Seite - 182 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56
Bild der Seite - 182 -
Text der Seite - 182 -
Millburger 182 Wiüemer
gewinnung richten sollte und Vorschriften
zur Erzeugung von Ahornzucker enthielt.
Wi l lburg selbst gab als Ergebniß seiner
Forschungen in dieser Richtung heraus:
„Beschreibung l>k5 Purpur- oder Nle55liquur in
Absicht unk die Gttnnbheit kür das stallt- und
NnduM" (Nürnberg 1768, 8".). Wie
aus Vorstehendem ersichtlich, war Will«
bürg nach verschiedenen Richtungen
praktisch mit großem Erfolge thätig;
auch wird seiner hie und da in anecken»
nender Weise gedacht, eine Darstellung
seiner Gesammtthätigkeit aber, in welcher
er als einer der nützlichsten Männer seiner
Zeit und her Gegend, in welcher er
wirkte, erscheint, steht noch aus.
Hermann (Heinrich). Handbuch der Geschichte
des Herzogthums Kärnthen in Vereinigung
mit den österreichischen Fürstenthümern (Kla»
genfurt 1860. I . Leon, 8°.) Bd. IN, 3. Heft:
„Culturgeschichte Särnthens von 1790—1857
oder der neuesten Zeit", S. 221. — Erner
(Wilh. Franz Dr.). Beiträge zur Geschichte
der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs
von der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts
bis zur Gegenwart (Wien 1873. Braumüller,
gr. 8«) S. 186. Erste Abtheilung: „Roh»
production und Industrie." — Schrader«
Hering. Biographisch»literarisches Leriton
der Thierärzte aller Zeiten und Länder, sowie
der Naturforscher. Aerzte. Landwirthe. Stall«
meister u. s. w., welche sich um die Thier«
Heilkunde verdient gemacht haben (Swttgart
l863. Ebner und Seubert. gr. 8<>.) S. 471.
Meine Nachforschungen über Wil lburg's
Adel führten mich auf die Brüder Eonrad
und Pete« Wi l l bürg er. welche aus der
Gemeinde Lingenau in Vorarlberg stammten.
Neide erhielten ibrer Verdienste wegen 1359
den Adel und wurden die Ahnherren des
später weit verbreiteten Geschlechtes der
Nil lbNrger von Wi l lburg. Vielleicht,
dab ein Zweig sich in der Folge bloß des
Präoicates Wil lbura bediente. Von den
obigen Beiden war Conrad General und
leistete dem Kaiser Ferdinand I. im Kriege
gegen die Tmten wichtige Dienste; Peter
aber machte sich in der friedlichen Stellung
als Landamman des Gerichtes Lingenau
verdient. Willburger, Conrad und Willburger,
Peter, siehe: Willburg, Anton Karl von
^daneben, in den Quellen).
Willemer, Marianne von (Dichterin
und Goethe's Freundin ^Suleika^j,
geb. zu Linz in Oberösterreich 20. No-
vember 4784, gest. in Frankfurt
a. M. 6. December 4860). Marianne,
oder wie sie mit ihrem ganzen Namen
heißt: Maria Anna Katharina
Therese, ist die Tochter des Instru-
mentenmachers Matthias Jung in
Linz. Sie verlor frühzeitig den Vater
und blieb nun der Obhut ihrer Mutter
überlassen, an welcher die Tochter zeit«
lebens mit inniger Liebe hing. Als Ober»
österreicherin mit den reichen Gaben ihreS
Volksstammes ausgestattet, zeigte sie in
früher Jugend musicalische Anlagen und
einen lebhaften Geist, den ein Geist»
licher, Namens Welty, ein frommer,
aber toleranter Mann, zu wecken und zu
erhalten verstand. Von ihm genoß sie
unentgeltlichen Unterricht, er las mit ihr
sogar Gedichte von Klopstock, DeniS
und Stolberg. So gelangte sie durch
gute Auswahl zu einiger Bücherkenntniß;
auch erlernte sie früh die italienische
Sprache, in welcher sie als Kind bereits
ein Büchlein mit in Holz geschnittenen
Komödienmasken besaß. Auch kam ihr in
jungen Jahren Goethe's Beschreibung
des römischen Karnevals in die Hände,
und zwar in der 4788 bei Unger er«
schienenen Originalausgabe, welche mit
den von Goethe's römischem Haus-
genossen Georg Schütz gezeichneten und
illuminirten Figuren geschmückt war.
DaS bald zerlesene Buch wurde später
von dem Zeichner Georg Schütz selbst
erseht, als dieser in Willemer's Hause
Zeichenunterricht gab. Im Alter von
eilf Jahren unterstützte Marianne be>
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Band 56
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wiedemann-Windisch
- Band
- 56
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon