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Miümann (Schlosser) 196 Willmers
ihm noch einen Sohn, Michael, der sich
unter seinem Vater gleichfalls zur Kunst aus«
bildete, aber in jungen Jahren, als er von
einer Reise nach Italien heimgekehrt war.
eines raschen Todes, wie man vermuthet
durch Gift. starb, und vier Töchter: Bene»
dicta, Dominicanerin in Vreslau. eine vor»
treffliche Malerin; Bernardine. Ursulinerin
in Breslau; Mar ia Magdalena, Gattin
des Breslauer Malers Neun herz und
Mutter des Malers Wi lhelm Neunherz,
welcher viel in Böhmen, und zwar in Oel
und »1 tresco malte, und Sopbie, die sich
mit einem Kaufmanne in Glogau vermalte.
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i sch e National» Encyklo«
pädie von Grä f fe r und (3zikann
(Wien 183?. 8".) Band VI, Seite t32. —
Dladacz (Hottfried Johann). Allgemeines
historisches Künstler«Lrrikon für Böhmen und
zum Theil für Mähren und Schlesien (Prag
1813. Haase. 4°.) Bd. I I I , 2p. 374—382. —
Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines
Künstler'Lerikon (München 1839. E. A.Fleisch,
mann. 8".) Bd. XXI, S. 5l0 —513. —
(Fueßlin). Allgemeines Künstler« Lexikon
(Fol.) S. 713. — Annalen der Literatur
und Kunst in dem österreichischen Kaiserthum
(Wien.Doll. 8°.) Iahr^. 1810, Bd. I, S. 542.
— Porträts. Außer dem in der vorstehenden
Zebensskizze erwähnten radirien Selbstporträt:
1) eine (lopie desselben gleichfalls radirt
(8«.) B u f f a exe. und 2) M. F r a n s
lith. (4".).) — 3. Wi l lmann ist auch der
Name eines erfinderischen österreichischen
Schlossers, der im ersten Viertel unseres
Jahrhunderts lebte und in Wien sein Hand»
werk ausübte. In weiteren Kreisen wurde
derselbe bekannt im Jahre 1820. in welchem
er eine Schlagmaschine erfand, welche sich
nach dem Urtheile von Sachkennern von
der französischen Schlagmaschine vortheilhaft
unterschied. Zehn Jahre später, 1830, erfand
er dann eine Kartenschlagmaschine, welche
Erner in seiner unten genannten „Ge<
schichte der Erfindungen" als eine „brillante
Erfindung" bezeichnet, die 1873 noch unüber«
troffen dastand und von Wien aus in
die anderen industriellen Länder überging
l^Exn er (Nilhelm Franz Pros, Dr.). Meltaus«
stellung 1873 in Wien. Beiträge zur Geschichte
der Gewerbe und Erfindungen Oesterreichs von
der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis
zur Gegenwart. Erste Reihe: Rohproduction
und Industrie (Wien 1872. Braumüller.
sr. 8°.) S. 262 und 290.) Willmers, Rudolf (k. k. Kammer-
vir tuose, Pianist undComponist,
geb. zu Ber l in , nach Anderen in Ko-
penhagen am21., nach Einigen 31. Oc>
tober 4824, gest. in Wien am 28., nach
Anderen schon 24. August 1878). Sein
Vater war ein Däne, der in Berlin lebte,
die Mutter eine Französin. Da Rudol f
in früher Jugend große musicalische An«
lagen offenbarte, erhielt er, noch sehr
jung, Unterricht im Clavierspiel und
wurde dann zur höheren Ausbildung
dem in Weimar lebenden Hummel
übergeben, für dessen letzten Schüler er
gilt. Fr. Schneider in Dessau legte
die letzte Hand an den vielversprechenden
jungen Tonkünstler, der sich 4838 auf
Kunstreisen begab und auf diesen vorerst
Norddeutschland besuchte, dann aber seine
Ausflüge auf Dänemark, Norwegen,
und Schweden ausdehnte. 4833 ließ er
sich bleibend in Wien nieder, machte
noch ab und zu Kunstausflüge und folgte
1864 einem Rufe nach Berlin als Pro-
fessor des Clavierspiels im Stern'schen
Conservatorium. Aber schon nach zwei
Jahren gab er diese Stellung wieder auf
und kehrte nach Wien zurück, wo er
seitdem lebte, 4878 plötzlich wahnsinnig
wurde und auch in diesem Zustande starb.
Wil lmers hat zahlreiche brillante Con»
certstücke, Saloncompositionen, Etüden,
Sonaten u. d. m. herausgegeben, und
seine Opera leichen bis zur Zahl 126,
welches Opus eine „Ungarische GpiZalle ^ia
OZ5rbg.2-Fllrm^" (Wien, Haslinger) ent>
hält. Mit Vorliebe wählte er nordische
Motive, und seine norwegischen und däni»
schen Nationallieder waren seinerzeit sehr
beliebt. Einige derselben sind in den
12 Heften seines Sammelwerkes „Äpolln-
Album" 0p. 47 erschienen. Auch unga»
rische und specifisch wienerische Themen
behandelte er, so gab er heraus: „
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Band 56
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wiedemann-Windisch
- Band
- 56
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon