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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56
Seite - 195 -
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) Michael Leopold 198 ) Michael Leopold Altarblätter: „Maria Heimsuchung". „Geburt Christi". „Herz Jesu" und „die h. Landes« patrone"; — im Graf Nostiz'schen Häuft in Prag, und zwar im Billardzimmer: „David mit dem Schwerte und dem Kopfe des Riesen Goliath", ein „h. Hieronymus in der Wüste", und in der Hauscapelle daselbst „Die Verklärung Christi"; — in der ehemaligen Dominicanerkirche zu Sta. Maria Magdalena auf der Präger Kleinseite das Hochaltar» blatt; — in der Krruzhenenkirche zu Sanct Franz an der Vrager Brücke: „Die Himmel» fahrt Maria". „Die Kreuzerhöhung" und „Die h. Helena", dann viele Gemälde im Cistercienserkloster Plaß; das Cistercienserstift Sedletz bei Kuttenberg hat er ganz ausge» malt. ob nur mit Oelbildern ausgeschmückt, oder ganz in Fresco gemalt, finden wir nir» gends angedeutet; viele seiner Bilder finden^ sich auch in den königlichen Schlössern; Wolny gedenkt einiger in mährischen Kirchen, so im Cistercienserstift zu Saar einer „Himmel« fahrt Maria", welches Bclo als besonders schön gerühmt wird; — zu Niemehky im Iglauer Kreise zweier Seitenaltarblatter und einiger kleineren Bilder; — zu Welehrad im Hradischer Kreise eines „h., Bernhard" undeinrs „h. Benedict". welche jedoch nach Aufoebung des Klosters in fremde Hände gelangten. Viele Bilder Wi l lmann's, welche sich in Breelau und in verschiedenen Kirchen Schle» sirns befinden, sind in Dlabacz's „Künstler« Lexikon" aufgezählt. Die bei weitem größte Zahl seiner Gemälde besitzt aber das Cister» cienserstift Leubus, dem er, wie oben er» wähnt, mehrere Jahre als Laienbruder an» gehörte. Mehrere von seinen Bildern sind gestochen worden, und zwar von guten Mei» stern, wie Mclch or Küssell. Phil. K i l ian, Sandrar t , Balz er. Wol fgang. A. H. Riedel. Tscherning und Anderen. Will» mann selbst aber handhabte mit Geschick d!e Radirnadel und vollendete mehrere Blät« ter. welche R emb randl'scken Geist athmen, indeß nicht häufig vorkommen. Nagle r's „Künstler'Lerckon" führt eine Serie von 20 Blättern an, unter denen außer einem „Selbstporträt" aus dem Jahre lä?5 fol» gcnde Hauptblätter zu verzeichnen sind: ,Susanna und die beiden Alten"; — „Maria mit dem Kinde auf Wolken, über ihr der segnende Gott Vater, bei ihr der h. Joseph und die ganze Verwandtschaft bis Abraham zurück", aus dem Jahre tü?5 nach dem eiqe. nen in Grastow befindlichen Altarbilde (Fol,). gemeiniglich unter dem Namen „Stamm« bäum" bekannt, sehr selten und als des Kunst« lers Hauptblatt sehr gesucht; — „Jesus mit seinen Jüngern beim Abendmahl" (8".); — „Himmelfahrt Maria in Gegenwart der Apo« stel", aus dem Jahre l683, nach dem vorer« wähnten Altarbild im mährischen Kloster Saar; — „Die Enthauptung eines Heiligen", nach Einigen des h. Paulus, nach Anderen des !). Bcwo"; — „Der h. Franciscus" (n. Anderen Dominik) in einer 3and,'chaft mit dem Kreuz in der Rechten, ein Lamm zu seinen Füßen. Wi l l mann besaß ein starkes Selbstbewußt» sein und wußte es. daß er seine Kunst ver» stand. Als der Kurfürst von Mainz, der viel Rühmliches von ihm gehört hatte, ihn an seinen Hof zu einer Arbeit berufen wollte, schrieb er vorher an den Abt von Leubus, ihm eine Probe von des Künstlers Bildern einzuschicken. Wi l lmann war eben Gast des Prälaten, als dieser die Aufforderung des Kurfürsten erhielt. Nachdem ihm der Prälat mitgetheilt, um was es sich handle, ergriff er ein Papier und zeichnete sofort aus freier Hand darauf ein Crucifir und sagte: „Schicken Sie das dem Kurfürsten, und wenn er daraus nicht erkennt, was ich kami, so werde ich nie etwas für ihn malen." Auch saß ihm zuweilen der Schelm im Nacken, so malte er unter anderen Biltern für das Stift Leubus auch eine „Marter des h. Bartholo- mäus". Unter den Figuren, welche den Hei» ligen schinden, stellte er auch den Stifts- kellermeister an, wie es heißt aus Rache, weil lhm dieser nicht genug zu trinken aeben wollte Nachdem er sich ins Kloster zurück« gezogen, wollte er keine Nuditülen mehr malen, dannt er ror Gott Gnade fände, wett er früher einmal eine nackte Venus mit Amor und Vulkan — thatsächlich befindet sich eine solche in einer Berliner Galerie — gemalt hatte. Doch finden sich mehrere mythologische Bilder von s'iner Hand. W e sehr aber der Künstler von seinen Ze.tgenossen geschäht wurde, erhellt daraus, daß man ihn nicht nur mit dem grüßten Maler des Alterthums, sondern auch mit dem größten der christlichen Aera bezeichnete und ihn bald den schlesuchcn Apelles. dald den schlesischen Naffaül nannte. Seine Gattin, welche ihm aus erster Ehe eincn Sohn, den nachmals tüchtigen Maler und Schüler seines Stiefvaters, Io> hann Christoph Lißka (Lisch ka). dessen dieses Lrrikon im XV. Bande. T. 2« murr Nr. 2 ausführlicher gedenkt, mitbrachte, geb.^ r
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wiedemann-Windisch, Band 56
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wiedemann-Windisch
Band
56
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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