Seite - 239 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wiedemann-Windisch, Band 56
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Mimpffen, Christian Peter 239 Mimpffen, Clemens August
Bruder, eben dieser Arnold , zum Bischöfe
desselben gewählt würde, Mwas denn auch
4044, nach dem Tode des 15. Bischofs,
Hahegos von Nassau, sofort in Erwägung
gezogen wurde. Allein es gelang dem Kaiser
(Heinrich III.), vorher noch seinen Kanzler
Adelger auf diesen Bischofsstuhl zu bringen,
so daß der Domherr Arnold von Wimpf<
fen erst fünf Monate später, nach Adelgers
frühem Tode, als der 17. Wormser Bischof
die vertragsmäßig gewährleistete Inthronisa«
tion empfangen konnte. Arnold regierte
20 Iajzre und 8 Monate — bis 1063 —
während welcher Zeit. 1048. eine Dapstwahl
zu Worms in seinem Beisein stattfand, aus
welcher der Graf Bruno* von Dachs«
bürg als Leo IX. hervorging. f032 kam
dieser P«pst nochmals mit vielen Bischöfen
und Fürsten nach Worms. 'um mit Kaiser
H e i n r i c h I I I . zu einer Besprechung
zusammenzutreffen und daselbst das Weih'
nachtsfest zu begehen. — Hie Chronik des
Wormser Hochstiftes nennt noch einen Con-
rad von Wimpffen als dessen 18. Propst,
welcher, 1329 gewählt, noch im selben Iadre
starb. Er soll während seiner Regierung in d:e
Abtretung der beiden erwähnten Städte an
Kaiser und Neich gewilligt haben. Seine beiden
Neffen, von denen der eine mit Gabriele
geborenen von Wallsee (Colloredo), der
andere mit Marie geborenen von Schwär«
zenb erg vermalt war, machten später jedoch
erfolglose Versuche zur Rückgewinnung des
Patrimoniums. Dieser (5 o n r a d von
Wimp f f en ist aber nicht mir Conrad
Wimpina, der auch als Conrad von
Wimpfen genannt erscheint, zu verwech«
seln. Letzterer, der eigentlich Conrad Koch
oder Cocus hieß. um 1460 zu Buchhelm
geboren und im Kloster Ammerbach am
17. Mai 1531 gestorben ist, war ein berühmter
Canonist. Doctor der Theolog'e. anfänglich
zu Leipzig, dann zu Frankfurt a. d. Oder
und Domherr zu Brandenburg und Havel,
brrg. Er schrieb Theologisches und Poetisches,
und steht sein Leben beschrieben in dem von
Christ. Gotth. W i l i s c h herausgegebenen
,<DouiiusinaliuL poeüvus äs ^Iderti aui-
iuo«i Iaxouum äuciz expeältionibuL d«I-
licis »utors Ooni-aä ^Vim^ink" (Altenbura
«723. 8".). — 4. Christian Peter von
(geb. 1723. gest. 1781). vom jüngeren
( J o h a n n D i e t r i ch'fchen) Hauptaste.
Ein Sohn Johann Georgs I I , aus
dessen Ehe mit A n t o i n e t t e Doro« thea Maz i l l e von Fouquerolles,
diente er in der französischen Armec und war
zuletzt Ug.r6oti2.i äs Camp, Ritter des
Ludwigordens und Commandant des Infan«
terie.Regimentes ^ Karic. Er gab heraus:
„OommsQtllirss des HlsinoirsL än 0012t«
6« äain.t-.ftsi-niHiu, niiuistls st syels-
tairs ä'NtHt ün äep»i-tsin.snt äs ^ FNbrrs"
(I^ouärsL 1780, 8".). Wir bemerken dabei,
daß sein jüngster Bruder Felix Louis, der
auch französischer Generallieutenant war. eine
Sa int« Germain zur Gemalin hatte. —
5. EHristian Friedrich Freiherr von (geb.
5. April 1756. gest. zu Wonoklos in Böhmen
am 20. December 1824). vom Stanis»
laus'schen Zweige des jüngeren (Johann
D i e t r i ch'schen) Hauptastes. Ein Sohn
des Stifters dieses Zweiges, des Freiherrn
Stanis laus Gustav Ludwig aus dessen
Ehe mit Jul ie Ludovica geborenen de
Latour<Foissac. war er anfänglich für
den geistlichen Stand bestimmt, gab aber nach»
mals diese Laufbahn auf und trat als Hof»
junker und Gardellieutenant in herzoglich
württembergische Dien-ste. wo er in seinen
Oheimen Franz Ludwig und Hermann
einflußreiche Verwandte besaß. Später schied
er auS diesen Diensten und wurde 1782
Lieutenant im k. k. Huszaren > Rrgimente
Nurmser, welche Stelle er abcr schon 1786
quittirte, worauf er die Herrschaft Wonoklos
in Böhmen erwarb und auf derselben lebte
und starb. Aus seiner i?86 mit Nana Anna
geborenen Freiin öcherzcr von Aleinmiihl ge«
schlossenen Ehe hinterließ er zahlreiche Nach»
kommenschaft in Söhnen und Töchtern, von
denen jedoch nur der älteste Sohn Chri-
stian Franz Anton diesen Zweig fort«
setzte. — 6. Elemens August Freiherr
(geb. zu Mainz 21. Februar j843, gefallen
in der Schlacht bei Königgrätz 2. Juli 1866).
vom Georgs» Zweige des jüngeren (Io<
hann D i e t r i ch'schen) Astes, der sich
Wimpffen von Mol lberg schreibt. Ein
Sohn des Frecherm Adolf lsiehe diesen
S. 238. Nr. 11 aus dessen erster Ehe mit
Clara Lauteren, lam er. dem Waffen»
dienste gleich seinem Vater sich widmend, zur
militärischen Ausbildung in das Hainburger
Cadkteninstitut und aus demselben 1860 in
die Wiener»Neustädter Militärakademie, aus
welcher er im September 1864 als Lieutenant
minderer Gebühr zu Mecklenburg'Schwerin»
Infanterie Nr. 37 eingetheilt wurde. Im
Mai <866 zum Lieutenant höherer Gebühr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wiedemann-Windisch, Band 56
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wiedemann-Windisch
- Band
- 56
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon