krone und am 9. Jänner 1870 den Orden der eisernen Krone dritter Classe. W i e n e r Weltausstel lungs.Zei tung, t?. Juli «312. Nr. 59: „Friedrich Wilhelm". — Por> trat. A.Palm gez., C. Angerer so. in der vorbenannten Zeitung 1872, Nr. 59). — 4. Kar l Adolf (geb. in Brünn am 13. No» vember 1848). Der jüngere Bruder drs Pro« fessors der Landwirthschaft an der techni» schen Hochschule ,n Gratz. Wie Guftau Friedrich Wi lhelm, dessen ausführliche Lebrnsskizze S. 1<!8 mitgetheilt wurde, wid« mete er sich ursprünglich der Landwirth» schaft, studirte zu diesem Behufe in Ungarisch' Altenburg und Hohenheim, machte dann eine längere Studienreise und wurde nach seiner Rückkehr, 1872, Assistent der Lehrkanzel für Pflanzenbau an der neu errichteten k. k. Hochschule für Bodencultur in Wien. Im Jahre 1374 wendete er sich aber ausschließlich der Botanik zu. studirte in Strahourg unter de Barry. und 1876 zu dessen Assistenten ernannt, erlangte er daselbst den Doctorgrad. Später fand er Stellung als Assistent am forstbotanischen Institute der Universität München. 1881 aber habilitirte er sich als Privatdocent an der k. t. Hochschule für Bodencultur in Wien, an welcher er zur Zeit als Docent für Forstbotanik thätig ist. Außer zahlreichen Abhandlungen in botanischen und fürstwissenschaftlichen Zeitschriften veröffent» lichte er noch: „Beiträge zur Kenntniß der Wanzengattung ^.Lper^illn»" (Berlin 1877, Friedländer) und „Beiträge zur Kenntniß des Sicbröhrenapparatesdicotyler Pflanzen" (Leip» zig 1880. Engelmann). Wi lhelm ist mit der Bearbeitung eines großen Werkes beschäf« tigt, worin er den Bau und die Beschaffen» heit des Holzes seinen Studien unterzieht. — 5. Meister Wi lhelm aus Innsbruck ist ein berühmter Architect des 12. Jahrhunderts, der in einem uralten Sacristeibuche zu Pisa als Erbauer des schiefen Thurmes dieser Stadt bezeichnet wird. Er starb jedoch vor Vollendung des Baues, an welchem Bo» nani und Tomaso Pisano mitgewirkt haben sollen. Der Thurm, dessen höchster Punkt, wenn man ein Bleiloth herabläßt, eine Abweichung von tZ Fuß von der Grund« mauer ergibt, steht frei, ist rund mit einem großartigen Säulengange, dessen zahllose Säulen sich von unten bis zum dachlosen Gipfel in dorischer Ordnung hinaufwinden und die marmorne Stiege, die zur obersten Galerie führt und aus 19S mehr als schuh» hohen Stufen bestcht, sowohl tragen als decken. Der ganz aus Marmor erbaute Thurm hat 7 Stockwerke und beträgt 168 Fuß Höhe. Das in Tirol selbst befindliche Seitenstück zu diesem Thurme, in Terlan. einer zwischen Bozen und Meran gelegenen Ortschaft, ist jedoch nicht von unserem Meister Wi lhe lm aus Innsbruck, sondern von einem Anderen erbaut, dessen Namen man nicht kennt. Auch soll der Thurm von Pisa mit Absicht schief gebaut worden sein, während es beim schiefen Thurme von Terlan. einer witzigen Sage nach. eine andere Bewandtniß hat. Als nämlich einmal eine Jungfrau vorüberging, neigte sich der Thurm aus lauter Respect vor der seltenen Erscheinung, und er soll sich wieder erheben, wenn einmal eine zweite Jungfrau die Straße von Bozen und Meran passirr. Alfred Graf Wickenburg brachte diese Sage in eine niedliche Romanze (1387, 8".), welche in der zweiten Auflage seiner Gedichte steht. Das „Tirolische Künstler« Zerikon" meint betreffs des Erbauers des schiefen Thurmes in Pisa.- „es sei schade, daß dessen eigener Name nicht angegeben oder nicht aufgezeichnet ist". Dieser Bemerkung gegenüber muß es be« fremden, daß in dem Verzeichniß der Tiro ler Künstler, welches der Jahrgang 1820 von Gräffer's „Conversationsblatt" auf S. 917. 928. 932 u. f. mittheilt, auf S. 934 Wi lhe lm von Innsbruck, großer Baumeister in vielen Städten Italiens, mit dem Taufnamen Franz angegeben ist; sonach wäre Wi lhe lm der Familienname unseres
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Band 56
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wiedemann-Windisch
Band
56
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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